Thema:
Vampyr flat
Autor: MOGli
Datum:10.09.18 11:04
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

durch die friedliche Spielweise ("not even once"-Trophy) war ich konstant 5-7 Levels unter den Gegnern, die in Gruppen so durchaus eine Bedrohung darstellten. KI war brauchbar und die verfeindeten Fraktionen haben auch untereinander Gefechte ausgetragen. Die durchgehende Vertonung und die ausgearbeiteten Hintergründe aller NPCs geben dem Spiel seinen Reiz: Die Atmosphäre ist top! Optisch und akustisch fand ich die Welt prima eingefangen.
Speichersystem ist super - man kann nicht manuell speichern und muss mit allem leben.

Ladezeiten waren länglich, allerdings ist die gesamte Oberwelt nahtlos, nur bei einigen Gebäuden, Kanalisation, und nach Ableben gibt es Pausen. Das Wiederaufsetzen nach einem Tod ist ziemlich vorbildlich - man steigt ohne zu wiederholende Dialoge etc wieder ein.Es gibt keine Schnellreise, weshalb man auch mal längere Wege gehen muss. Fand ich positiv für die Atmosphäre, ferner haben sie sich bei From Software ganz passabel Abkürzungen abgeguckt.

Kämpfe waren gut, weil die RPG-Elemente verschiedene Herangehensweisen zulassen. Waffen-System ist sehr simpel.
Bei einzelnen Gegnern circle-strafing-101, bei Gruppen muss man schonmal aufpassen.

Ich fand das ganze Spiel angenehm zurückhaltend mit etlichen guten Charakteren und einer Geschichte, die hier und da mal etwas abseits von Kawumm anschneidet - z.B. das Konzept von Quarantäne (ich hatte das Gefühl, man spricht indirekt über die Trump-Mauer), Medizin-Ethik und einfach Gesellschaft und Lebensgefühl dieser Zeit, vermischt mit Vampir-Legende und anderen Sagen. Passte für mich.

Hat Spaß gemacht, war deutlich länger, als ich dachte, und hat einen schönen Epilog. Jetzt guck ich noch bei youtube, welche Auswirkungen andere Entscheidungen haben. Auf die Hauptgeschichte vermutlich nicht allzusehr, aber einzelne Charaktere erleiden durchaus drastische (aber nur individuelle) Konsequenzen.


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