| Nun auch durch (leichte Spoiler) |  |
Heute mit 80% Fortschritt beendet.Insgesamt hat mir das Spiel wirklich gut gefallen, obwohl es in meinen Augen auch unnötige Schwächen hat.
Positiv anzumerken ist sicherlich, dass die Fortbewegung durch Manhattan ungemein viel Spaß macht und das Spider-Man-Gefühl extrem gut umgesetzt wurde. Das Spiel ist äußerst detailverliebt, bietet ständig Hintergrundinformationen an und setzt das Universum meisterhaft um. Hinzu kommt das gelungene Kampfsystem, das zwar sehr an die Batman-Titel erinnert, aber zumindest auch ein paar eigene Möglichkeiten bietet, um den Kampf unterschiedlich zu gestalten. Darüber hinaus ist die Stadt wunderschön gestaltet und das Spiel bietet sehr viel Content. Auch die Zwischensequenzen sind größtenteils erstklassig inszeniert. Zudem haben mir auch die Handlung und die Darstellung der Charaktere gegen Ende immer besser gefallen.
Es gibt allerdings auch einige Kritikpunkte. Am meisten haben mich die Schleichabschnitte mit Miles und MJ gestört. Mal abgesehen davon, dass ich in einem Spider-Man-Spiel auch bevorzugt Spider-Man spielen will, wirken die Abschnitte häufig unnötig und bestehen aus Trial & Error-Gameplay. Ich kann verstehen, dass man auch ruhigere Abschnitte einbauen und einen Kontrast zu Spider-Man haben wollte, aber ich fand es hier nicht sehr clever gelöst, da die Abschnitte kaum Herausforderung bieten, zu häufig vorkommen und wenig Spaß machen. Auch die Minispiele sind sicherlich als nette Abwechslung gedacht, aber auch diese wirken etwas halbgar. Das Stromfluss-Minispiel fand ich noch nett, aber das Minispiel mit den Materialien, bei dem man nur Striche beachten muss, ist einfach langweilig. Es gibt allerdings auch die Option, dass man diese Minispiele überspringen kann. Darüber hinaus empfand ich auch das Pacing etwas seltsam. Nach dem Kampf gegen Shocker in der Bank ist der Fortschritt erstmal recht klein. Es gibt fast gar keine Bosskämpfe und es werden hauptsächlich die Charaktere äußerst behutsam aufgebaut. Teilweise so behutsam, dass ich ein paar Zwischensequenzen überspringen wollte. Dieser behutsame Aufbau ist per se nicht schlecht, da das Ende sehr stark davon profitiert, aber es wirkt auf mich deshalb seltsam, weil dann plötzlich im letzten Drittel mehrere Bosskämpfe gegen bekannte Gegner aus dem Spider-Man-Universum in kürzester Zeit abgehandelt werden. Die Geschichte ist zwar toll inszeniert und das Ende sehr gelungen, aber man sollte hier auch nichts ungewöhnliches erwarten. Ansonsten ist das Missionsdesign ziemlicher Standard und mit dem Sammelzeug hat man es vielleicht etwas übertrieben, obwohl ich das gar nicht mal so negativ empfand, da die Missionen zumindest von der tollen Inszenierung profitieren und das Sammelzeug optional ist.
Letztlich ist Spider-Man nicht nur das wohl beste Spider-Man-Spiel, sondern auch allgemein ein gutes Spiel mit einer großartigen Inszenierung, einer tollen Stadt sowie einer ansprechenden Geschichte, das leider an manchen Stellen etwas halbgar wirkt und zu sehr auf bekannte Elemente vertraut.