Thema:
Re:Lange Antwort mit ein paar Tipps bzgl. Rüstungen/Perks flat
Autor: JPS
Datum:18.10.18 13:33
Antwort auf:Re:Lange Antwort mit ein paar Tipps bzgl. Rüstungen/Perks von denda

>Das braucht es also? Dem kann ich logisch nicht ganz folgen.
>Das "flexible Levelsystem" fehlt in genug anderen ähnlich gelagerten Spielen, die hervoragend funktionieren.


In irgendeiner Form haben das alle halbwegs mainstream-tauglichen Spiele integriert. Das meinte ich mit "brauchen". Muss natürlich nicht genau in der Form sein, ich finde die Lösung aber gut zum Spiel passend und sie hat mich während der kompletten Spielzeit - im Gegensatz zu anderen Punkten - nie gestört oder darüber nachdenken lassen, was man daran hätte verbessern können.

>Auch hier: Es gibt genug Titel, die zeigen, dass es diese LevelCaps für Kartenbereiche nicht braucht. Sicherlich nicht um den Spieler zu führen.
>Ein "weiches" Skalieren wie im Witcher 3 würde ich da als Beispiel nennen.
>Die Führung selbst sollte anhand von Quests gelingen.


Witcher 3 liegt bei mir zu weit zurück, ich kann mich aber auch dort erinnern, dass die Missionen Levelvorgaben hatten, die man nicht allzu weit unterschreiten konnte. Was war dort so viel besser?

Und welche weiteren Beispiele gibt es? Oblivion wurde doch auch von der Hardcore-Gemeinde für sein System kritisiert und Skyrim war AFAIR auch wieder ähnlich wie bei Oblivion gelöst.

>Ich empfinde einfach dieses offensichtliche Mitziehen der Gegner-Level und des Loots teilweise als ziemliche Immersionsbrecher.

Sonst wären die früheren Gebiete, in denen man auch immer mal wieder etwas nachholen möchte oder kann, aber halt arg langweilig, da 5 Level schon einen gewaltigen Unterschied machen.

Selbst die mitgelevelten Gegner sind bei späterem Besuch deutlich einfacher als bei der ersten Begegnung, da sie trotzdem oft 1-2 Stufen unter dem eigenen Level liegen.

>>Gerade weil es so teuer ist, sollte klar sein, dass es nicht vorgesehen ist so zu spielen.
>
>Da schüttest du das Kind mit dem Bade aus.
>Wieso verteidigst du diesen Unsinn so vehement? _Zufälligerweise_ gibt es die Materialen im Spieleigenen Shop gegen Bares. Ein Schelm wer böses dabei denkt...


Das ständige Hochrüsten ist so teuer, dass Du selbst mit Materialen aus dem Shop nicht weit kommst. Da ist es mit einem verlockenden Kauf für 10 Euro nicht getan. Das Material ist bei intensiver Nutzung vom Schmied dann auch gleich wieder aufgebraucht.

Von daher habe ich nicht das Gefühl, das man hier Material verkaufen wollte, sondern tatsächlich nicht wollte, dass die Spieler sich 1x auf einen Waffentyp und eine Rüstung festlegen, sondern mit verschiedenen Waffentypen experimentieren und sich über gefundene Rüstungen freuen können. Ein zu günstiger Schmied würde den Fund neuer Rüstungen extrem entwerten.

>Wenn ich so einen Titel 15 Stunden spiele und mir der Titel in dieser Zeit nicht ansatzweise aufzeigen kann, was er zu bieten hat und was nicht, dann ist es imho völlig legitim da von einem Versäumnis zu sprechen.

Stimmt, das ist nicht gut, wenn Dich ein Spiel nach 15 Stunden schon zu sehr nervt oder langweilt. Ging mir zum Glück nicht so und die Monotonie, die ich von vielen anderen Open World Titeln kenne, hält sich bei AC:OD IMO halt auch stark in Grenzen, da das Spiel länger als üblich mit dem Fähigkeiten-System, aber auch mit der großen Bandbreite an Systemen und optionalen Aufgaben überzeugen und motivieren kann.

Für mich klappt die Langzeitmotivation jedenfalls besser als bei jedem früheren Ubisoft-Titel aus den Far Cry und Assassins Creed Reihen (andere Ubisoft-Spiele habe ich nicht so intensiv gespielt).

Höchstens BOTW würde ich noch etwas besser im Mittelteil einstufen, gegen Ende waren dort die motivierenden Elemente aber IMO auch weniger vielfältig als bei AC:OD. Insgesamt spielt AC:OD daher IMO ganz oben mit, was die Langzeitmotivation angeht. Dass ich nach 82 Stunden noch immer große Lust habe weiterzuspielen, ist ein gutes Zeichen. Das haben bisher nur Witcher 3 und BOTW geschafft.

>>Hier stimme ich durchaus zu - Vieles im Spiel hätte mit etwas Feinschliff noch eine Stufe besser sein können. Dann hätten wir ein Spiel bekommen, dass BOTW locker vom Thron gestoßen hätte.
>>
>O   kay?


Die größte Schwäche in AC:OD ist IMO, dass einige Elemente noch deutliches Potential nach oben haben. Das Söldner-System könnte tiefer sein, die Kultisten und deren Enttarnung komplexer, das Dialogsystem noch verzahnter und tiefgreifender, usw.

Wäre das alles noch eine Stufe besser, wäre es für mich ein perfektes Spiel und würde dann auch BOTW alt aussehen lassen. Denn rein von der Vielfalt bietet AC:OD schon jetzt mehr als alle anderen Open World Titel. Ich habe eigentlich immer ca. 10 recht unterschiedliche Aufgaben, zwischen denen ich mich entscheiden muss. BOTW hatte nach 80 Stunden vielleicht noch 5.

>OW-Spiele gehören für mich mit zu den faszinierendsten Titeln überhaupt, und einen Großteil meiner Zockerzeit verbringe ich in diesen Welten.
>Aber die Genre-Konventionen, die sich seit ein paar Jahren durchgesetzt haben drücken bei mir regelmäßig auf die Immersion. Ich sehe da noch unglaublich viel Potential zu heben.


Da stimme ich Dir grundsätzlich zu und auch für mich ist Open World mein liebstes "modernes" Genre. Wenn ich aber den Vergleich zur Konkurrenz anstelle, sehe ich AC:OD halt ziemlich weit im oberen Bereich, auch wenn ich noch immer viel Potential nach oben sehe und dieses im Gegensatz zu BOTW auch deutlicher greifen und benennen kann, da manche Systeme einfach nur etwas mehr Feinschliff gebraucht hätten.


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