Thema:
Re:Lange Antwort mit ein paar Tipps bzgl. Rüstungen/Perks flat
Autor: denda
Datum:18.10.18 10:51
Antwort auf:Lange Antwort mit ein paar Tipps bzgl. Rüstungen/Perks von JPS

Erstmal danke für deine Tipps und deine Mühe. Die Erläuterungen werden mir vielleicht etwas helfen können mit der Motivation.

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>Zunächst Mal zur Ausrichtung des Spiels: Es ist noch immer ein Assassins Creed und damit auch noch immer ein Open World Action-Adventure für eine breite Zielgruppe - jetzt zwar mit mehr oder weniger stark greifenden RPG-Elementen, aber halt ganz sicher kein Hardcore RPG, das bzgl. Zugänglichkeit zu starke Anforderungen stellen kann. Anders bekommt man ein Spiel mit solchem Umfang und Production Value nicht refinanziert.
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>Außerhalb eines Hardcore RPGs und in einem solchen Mainstream-Titel braucht es in einer Open World, bei der manche Spieler sehr strikt der Hauptstory folgen und andere stundenlang die Welt erkunden, ein flexibles Level-System, das dafür sorgt, dass immer ein angemessener Anspruch vorhanden ist und der Spieler weder überfordert noch unterfordert wird.
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Das braucht es also? Dem kann ich logisch nicht ganz folgen.
Das "flexible Levelsystem" fehlt in genug anderen ähnlich gelagerten Spielen, die hervoragend funktionieren.
Du stellst es so dar, als wäre die Art und Weise wie es Odyssey macht alternativlos. Das ist einer meiner wenigen Punkte, denn das finde ich eben nicht, und genug Spiele machen es anders, und jede Herangehensweise kommt mit Vor- und Nachteilen. Ich sage nicht, dass es ein "Allheilmittel" gegen die von mir angesprochenen Probleme gibt, geschweige denn habe ich hier den perfekten entwurf zur Hand wie man all diese Jahrelang geformten OW-Konventionen aufbrechen und revolutionieren könnte.
Ich stelle für mich lediglich fest, was bei mir motivationstechnisch zieht, und was nicht.

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>Wie soll es denn sonst funktionieren? Ein so großes Spiel muss Dich doch irgendwie führen, in der Nähe der Haupt-Story und innerhalb des vorgesehenen Handlungsablaufs halten. Die Alternative wäre ein Ansatz wie bei BOTW, das dafür aber die Story auf ein Minimum und vier halbwegs gleichwertige Titane reduzieren und auf weitere Tricks (das oft kritisierte Waffensystem) zurückgreifen musste.
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Auch hier: Es gibt genug Titel, die zeigen, dass es diese LevelCaps für Kartenbereiche nicht braucht. Sicherlich nicht um den Spieler zu führen.
Ein "weiches" Skalieren wie im Witcher 3 würde ich da als Beispiel nennen.
Die Führung selbst sollte anhand von Quests gelingen.

>Sowas bietet AC:OD übrigens auch. Es gibt immer wieder mehrere Story-Zweige, die in unterschiedliche Gebiete führen und denen man in beliebiger Reihenfolge folgen kann. Mit zunehmender Spielzeit werden auch immer mehr Gebiete zugänglich und die Freiheit vom vorgesehenen Weg abzuweichen erhöht sich. Auch viele der Bonus-Aufgaben führen in von der Story abweichende Gebiete.
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Immerhin, das klingt doch ermutigend.

>>Ich empfinde vieles davon als oberflächliche Augenwischerei und der komplette loot levelt natürlich mit, und man bewegt sich immer in einem engen Loot-Fensterchen, immer in der Loot-Komfortzone. Dadurch entsteht bei mir nie das Gefühl etwas wirklich uniques, Einzigartiges oder Wertvolles gefunden zu haben.
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>Einzigartig sind in Bezug auf Loot die legendären Rüstungsteile, die nach dem Fund eines kompletten Sets den Set-Bonus auch als Perk für den Schmied freischalten. Man kann diese guten Perks ab diesem Zeitpunkt also auch auf anderen Teilen verwenden.
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>Aber auch die Epics sind wichtiger als man zunächst denkt, da sie durch den zusätzlichen Slot von den Werten den Legendary-Items überlegen sind (bei der Rüstung, nicht bei den Waffen).
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>Einen wertvollen Fund stellt daher neben den Legendary-Teilen auch ein Epic-Rüstungsteil dar, sofern es Dir optisch halbwegs gefällt und zum eigenen Setup passende Perks mitbringt.

