Thema:
Re:Frage zum XBox Game Pass... flat
Autor: Kilian
Datum:28.08.18 10:38
Antwort auf:Re:Frage zum XBox Game Pass... von musashi

>Keine Sorge, zu dem Zeitpunkt wird jeder große Publisher seinen eigenen Abo-Dienst am Start haben, so wie EA jetzt schon. In der Tat eine eher zynische Betrachtungsweise, aber ich bin mir tatsächlich ziemlich sicher, dass mindestens der Versuch unternommen wird, Abo-Dienste als primären Vertriebskanal zu etablieren.

Das kann doch nicht funktionieren! Stell dir vor Spotify gäbe es nicht, stattdessen müssten die Leute bei jedem einzelnen Label ein Abo abschließen - es würde nicht passieren, jedenfalls nicht im großen Stil bzw. für die Masse, sodass es kein echtes Geschäftsmodell der Zukunft sein kann, höchstens eine Ergänzung zu den bisherigen Vertriebswegen.

Es braucht Spotify, Deezer, Apple Music etc., damit der Kunde genug Auswahl und Qualität bekommt. Spotify ist mit seiner riesigen Library ein absolutes Paradies - was ich dort in der Zwischenzeit alles entdeckt habe ist der Wahnsinn. Und: Ich höre mehr Musik als früher!

>Solche Veränderungen passieren schleichend, bei Battlefront wollte EA halt zuviel auf einmal.

Ja, da könntest du Recht haben...

>Wer wollte Spiele ohne Anleitung?
>Spiele in schöden DVD-Hüllen?
>Wer wollte Day1-Patches?
>usw. usf.


Du hast Recht. :)

Im Ernst: Die Industrie ist enorm erfolgreich, weil sie ihr Nischendasein verlassen hat, aber auch enorm unter Druck, weil die Entwicklungskosten sich so abartig gesteigert haben. Die von dir genannten Entwicklungen sind nicht nur Abzocke der Kunden, sondern auch Überlebensmaßnahme der Hersteller.

Stell dir vor, Battlefield V wird ein ähnliches Disaster wie Battlefront II letztes Jahr. EA wäre enorm unter Druck mit Anthem einen Hit zu landen, um nicht in seiner Existenz bedroht zu werden. Trotz FIFA & Co...

>Und wenn man sich andere Lebensbereiche ansieht, dann passiert das dort genau so, z.B. die ach so pöhsen "versteckten Preiserhöhungen" bei Lebensmitteln.

Da habe ich aber mehr Möglichkeiten auszuweichen. Kein Mensch zwingt mich wie ein Lemming in den nächsten Edeka oder Lidl zu laufen statt auf dem Markt, im Internet oder beim Lieferanten zu kaufen.

>Aus Marketing-Sicht soll der Casual-Spieler doch nur sehen "Boah, 200 Spiele für 8,99€ im Monat. Ist ja wie bei Netflix. Geil!"

Schon, aber Netflix bietet überragend guten und überragend viel exklusiven Content. Die sind wie HBO 2.0 - wer The Sopranos oder The Wire sehe wollte, kam da auch nicht um ein Abo herum. Was MS hier aber macht, reicht IMO nicht um Erfolg zu haben - dafür haben sie zu wenig wirklich interessante Exclusives.

>Ich bin wahrlich kein Fan von einem Abo-Dienst für Spiele, aber die Existenz eines solchen kann ich durchaus nachvollziehen.

Ich bin durchaus Fan von Abomodellen, wenn die Preise passen. Die 10 Euro im Monat für gefühlt alle Lieder der Welt drücke ich gerne an Spotify ab. Und offensichtlich kommt die Industrie auch immer besser damit zurecht, nach anfänglichen Klagen der Musiker ob zu niedriger Beteiligung.

Gleiches Spiel bei Film und Fernsehen: Mit Netflix und Amazon Prime decke ich meine Bedürfnisse zu 80 % ab. Im Zweifelsfall kaufe oder leihe ich die Produktionen, die nicht darin enthalten sind, bei Amazon oder iTunes. Passt. Nur, dass ich dann mit ein paar Euro dabei bin, und nicht mit 70 Euro für RDR2...


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