| Dursch |  |
Objektiv gesehen liegt bei diesem Spiel einiges im Argen. Laras Killcount diesmal so zu reduzieren, dass er in einem entsprechenden Actionfilm nicht fehl am Platze wirken würde, ist ein löbliches Unterfangen, allerdings wirkt es so, als hätte nur die Hälfte des Entwicklerteams diese Memo bekommen. Die Anzahl von Waffen und Skills ist angesichts der wenigen Möglichkeiten, sie einzusetzen, einfach nur absurd. Ein richtiges Pacing gibt es nicht, bzw. macht sich dies der Spieler selbst, je nachdem, wie viel er erkunden will. Mit dem optionalen Herumgekraxel kann man sich diesmal wirklich stundenlang beschäftigen, ohne dass es vom Gameplay her wirklich vielfältiger als in den Vorgängern geworden wäre.
Dennoch hat mir das Durchspielen viel Spaß bereitet. Wie erwähnt liegt das zu einem nicht unbedeutenden Teil an der unglaublichen Grafik, die für mich systemübergreifend die aktuelle Referenz darstellt. Aber auch das "planlose" und letztendlich spielerisch ziemlich belanglose Erkunden, mit dem man gefühlt 90% der Spielzeit beschäftigt ist, entwickelt eine Art tiefenentspannenden Sog.
Von der Uncharted-Kopie, die TR2013 noch war, hat die Reboot-Reihe sich mittlerweile vollständig emanzipiert. Ein richtig gutes Action-Adventure (wie z.B. God of War 2018) ist sie aber nicht geworden. Dafür aber ein wunderschöner Dschungel-Urlaub.