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>Das sind dann auch die Teile, für die der Schmied gedacht ist - nicht dafür, dass man bei jedem Levelaufstieg die ganze Rüstung zum Schnäppchenpreis aufrüsten kann.
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>>Ein annderer Nachteil durch das Mitskalieren der Gegner: Man ist immer gleich stark, bzw. schwach. Die Ausrüstung ist immer gleich gut/schlecht- es ist einfach nur eine Frage, ob man sich in Stunde 10 oder Stunde 40 befindet.
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>Es stimmt auch nicht, dass Du immer gleich stark oder schwach bist. Das Wildschwein habe ich z.B. auf Stufe 35 extrem locker weggeschlagen und die kleinen Schweine dabei einfach per Dodge ignoriert. Auf Stufe 15 (oder wie hoch ich bei der ersten Begegnung war) habe ich nach ein paar Versuchen aufgegeben.
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>Das liegt daran, dass ich jetzt neben Übung auch ganz andere Fähigkeiten und Perks zur Verfügung habe, woran zwar Gegner in neuen Gebieten angepasst sind (häufiger Einsatz von Feuer und Gift), das Wildschwein aber einfach nur mehr HP und Schlagkraft bekommen hat.
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Klar, durch die Perks findet schon eine Zunahme der Stärke abseits der generellen Level-Boni statt. Auch fuchst man sich in diese Systeme mit der Zeit rein und der Skill steigt- absolut legitimer Punkt.
Ich empfinde einfach dieses offensichtliche Mitziehen der Gegner-Level und des Loots teilweise als ziemliche Immersionsbrecher. Das ist von Spiel zu Spiel unterschiedlich wie stark es sich einem aufdrängt, soetwas kann sehr wohl auch etwas subtiler gehandhabt werden wie hier, ohne das das grundsätzliche Konzept ausgehebelt wird.

>Das trifft auch nicht nur auf solche Spezialgegner zu, sondern auch auf normale Gegner und Tiere.
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>>Nichts anderes bestimmt die Güte der Ausrüstung. Nicht wie gut man explort hat, nicht wie sehr man sich dafür angestrengt hat, Himmel, noch nichtmal wie viel Gold man beim Schmied lässt... das ist sowieso völlig irrelevant.
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>Wenn Du die Welt erforscht, Nebenaufgaben wie Söldner, Arena oder Kultisten machst, kannst Du Items mit deutlich besseren Perks finden. Auch die Chance, dass Du im normalen Spielverlauf Epics mit zu Deiner Ausrichtung passenden Perks findest, erhöht sich mit ausgiebiger Forschung enorm. Dazu kommt die Freischaltung und das Upgrade von Perks durch bestimmte Aktionen im Spiel. All das belohnt eigene Anstrengungen und Abweichen von der Hauptstory.
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>Vermutlich hast Du in Deiner geringen Spielzeit noch nicht erkannt, dass die Perks das eigentlich wichtige bei der Ausrüstung sind, nicht das Level, das irgendwann ohnehin bei 50 anschlägt.
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>>Oh klar, "bringe mir 400 Hirschfelle und 800 Eisenbrocken damit ich dein Schwert auf Stufe 5 verbessere, und Gold aus deinen letzten 10 h Rumgeloote"..Ja, logen, bringe ich dir das....Nicht.
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>Gerade weil es so teuer ist, sollte klar sein, dass es nicht vorgesehen ist so zu spielen.
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Da schüttest du das Kind mit dem Bade aus.
Wieso verteidigst du diesen Unsinn so vehement? _Zufälligerweise_ gibt es die Materialen im Spieleigenen Shop gegen Bares. Ein Schelm wer böses dabei denkt...

