Thema:
Vampyr - endlich mal fesselnde Unterhaltung! flat
Autor: MOGli
Datum:03.09.18 08:43
Antwort auf:"Ich zocke gerade" Thread Nr. 25 von Totoro

erinnert mich ein wenig an Mass Effect 1 - Filmkorn, technisch nicht ganz auf der Höhe, aber die Ambition ist da!

Der Ersteindruck ist ziemlich schlimm: Üble Ladezeiten (insbesondere, wo ich vorher Yakuza Zero mit seinen Turbolader hatte), Ruckler (PS4 pro), und alles scheint sehr simpel, und man muss hilflos flüchten und irrt ein wenig umher. Dann lernt man aber die Spielwelt kennen und alle ~50 Figuren darin haben eine aufdeckbare Hintergrundgeschichte, soziale Verbindungen (bzw. Gruppen) und alles ist komplett vertont.

In der Zeit der Grippeepidemie 1917 spielt man einen vom Fronteinsatz zurückgekehrten Arzt in London, der direkt zu Beginn in einen Vampir verwandelt wird. So muss man sich in der durch die Krankheit veränderten Stadt und in seiner neuen Rolle zurechtfinden. Neben Hauptgeschichte, der Suche nach dem Tätervampir, und dem stetigen Kampf gegen Vampirjäger und wilde Vampirableger, ist man auch weiter als Arzt unterwegs und hat di eAufgabe, die Stadtviertel in gesundem Zustand zu halten.
Interessant ist, wie man Erfahrungspunkte gewinnen kann: neben dem üblichen Vorantreiben der Hauptgeschichte und das Erfüllen von Nebenaufgaben liefert das Besiegen normaler Gegner (die imemr wieder in die Welt gesetzt werden an plausiblen Orten) sehr wenige Erfahrungspunkte. Das (tödliche) Aussaugen von NPCs kann durchaus üppige Ehrfahrungspunkte bringen, wenn die Person gesund und "bekannt" ist, d.h. man sie gut kennengelernt hat. So sind Dialoge, Nebenaufgaben und Arzteinsatz sehr gut eingebunden.
Man kann wirklich etwas entdecken, kennenlernen, und wird entsprechend motiviert. Das Kampfsystem verbunden mit der Ruckelei etwas hakelig, aber bei weitem nicht so eintönig wie es zu Beginn scheint.

Richtig gut finde ich das Gefühl, dass einem alles um die Ohren fliegen kann. Man arbeitet sich grob Viertel für Viertel durch die Stadt, und die Hauptgeschichte führt zu den zentralen Figuren des jeweiligen Viertels. So ergibt sich am Ende eines Abschnitts eine Entscheidung, wie der Protagonist die Person behandeln soll. Und das Schicksal der Person hat sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Viertels. Ich habe jetzt zwei solcher "Entscheidungen" getroffen, und das ganze erscheint mir sehr kryptisch und schwer zu durchschauen. Jedenfalls ist es sehr erfrischend für mich, endlich mal etwas im Dunkeln zu tappen und etwas zu spielen, wo nicht durch und durch klar ist, wie man sich durch alles minmax-t. Fesselnd!


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