| Re:Ich habe mit zwei der Game Directors über die Gewalt. |  |
>Ich stelle in Frage ob dieser Verweis auf ein anderes Medium ein gutes Argument ist, wenn gerade der Unterschied der geforderten Interaktion IMO substantiell für die Rezeption von Gewalt ist.
In diesem Fall ist die angewendete Gewalt aber eine Reaktion. Wenn sich der Charakter wehrt, flüchtet, versteckt, entdeckt wird, wieder wehrt ist es was anderes wenn ich aktiv in Spielen den Gegner töte ohne eine Option zu haben. Schon in der Gameplay Demo wird klar, es gibt Optionen.
>Mir ging es nicht darum TLoU oder die Gewaltdarstellung darin per se zu kritisieren.
>Mir ging es allein um den Vergleich Spiele <-> Film/Buch, der meines Erachtens nicht valide ist in diesem Aspekt.
Weil der Spieler in der Regel aktiv Aggressor ist und in Dilmen/Büchern der Zuschauer passiv ist? Ich denke schon die Medien lassen sich sehr gut vergleichen, ein Spiel muss dann aber deutlich sensibler mit dem Thema umgehen. Hier ist der Context eben sehr wichtig, und ob der Spieler Optionen hat. So sehe ich das. Das ist bei Spielen aber eh immer ein Problem, ob die Entwickler es schaffen Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Ein Großteil möchte das natürlich gar nicht, und es gibt auch Spieler die gar nicht mehr von einem Spiel wollen als abgelenkt zu werden.
Ich würde das auch offener sehen. Die Medien die Du ansprichst versuchen ja ein möglichst realistisches Bild von einer Sache zu zeigen. Videospiele machen das ja auch seit langem, GTA 3 war sicher nicht nur so erfolgreich weil es Spaß machte, sondern weil hier zum ersten Mal ein Abbild einer Stadt geschaffen wurde die unserer Realität entsprach. Rockstar drehte das Rad durch ja weiter indem sie immer wieder überzeichnete Charaktere einbauten, und somit indirekt sogar Gesellschaftskritik übten. Bei GTA 5 muss ich immer noch lachen, dass es völlig okay war in der Reihe Körperteile mit Gore Effekt zu erzeugen, massig Menschen zu überfahren, die Polizei in Schutt und Asche zu legen oder Auftragsmorde durch zu führen. Sobald es aber eine Sex oder Folter Szene gibt, gingen die Leute steil. Und das ist jetzt bei TLoU2 auch so, ein Teil regt sich über eine Kussszene zwischen 2 jungen Frauen suf, ein anderer Teil zieht die Gewalt in den Vordergrund. Gamepro z.b. Ist so eine Seite die das jetzt tot reitet, und immer wieder Kommentare dazu gebracht hat und somit exakt in die Falle getappt ist die Naughty Dog auslegt.
Aber um Deine Frage zu beantworten. Ich denke schon das Medium Videospiel eignet sich dafür und ist mit anderen Medien vergleichbar. Allerdings ist hier aufgrund der Ausrichtung Spiel und anderen Rolle des Spieler viel mehr Feingefühl gefragt. Würde mich das Spiel zwingen Sachen zu tun die ich nicht will, oder alles in einem falschen Context setzen, wäre es eben nur ein weiteres Spiel mit Gewalt.
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