Thema:
Kann es nachvollziehen flat
Autor: Scarface
Datum:18.06.18 19:34
Antwort auf:Re:Ich gebe auf von suicuique

>Ja Leute sehen es anders. So fucking what. Wenn Du kein Bock hast dann diskutier nicht aber erspar uns diese wehleidigen Kommentare der Marke "Ich fall hier echt vom Glauben. Das Leben schreibt echt die größten Komödien. Anders kann ich es nicht verstehen"

Servus,

also mich nimmt das mit den Gewaltvorwürfen im Zusammenhang mit diesem Spiel sehr mit, trifft mich auch emotional. Ich weiss nicht ob es daran liegt, dass es einfach mal eines meiner alltime-Lieblingsspiele ist... obwohl.. klar liegt es daran. Ich liebe es einfach abgöttisch. Es hat mich wirklich von Anfang bis Ende komplett begeistert.

Ich bin der Meinung, dass die Diskussion mit last of us den völlig falschen Kandidaten erwischt hat.
Ich bin da auch regelrecht traurig darüber, dass in einem Videospielforum in dem Spiele eher abgefeiert werden und seit Jahrzehnten gewaltmäßig der hirnverbrannteste Müll konsumiert und teilweise abgefeiert wird, ausgerechnet last of us plötzlich als Goreporn dargestellt wird.

Ich finde das einfach nur anmaßend und auch richtiggehend beleidigend gegenüber naughty dog, und den Fans von Last of us dieses Wort zu benutzen oder das Spiel in diese Ecke stellen zu wollen.
Mich trifft es hart wenn man ein Kunstwerk wie last of us mit solchen Begriffen "abwatscht".
Mir zeigt es, dass derjenige last of us nicht richtig verstanden hat   daran ist aber nicht naughty dog Schuld.

Mich macht es fertig. Wenn ich dann lese, dass hier jemand schreibt: "Ich habe mit den Entwicklern gesprochen und denen ist das Problem gar nicht bewusst".

Welches Problem? Das es ne Scheissendzeitapokalypse ist und man mit einem Messer bewaffnet Menschen umbringen muss, weil sie sonst selbst einen kaltmachen werden?
In keiner einzigen Todesszene im ersten Teil wird Gewalt zelebriert. Das ist ja eines der ganz grossen Achievements dieses Spieles. Wenn sie Gegner umbringen, dann möglichst effektiv, wenn Joel die 2 Leute foltert, dann macht er dies um seine Kleine zu retten, wenn er im Getümmel den Kopf des Gegners ins spitze Glas rammt, dann nur weil es der schnellste und sicherste Weg ist den Gegner auszuschalten u.s.w.

Es ist alles so verdammt schlüssig, liebevoll und feinfühlig inszeniert von Leuten, die sich da mit viel Herzblut ganz viele Gedanken gemacht haben. So... und dann kommt dann der deutsche Spielejournalist oder was auch immer daher und redet plötzlich vom Problem der Gewaltdarstellung und die denken sich natürlich: Welches Problem?

Die sind ja auch geografisch, künstlerisch, literarisch und in Bezug auf Drehbücher schreiben natürlich in ganz anderen Sphären als der Interviewer, der dann aber trotzdem den Zeigefinger hebt und mitteilt, dass diese Jungs ja nicht mal ein Problem sehen. Wow... welch Überraschung. Es gibt ja auch keines.

Ja, das mit Last of us trifft mich hart. Ob Bücher, Filme oder auch Spiele. Wenn man Gewalt richtig einsetzt, kann man damit Gefühle triggern die sonst nicht erreicht werden können. Ich sehe hier einen klaren Unterschied, ob in The Darkness deine Freundin oder in Soldier of Fortune damit geworben wird, dass man jetzt noch mehr Gliedmaßen abtrennen kann. Das eine macht innerhalb des Szenarios Sinn, dass andere ist gewaltverherrlichend.

Achja... was ich eigentlich sagen wollte:
:)

Ich kann nachvollziehen, wenn spinatihero sich genötigt sieht, seine Meinung kundzutun, auch wenn ich der Meinung bin, dass diese Diskussion einfach keinen Sinn macht. Zumindest in Zusammenhang mit Last of Us ergibt sie keinen, wenn man sich wirklich auf Spiele als Kunstform einigen kann.


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