Thema:
Samsung Odyssey Plus - Ersteindruck flat
Autor: Spyro2000
Datum:05.11.18 23:20
Antwort auf:PC-VR #7 Virtueller pun here von Gramatik

Gerade aus den USA erhalten und mal zwei Stunden damit rumgespielt. Verarbeitung ist recht gut, wenn auch die Verpackung an Liebloskeit schwer zu unterbieten ist.

Zum Wichtigsten: Der Screendoor-Effekt. Er ist - weg. Einfach verschwunden. Nur bei gaaanz genauem Hinsehen kann man einen Hauch der Pixelmatrix erkennen, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auch sind die Farben gegenüber dem Rift etwas kräftiger, auch das Schwarz knallt mehr.

God Rays sind vorhanden aber gegenüber Rift & Vive sehr stark abgeschwächt.

Sweet Spot ist IHMO ein kleines bißchen größer als bei der Rift, FOV in etwa gleich. Zum Rand hin wird die Optik nach wie vor schnell unscharf.

Die Samsung-Versionen der Mixed-Reality-Controller gefallen mir sehr gut, vor allem da sowohl Touchpad als auch Stick auf beiden Seiten leicht zu erreichen sind. Ich bin aber wahrscheinlich das einzige Lebewesen auf dem Planeten, der diese Controller besser findet, als die von Oculus. Trotzdem - sehr positiv überrascht, auch wenn sie sich insgesamt etwas "billiger" anfühlen.

Tracking ist gut bis sehr gut, IHMO ebenfalls auf dem Level von Oculus - nur eben ohne externe Sensoren. Gott, tut das gut, nicht ständig Angst haben zu müssen, aus dem Sichtfeld der Kameras zu geraten. Über der Stirn oder hinter dem Rücken werden die Controller allerdings im Gegensatz zur Rift (und noch mehr der in dieser Hinsicht perfekten Vive) nicht mehr erkannt. Nach unten hängen lassen geht aber.

Auch mal eben das Ding zu einem Freund mitnehmen - kein Problem. Anstecken - fertig (wird von Windows automatisch erkannt und eingerichtet).

Der Sound ist (IHMO) etwas schwächer als der von Oculus, insbesondere an Bass mangelt es. Seltsam, die meisten anderen Berichte schwärmen von den Kopfhörern...

Der große Nachteil: Das Ding ist praktisch gar nicht verstellbar. Ich konnte es erst gar nicht glauben, ist aber so. Neben der IPD-Korrektur (mechanisch!) kann den "Kopfring" enger machen. Und außerdem - nichts. Das war's. Man kann die Eyebox vorne also weder kippen (wie beim Rift und der PSVR) und auch nicht in Richtung Gesicht nach vorne oder hinten fahren (nur PSVR).

Das Ergebnis: Es dringt viel Licht von unten neben der Nase und an den Seiten ein. Da das Tracking auf sichtbares Licht angewiesen ist, kann man auch nicht einfach im Dunkeln zocken. Stattdessen hilft nur, die Rückseite des Kopfbands recht weit nach oben zu schieben, um mit dem Gesicht näher an die Linsen ranzukommen. Dann reichen aber bei vielen die Kopfhörer nicht mehr bis zu den Ohren (bei mir geht's geraaaade noch so). Das bedeutet: Ausprobieren und freuen oder - Pech gehabt. Eigentlich unfassbar wie man 2 Jahre nach PSVR immernoch solche Fehler machen kann. Gerade weil der Rest eigentlich super ist.

Hochklappen kann man das Ding leider wie den Vorgänger auch nicht.

Trotzdem: Bisher mein bestes Headset. Zurück zur Rift fühlt sich danach einfach nicht mehr sonderlich gut an.

spyro


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