| Und durch |  |
Sehr schönes Finale. So wie zum Ende hin hätte das Spiel immer sein müssen. Kein Open World-Quark – der tut dem Spiel überhaupt nicht gut – dafür flotte, geradlinige Action mit starker Inszenierung.
Die Kämpfe funktionieren ganz hervorragend, gerade gegen die Maschinen, visuell und spielerisch eine Wucht. Trotz zig Möglichkeiten (Stealth, Nah- und Fernkampf, Pfeilart wechseln, Fallen stellen, Deckung suchen, Höhen ausnutzen und abseilen, flüchten und neu sortieren, Schwachpunkte ausnutzen usw) ist das so gut gebalanced, dass man eigentlich von allem etwas macht und bei jedem Kampf motiviert ist, seine Vorgehensweise zu optimieren. Echt jetzt, das war richtig gut.
Story ist an und für sich sogar gut und originell, das wurde mir aber erst klar, als ich sie zwischenzeitlich bei wikipedia nachgelesen hab, weil die Dialoge und Charaktere dermaßen langweilig sind, dass ich bei jedem Gespräch weggepennt bin. Ganz schwaches telling, nichtmal im Sinne von „viel falsch gemacht“, sondern eher Marke „völlig talentlos geschrieben“.
Auch die Inszenierung ist – abgesehen vom Ende – völlig belanglos. Das Spiel ist viel zu Dialog-lastig, es wird eigentlich permanent gelabert, viel zu selten passiert mal etwas.
Die Spielwelt ist in Teilen wunderschön, vielleicht eine der schönsten überhaupt. Das Spiel liefert aber keinerlei Anreiz, sie zu erkunden. Es sieht zwar toll aus, aber es passiert schlicht überall das Gleiche (Roboter laufen rum – toll). Einen der faszinierendsten Orte – die ländliche Siedlung um Meridian herum – hab ich nur durch Zufall entdeckt, weil ich kurz vor dem Finale noch Heilkräuter einsacken wollte.
Das Problem ist, dass das Spiel sich voll auf den Open World-Aspekt und die Story fokussiert, genau in diesen Punkten aber total schwächelt. Als 10-15 h Spiel mit vorgegebener Missionsabfolge und Reduzierung auf die spannenden Quests und weniger Gelaber, dafür mehr Inszenierung wäre das eine Wucht geworden.