Thema:
Re:Die Wahrheit lässt sich nicht direkt verkaufen flat
Autor: dixip
Datum:01.09.18 13:32
Antwort auf:Die Wahrheit lässt sich nicht direkt verkaufen von FS

>Die Wahrheit ist, dass AAA Spiele einen Startpreis von 99€ haben sollen

Die Industrie differenziert die Preise heute stärker und spricht so unterschiedliche Kundengruppen an. Wer mehr Content oder Goodies haben will, kann heute teurere Versionen kaufen. Wer weniger ausgeben möchte, erhält später günstigere Neuauflagen. 99€ UVP Standardpreis ist halt etwas, was nicht funktionieren wird, sonst wären die Preise kontinuierlich gestiegen im Laufe der Jahre (die 69,99€ UVP-Phase (Xbox1) hat ja auch nicht lange gehalten).

Von daher scheißegal, was die Industrie will. Ein wenig muss man den Absatzmarkt halt schon im Auge behalten. Die Filmindustrie verkauft ihre mit 200 Mio. $ produzierten Filme ja auch nicht für 69,99€


>Nur zur Erinnerung, ein deutsches SNES Spiel in den 90ern hat nagelneu im Laden bis zu 149 DM gekostet.
>"DM 149,00 aus dem Jahr 1990 entspricht heute der Kaufkraft eines Euro-Werts von: EUR 131,16"


Und ein Full-HD-LCD-Fernseher hat 1990 7,6 Mio. € gekostet (Fake-Zahl) und wird heute für 199€ verramscht...



>Sind 99€ für ein Spiel das mit einem 50-fach größeren Team und weitaus mehr technischen Aufwand entwickelt wurde also wirklich zu viel?

Die 59€ spiegeln weder den betriebenen Herstellungsaufwand korrekt wieder noch meinen erhaltenen Spaßgegenwert. Das hängt halt ungemein vom Spiel ab. Titel A kostet 2 Mio.$, verkauft sich 2 Mio. mal und verdient sich dumm und dusselig, Titel B kostet 20 Mio.$, verkauft sich 1 Mio. mal und macht Verluste, das Studio schließt. Mit Titel A verbring ich 100 Stunden und hätte auch 100€ bezahlt, Titel B ist in 5 Std. durch, da sind 60€ schon wieder viel.

Der Standardpreis ist halt ein gesetzter Wert und die Industrie muss drumherum kalkulieren bis sie klar kommt. Entweder durch LEs/CEs (Ubisoft), Langzeiteinnahmen (Nintendo), Online-Einnahmen (EA, GTA Online) oder Abo-Gebühren (Microsoft) etc.

Ich denke, dass sie das momentan ganz gut hinbekommen und ihre Entwicklungsressourcen, Spieleoutput, Nebeneinnahmen durch Spieletitel (also DLC, CEs...) soweit optimiert haben, dass es beim aktuellen Absatz funktioniert.


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