Thema:
Loading Human Chapter 1 [PSVR] flat
Autor: Marukka
Datum:04.07.18 20:53
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

Loading Human ist ein simples Point n' Click aus der Anfangsphase von PSVR. In der Story geht es Liebe Tod und das ewige Leben, relativ simpel aufbereitet und da es sich um Chapter 1 handelt auch ohne richtiges Ende oder eine Aussage am Ende des Spiels gebracht zu haben. Ja, es ist nichts neues unter der Sonne, aber wenigstens versucht es das Spiel. Ich hab inzwischen genug PSVR gespielt um es zu schätzen, wenn zumindest der Ansatz da ist ein ernst zu nehmendes Spiel auf den Markt zu bringen.

Aber leider bleibt es meiner Meinung nach bei Loading Human in allen Belangen bei einem Versuch. Aber ich hatte auch ein paar Steine im Weg, die mich etwas aus dem ganzen Setting geholt haben. Dazu jedoch später mehr.

Von der Größe her ist das Spiel... OKeee. Ich habe es in ca. 3 bis 4 Stunden beendet, aber es gibt Stellen, an denen ich mehr Zeit hätte investieren können. Allerdings ist der Umfang gut dafür, dass es sich ja nur um Chapter 1 handeln soll. Mit noch 2 bis 4 weiteren Kapiteln (ich weiss nicht, wie viel ursprünglich geplant war) wäre es sicherlich in einem normalen Umfang für einen Vollpreistitel.

Die "Rätsel" sind jeweils recht simpel und gehen im Grunde genommen immer nur darum den richtigen Gegenstand in der richtigen Situation zu finden. Leider auch so stur, dass man nicht in der Reihenfolge abweichen kann. An einer Stelle habe ich mich dazu entschieden mich etwas umzusehen und nebenbei ein Rätsel gefunden und gelöst (und den Gegenstand erhalten den ich im nächsten Schritt gebraucht habe) nur um dann im Laufe der Story nochmal geschickt zu werden um diesen Gegenstand herzustellen, da er an der gewünschten Stelle nicht erkannt wurde. Yay.

Das Setting ist zwar recht klein (eine Forschungsstation), aber dafür voll erforschbar. Man kann recht früh im Spiel an fast jede Stelle und sich umsehen, was aber wie schon angesprochen relativ egal ist, da man nie von der vorgegebenen Reihenfolge der Rätsel abweichen kann oder besser gesagt sollte.

Die Bewegung läuft fliessend mit Drehungen in einem selbst vorgegebenen Winkel. Das funktioniert, indem man mit der Taste an dem einen Move-Controller bestimmt ob man vorwärts oder rückwärts geht (kombiniert mit der Richtung in die man zeigt) und wenn man nur kurz auf die Taste drückt, sich in die entsprechende Richtung dreht. man kann sich auch hinhocken und wieder aufstehen in dem man kurz drückt wen man nach oben oder unten zeigt. Mit den Trigger-Tasten der Move-Controller nimmt man Gegenstände in die entsprechenden Hände. Klingt komplizierter als es ist. Man bekommt am Anfang des Spiels ein kurzes, einfaches Tutorial und eigentlich geht die Bewegung auf die Art sehr gut. Ein wenig hat es mich gestört, dass man nicht einen Controller definiert für die Bewegung und einen für die Drehung hat, sondern beides mit beiden Controllern machen konnte, aber dafür, dass das Spiel wirklich sehr früh im "Leben" von PSVR rausgekommen ist kann man echt nicht meckern. Ich wage zu bezweifeln, dass es zu dem Zeitpunkt ein Spiel gab, das eine fliessende Bewegung besser umgesetzt hat.

Die Gefahr für Motion Sickness schätze ich auch als recht moderat ein. Es gibt eine Stelle in dem Spiel, bei der ich gemerkt habe dass es etwas kritischer für mich wurde, aber da man in dem Moment selber eine Simulation lenkt, kann man einfach für ein paar Minuten anhalten und insgesamt ist die Stelle auch sehr kurz.

Alles in Allem handelt es sich bei Loading Human um ein Spiel, was alles richtig zu machen versucht. Wenn man in die Story gut reinkommt und das Setting mag, dann kann man sicher viel Spass mit dem Titel haben.

Hier die Gründe, warum es mir leider nicht so ging:
1. In bin eine Frau. Ich weiss, dass der Nebencharakter  Alice alles ansprechen soll, was "Mann" so mögen soll. Mann soll mit ihr mitfühlen und sich zu ihr hingezogen fühlen. Aber wenn man (oder eben frau) auf dem Level so gar keinen Zugang zu ihr findet, dann plätschert die Geschichte so vor sich hin und überzeugt einfach nicht.
2. Bugs. Bugs und nochmal Bugs. Der schlimmste zuerst, Spoiler auf eine Rätselart, aber nicht auf die Lösung einzelner Aufgaben:
Ob der Bug auch in weiteren Durchläufen auftritt kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Wenn ja, dann wäre er ein Grund, das Spiel nicht mehr anzuschmeissen, weil es den Spielspass extrem nach unten gezogen hat.
Ansonsten hatte ich Türen, die sich nicht öffnen wollten, Gegenstände die erst beim erneuten Laden gemacht haben was sie sollen sowie ein paar Trophies, die nicht gefallen sind, obwohl sie es eigentlich hätten tun sollen.

Wenn man von den Bugs absieht, was ich in meiner Endwertung auch tue, da ich nicht ausgiebig genug getestet hab ob sie immer, häufig oder selten sind, dann kann man das Spiel locker mit 7/10 Cheeseburgern bewerten. Sicher mehr, wenn man von der Story gefesselt ist. Mein Must-have ist es nicht, aber für den Preis für den es erhältlich ist (wohl gerade 15€ im PSN, häufig sogar noch billiger on Disk), macht man auch beileibe nix falsch.


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