>Bis Level 50 sollte man höchsten ausgewählte Teile, die perfekt passen alle 5-10 Stufen mitziehen, nicht die ganze Rüstung alle 1-2 Level hochstufen.
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>Ich ziehe z.B. meinen Legendary Gift-Dolch mit, da dort die Perks optimal sind und mir das automatische Gift das Gameplay erleichtert.
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>>Der ganze Loot und die Locations sind auch extrem austauschbar, ich habe bisher kaum memorable Stellen erlebt, obgleich sie optisch alle schön anzuschauen sind, aber das ist Beiwerk. Es fühlt sich vieles einfach zu belanglos an.
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>Highlights sind ja auch deshalb Highlights, weil sie nicht ständig vorkommen. Würde das ganze Spiel schlechter aussehen, wäre der Normalzustand ein Highlight.
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Gnihihihi. Das ist gut, das ist wirklich gut. Du solltest in die Politik gehen!

>Nachdem Du erst 15 Stunden gespielt hast, kannst Du also prinzipbedingt noch gar nicht viele Highlights gefunden haben. Diese sind aber durchaus vorhanden - sowohl in der Story, als auch in der Landschaft und in überraschenden neuen Elementen.
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Wenn ich so einen Titel 15 Stunden spiele und mir der Titel in dieser Zeit nicht ansatzweise aufzeigen kann, was er zu bieten hat und was nicht, dann ist es imho völlig legitim da von einem Versäumnis zu sprechen.
Außerdem ist es nun nicht so, dass sich in diesen Titeln Stunde 30 von Stunde 50 groß unterscheidet. Der Gameplay-Loop bleibt derselbe, auch wenn noch nach 30 Stunden das Spiel um weitere Mechaniken ergänzt wird, bleibt der Core-loop gleich.
Dass es z.B. noch feine Locations zu bestaunen gibt glaube ich dir gerne.

>>Mehr Quantität als Qualität.
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>Hier stimme ich durchaus zu - Vieles im Spiel hätte mit etwas Feinschliff noch eine Stufe besser sein können. Dann hätten wir ein Spiel bekommen, dass BOTW locker vom Thron gestoßen hätte.
>


O   kay?

>>Auch das Klettern könnte "egaler" nicht sein. Vorbei die Zeiten in denen man auf irgendein Pathing achten musste oder einfach etwas Acht geben muss und seine Umgebung beobachten muss. Dadurch würde ja eine besondere Bindung zur Spielewelt entstehen können. Immersion. Und das darf natürlich nicht sein. Das Ganze Geklettere ist komplett sinnbefreit, man kann noch nichtmal zu Tode stürzen, egal wie tief man fällt. Muss soetwas sein? Muss man das so regeln, weil sich sonst zu viele Spieler vor den Kopf gestoßen fühlen? Ich denke nicht.
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>Ich mag es so. Eben weil es ein AC und kein realistisches Spiel ist und ich bei meiner Erkundung der Spielwelt auch voran kommen will und nicht durch zu realistische Umsetzung jeder Weg zur Qual wird.
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Es geht doch nicht um eine "realistische Umsetzung". Es geht um eine Umsetzung, die dem Ganzen einfach etwas mehr Gewicht gibt und den Spieler einen Deut mehr fordert, indem er sich mit der ihm umgebenden Umgebung (doh!) auseinandersetzt.
Vielleicht wird es Zeit, dass wir endlich ein Jetpack bekommen. Es ist unzumutbar die Spieler per Pedes Reisen zu lassen- besser noch: Beamen wäre doch perfekt.


>>Das sind im Grunde Dinge, die ich seit Jahren in sämtlichen OW-Titeln kritisch beobachte, jetzt ist es eben Odyssey an welches ich dies adressiere. Ich weiß, dass die allermeisten gleichartigen Titel "halt so sind" und das Allermeiste in Odyssey dem Genrestandard entspricht- und hier vielleicht sogar vieles überdurchschnittlich gut gelöst wird- sicherlich ist an diesem Titel nicht zuletzt bemerkenswert, dass Nichts wirklich schlecht ist. Das macht es aber mMn nicht weniger hinterfragenswert.
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>Dann hast Du also eher ein Problem mit dem Genre in seiner maximalen Ausführung?


OW-Spiele gehören für mich mit zu den faszinierendsten Titeln überhaupt, und einen Großteil meiner Zockerzeit verbringe ich in diesen Welten.
Aber die Genre-Konventionen, die sich seit ein paar Jahren durchgesetzt haben drücken bei mir regelmäßig auf die Immersion. Ich sehe da noch unglaublich viel Potential zu heben.
Beste Grüße
denda


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