Thema:
Doom 2016 (Switch) flat
Autor: Amian_3rd
Datum:24.09.18 16:48
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

So, nach etwa 10 Tagen semi-regelmäßigen Zockens habe ich Doom durch, auf normalem Schwierigkeitsgrad. Mein Profil sagt "20 Stunden", hat sich aber nach weniger angefühlt.

Drei Viertel davon waren docked mit Pro Controller an einem kleineren 1080p TV, das letzte Viertel war im handheld mode auf meiner täglichen Pendelstrecke im Zug (verdammte Abendsonne!).

Gameplay: Nach anfänglicher Skepsis (die ersten zwei Stunden waren mühsam) war ich später wirklich begeistert, wie sehr das Spiel den kämpferischen flow belohnt und wie gut der Wechsel zwischen Schusswaffen und Kettensägen zwecks Munitionsnachschub funktioniert. Die Musik passt unglaublich gut, und das Brüllen der gerupften Gore-Nester lässt dann schonmal den Atem schwerer werden.

Das Spiel wiederholt sich zum letzten Viertel hin ein wenig, und mir ist bei den Monstern was aufgefallen: Der schwierigste Gegner waren nicht die Hell Barons oder Mancubi... es waren die Pinkys! Der einzige Feind dem man nicht durch links/rechts ausweichen der Projektile unter gleichzeitigem Gegenbeschuss Herr wurde.

Pinkies zwingen dich noch stärker als Hell Knights zur Bewegung, letzteren kann man rückwarts laufend kaputt ballern, bei Pinkies geht das dank deren Tempo & Panzerung nicht mehr... und die "ausweichen, drumherum und in die Weichteile schießen" Routine war wohl der schwierigste Teil des ganzen Spiels für mich.

Meine Lösung? BFG und Kettensäge für Pinky Situationen aufheben.

Härtester Kampf? Der Cyberdemon (die anderen Endgegner waren zwar auch spannend, aber einfacher), und überraschenderweise die Bahnstation bevor es in den Computer mainframe geht. Da bin ich wirklich gehetzt ohne Ende und hätte nicht gedacht heil rauszukommen.


Steuerung: Kein Aim Assist, keine Iron Sights... oh mann, Egoshooter spielt man mit Maus und Keyboard. Nach etwas Eingewöhnung ging es dann aber, selbst wenn ich noch lange Schrotflinten Muni links und rechts der etwas flinkeren Gegner versenkt habe. ;) Daumen hoch für die motion controls - feinjustieren von headshots oder generell weiter entfernten Gegnern klappt wie ein Traum!

Grafik: Okay, ich hatte ja eine schwierige Jugend, mit Egoshootern auf dem Amiga.

Das hier hab ich mit unter 10 fps stundenlang gespielt:
[http://hol.abime.net/pic_full/screenshot/3001-3100/3027_screen26.png]

Ich sage das, da ich wirklich lange warten musste um auch nur ansatzweise ruckeln zu bemerken. Vielleicht bin ich nicht so feinfühlig wie die kids heute. ;) An genau zwei späten Stellen hat es je einmal(!) kurz gestockt, ansonsten hatte ich ein sehr flüssiges Spiel vor mir, vom Gefühl her über 30 fps. Texturen waren nicht immer so knackig wie man sich das wünscht, manchmal deutlich verschwommen...aber aufgefallen ist es mir nur wenn ich danach gesucht habe.

Sound: Ein echter Hammer. Selten hat die Musik so derbe gut zum gameplay gepasst. Selbst die ruhigere Musik macht dezent hibbelig und lässt einen dem nächsten Kampf entgegen fiebern.


Ethik: Mit all dem Blut und der übertriebenen Zerstückelung natürlich ein Killerspiel erster Güte, aber trotzdem ist mir so ein Fantasie-Geschnetzel lieber als eine von nationalem Pathos triefende Nacherzählung irgendeines Krieges des 20sten Jahrhunderts. Alternativ können mir auch die CoDs gestohlen bleiben.


Fazit: Endlich wieder ein Egoshooter der mir rundum gefallen hat! Hätte etwas kürzer oder abwechslungsreicher sein können. Vielleicht probiere ich jetzt auch Wolfenstein, das soll ja auch den Shooter-Spaß in den Vordergrund gerückt haben. ;)

9 von 10


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