Thema:
Die Liebe ist zurück flat
Autor: token
Datum:17.07.18 12:25
Antwort auf:Hollow Knight [PS4, XB1, Switch, PC] von Rjinswand

Das ist einfach ein unglaublich tolles Spiel. Wenn man das Metroidvania-Konzept mag kommt man einfach nicht drum herum. Umfang, Struktur, Fähigkeiten, Spielbarkeit, audiovisuelle Aufmachung, all das ist over the top. Auch sehr cool dass man seine Figur customizen kann, diese Form von Mechanik hat man in Metroidvanias normalerweise nicht, und das ist wirklich ein erfrischender Anstrich der auch wunderbar funktioniert und nicht nur Fassade ist. Im Hinblick auf die Sperrigkeit, naja, gestern mal wieder einen Ragequit gehabt. Neues Gebiet erreicht, keine Map, dort rumgeirrt, komplett die Orientierung verloren so dass ich nicht mal mehr wusste woher ich kam, Cornifer gesucht aber stattdessen ein weiteres Gebiet gefunden. Dann gedacht, okay, versuchst du hier dein Glück, vielleicht findet sich zumindest eine Schnellreisestation, dann immer weiter rein und nach gut über einer Stunde ohne Mapfunktion irgendwo verzettelt, verreckt, und dann wieder im vorherigen Gebiet gespawnt. Natürlich weiterhin ohne Map, und dann auch ohne jegliche Ahnung von nix. Komplett orientierungslos. Wie ich zum Punkt komme wo ich gestorben bin, wo ich lang müsste um zum vorherigen Gebiet zu kommen, was ich in diesem Gebiet auf der Suche nach Cornifer schon abgegrast habe und was nicht.

Ich gehöre ja durchaus zu den Verfechtern der analen Verwöhnung der Souls-Serie. Dass dieser Aspekt ein fundamentales Element der Faszination dieser Serie markiert. Aber in Hollow Knight hätte ich etwas derartiges wirklich nicht gebraucht. Hier hätte ich gerne jederzeit eine Map die alles einzeichnet und vor jedem Boss eine Bank zum speichern, damit man bei einem Neuversuch sofort wieder im Fight ist. Ich finde das Spiel vom SKG eigentlich auch genau richtig, nur nervt mich hier diese Leerlaufzeit in Phasen der Orientierungslosigkeit oder bei Retrys für Bosse enorm. Bereichert meine Spielerfahrung in keinster Weise, sondern steht immer wieder zwischen mir und dem Spiel. Diese Hürden zu überbrücken und dann wieder in the game zu sein erzeugt kein Gefühl des Triumphs sondern eines der Erleichterung, Erleichterung darüber dass ich wieder das Spiel spielen kann was ich spielen möchte.

Das ganze Gamedesign ist echt unglaublich clever. Wie einen jeder Bereich sukzessive in den Patterns schult die man braucht um zu bestehen und mit dem Boss als Abschlussprüfung, das ist einfach super durchdacht. Ständig bringt einem das Spiel Dinge bei, macht aber wirklich alles davon total organisch. Mechaniken die anfangs schwer fallen, gehen dann auch irgendwann gut von der Hand, es ist nicht nur die Figur die immer mächtiger wird, man spielt auch immer besser, wächst in das Spiel hinein. Aber Mapfunktion und die Einwebung der Soulsmechanik sind für mich persönlich Denkfehler, machen das Spiel schlechter und nicht spannender. Entsprechend hab ich jetzt auch bevor mir dieser Frustfaktor das Game verleidet den Ausweg aus dem letzten Deadlock per interaktiver Map aus dem Netz gelöst, um Cornifer zu finden. Ich will die Map gar nicht nutzen um mir anzeigen zu lassen wo was ist, das alles zu entdecken ist für mich der eigentliche Spielwitz an diesem Konzept. Aber das herumgeirre ohne Karte mag ich mir nicht weiter antun, das macht mich nur wütend und frustriert.


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