Thema:
Gear Club Unlimited flat
Autor: wantan
Datum:08.07.18 19:53
Antwort auf:"Ich zocke gerade" Thread Nr. 25 von Totoro

Naja, wo fange ich an? Wer für die Switch ein "echtes" Rennspiel mit lizenzierten Fahrzeugen sucht hat praktisch keine andere Wahl mangels Alternativen.
Der Einstieg ins Spiel gestaltet sich sehr zäh, auch wenn die Rennen anfangs sehr leicht sind. Erklärt wird nicht viel, auch wenn es eine Art digitalen Guide gibt der immer mal wieder mit Textblöcken um die Ecke kommt. Man weiß anfangs überhaupt nicht was das Spiel von einem will, ist super genervt von andauernden langen Ladepausen und super kurzen Rennen. Ich hätte auch fast aufgegeben, wollte dem Titel aber dann doch noch eine Chance geben.

Das Spiel läuft wie folgt ab: Man befindet sich auf einer Übersichtskarte, die nach und nach durch gewonnene Rennserien aufgedeckt wird. Es kommen neue Kurse, Autohändler und Landschaftsabschnitte Hinzu. Durch gewonnene Rennserien erhält man Skillpunkte und Geld, außerdem werden bei jedem errungenen Skillpunkt neue Optionen für die eigene Garage freigeschaltet, welche man durch das gewonnene Geld kaufen kann.
Die Garage ist im.. ich nenne es mal "Sims-Editor-Stil" aufgebaut. Man befindet sich in einer großen leeren Halle die es mit verschiedenen Werkbereichen und Parkplätzen für die Autos zu füllen gilt.
So baut man sich z.B. Werkstatt, Rallye-Abteilung und Lackiererei in die Halle, und gestaltet sich diese mit diversen Verschönerungsoptionen. Die einzelnen Bereiche lassen sich dann mit der Zeit aufleveln und bieten neue Tuningmöglichkeiten fürs Fahrzeug.

Die Idee hinter diesem Editor ist zwar nett gemeint, aber nicht gut umgesetzt. Die Switch ist in diesem Modus gnadenlos überfordert. Direkte Eingaben funktionieren fast nie, man muss jeden Knopf mindestens zweimal betätigen bis was passiert. Zoomen und Scrollen läuft hier oft nur in Standbildern ab, einmal ist mir das Spiel hier sogar abgestürzt (der erste Absturz überhaupt auf der Switch). Die Übersichtskarte ist ebenfalls von Frame-rate Einbrüchen betroffen, und dann kommen zwischen jedem Wechsel noch die gähnend langen Ladezeiten hinzu.

Die Rennen selbst laufen relativ flüssig ab, kann aber nicht abschätzen mit wie vielen Bildern pro Sekunde. Die Fahrzeugmodelle sehen sehr hübsch und detailliert aus, und können sich durchaus mit denen anderer aktueller Rennspiele auf anderen Systemen messen. Die Strecken selbst kommen grafisch aus der Anfangszeit der letzten Konsolengeneration.

Hat man sich einmal an den zähen Ablauf und die vielen nervigen Details gewöhnt, findet man durchaus gefallen an Gear Club Unlimited, zumindest an den Rennen selbst. Denn diese sind im späteren Spielverlauf auch mal länger als nur 2 Minuten.
Ob ich bis zum Schluss dran bleiben werde kann ich aber noch nicht sagen. Meine Hoffnung liegt aktuell voll und ganz auf V-Rally 4 was im Herbst erscheint, Redout soll ja auch noch kommen, damit füllt sich langsam mal der Rennspielebereich auf der Switch.

Achso: gespielt habe ich Gear Club Unlimited ausschließlich im Docking Mode.


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