Thema:
Re:Wie zu erwarten grossartiges Setting und flat
Autor: Knight
Datum:27.05.18 23:06
Antwort auf:Re:Wie zu erwarten grossartiges Setting und von spinatihero

>>Bei mir hat optische Qualität im Sinne von möglichst fotorealistischen Charakteren nicht besonders viel damit zu tun ob Emotionen ausgelöst werden oder nicht. Das geschieht bei mir über die Charakterisierung - so könnte ich auch mit einem Pixelhaufen über seinen Verlust weinen.
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>Das ist wieder so ein Totschlagargument. Dann hat es für Dich nichts damit zu tun, aber Quantic Dreams steht seit der ersten Techdemo dafür möglichst realitätsnahe Animationen und Mimik zu erstellen - und dafür werden sie geschätzt, da sind sie aktuell führend mit ihrer Technologie.


Ist nicht als Totschlagargument gemeint. Es geht mir lediglich darum aufzuzeigen, dass die optische Qualität nichts mit der emotionalen Bindung zu tun hat. Zumindest nicht für mich. Weshalb mir halt Blingbling weniger wichtig als gute Charaktere und Interaktivität ist.

>>Es ist hauptsächlich die fehlende Interaktivität mit der Umgebung. Gerade in einem Spiel dessen Spielwiese derart limitiert ist wie die in Detroit sollte damit nun wirklich kein Problem haben.
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>Welche Interaktion wünscht Du Dir denn, die in dieser Welt als Android Sinn macht und in dessen Story passt? Möchtest Du Licht an/aus schalten können? In Geschäfte gehen, wo Androiden an der Kasse stehen und Menschen nichts mit Dir zu tun haben wollen? Du malst Bilder, bringst Essen, machst Müll, Betten, Wäsche und den Abwasch. Mir fehlt aktuell etwas die Fantasie was da mehr an Interaktion rein soll. Auch weil es gar kein Sinn für mich ergibt. Es gibt jetzt bereits soviele Möglichkeiten die in einem Spiel Durchgang nicht gleichzeitig gemacht werden können, allein der Kara Abschnitt nach der Flucht bietet Dir doch total viele Interaktionsmöglichkeiten. Was fehlt Dir denn konkret?


Das ist echt nicht so leicht zu erklären. Dinge die eben nicht wichtig für einen der Plotstränge sind sondern nur für mein Verständnis und mein Rollenspiel der Figur. Zum Beispiel wärs cool einfach eine Stange nehmen zu können und die einem NPC über die Rübe zu ziehen - einfach so nur um zu sehen was passiert. Mir fehlt vielleicht einfach etwas das Chaos in diesen ansonsten durchstrukturierten Storylines. Es wäre interessant etwas anstellen zu können mit dem die Entwickler vielleicht nicht gerechnet hätten. Oder wenn ich merke das eine Figur wahrscheinlich zu einer Gefahr wird, warum nicht einfach die Pistole nehmen und sie gleich abknallen können? Ob das zuwas führt oder nicht ist schlussendlich egal. Vielleicht beschleunigt man auch nur das Erreichen eines vorgegeben Ziels.

>>Die Welt ist so hübsch aber halt einfach auch nur wieder eine Kulisse.
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>Finde ich nicht. Aber vielleicht wünscht Du Dir einfach ein anderes Spiel? Oder hättest Du gerne mehr klassische Point and Click Sachen drin, die die Spielzeit strecken? Ich kann Dir noch nicht folgen.


Ich will Dinge umstossen können, den Mülleimer ausleeren oder Möbel übereinander stapeln. Und dann wärs interessant wenn die Charaktere darauf reagieren würden. Das fänd ich spannend. :)

>>Um mich persönlich als reinen interaktiven Film zu packen ist die Geschichte alleine bisher schlicht zu schlecht.
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>Du fandest doch auch die Story von Horizon scheiße, oder tue ich Dir da gerade untecht? Du bist doch gerade bei Filmen und Story recht schwer zufrieden zu stellen, oder tue ich Dir wieder unrecht?


Nein, nein, das hört sich schon nach mir an. Und die Story von HZD war brutal schlecht geschrieben. Das macht Detroit auf jeden Fall besser.

>>Auch verstehe ich es nicht ganz weshalb ein Actionmoment in Quicktimes verpackt wird anstelle das mit einer klassischen Actionsteuerung zu lösen. Das würde dem Spiel im "Film" Abwechslung verleihen und mehr Tiefe geben.
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>Der Punkt ist witzig. Da gebe ich Dir ja auch recht, brauche ich nicht. Aber unten ist einer der kritisiert dass es von den QTE im Verhältnis zu Heavy Rain zu wenig gibt, weil er die anscheinend knorcke findet. Da ein Maß zu finden dass alle Spieler glücklich sind ist offensichtlich nicht nur schwer, sondern unmöglich.


Da hast du wohl recht.

>>Leider erzählt er aber seine an und für sich tolle Story auf eine sehr plumpe Art und Weise.
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>Siehe Antwort an Derrick. Sowas kritisiert er ja auch, aber was vergessen wird ist dass es kein Film oder Spiel gibt das eine durchgehend hervorragende Story mit Dialogen ohne Schwächen oder Längen gibt. Zudem hat Cage zwar die Grundstory beigesteuert, es arbeiten aber auch mehr Leute dran. Wie an einer Serie halt. Und auch da bin ich immer verwundert wie gut einige Stranger Things, Game of Thrones oder Westworld finden, wenn einem die Logiklöcher, dumme Story Twists und blöde Dialoge regelrecht um die Ohren fliegen. Aber so ist es mit der Unterhaltung. Wenn man trotz der Schwächen Spaß damit hat ist ja alles gut, und so geht es mir mit Detroit.


Ja die Mischung scheint mir recht schwer auszubalancieren zu sein. Was bei einem Medium als perfekt getroffen gilt kann woanders klischeebeladene-kitschscheisse sein. Vielleicht erwarte ich einfach zuviel, gut möglich.

>>Da gibt es, wie an anderer Stelle erwähnt, nur Engel und ganz viele Teufel. Darüber nur durch die Entscheidungsmöglichkeiten hinwegzusehen fällt mir etwas schwer.
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>Du kannst schon mal alle Charaktere ziemlich unterschiedlich spielen, es liegt doch an Dir wie die sich und ihre Story entwickeln. Und so eindimensional sind die Nebencharaktere auch nicht, Todd ist für die einen ein Arsch, für die anderen ein Wrack. Ich finde ihn sogar nachvollziehbar geschrieben und solche gibt es halt oft in der Welt. Sie würdest Du sowas besser schreiben?


Todd fand ich viel zu überzogen. Der hatte bei mir aber halt auch viel zuwenig Screentime. Dafür gefällt mir Hank sehr gut. Der ist gut geschrieben und für mich die interessanteste Paarung mit Connor. Da bin ich gespannt wie sich diese verändern lässt in einem zweiten Durchgang.

>>Dann sollte aber die Story auch subtiler und auf das Nischenpublikum zugeschnitten sein und sich nicht auf dem Niveau eines C-Movies tummeln.
>>Davon ab kommt dieses Publikum doch mit einem offeneren Spielerlebnis weitaus besser klar als der Mainstream.
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>Du kennst doch das Nischen Publikum nicht. Siehst Du doch hier. Jeder möchte grundsätzlich was anderes. Wie willst Du da eine Story schreiben, die ein 16jähriger als auch ein 40 jähriger versteht und von der er angesprochen wird? Dazu noch Frauen und Männer, die komplett unterschiedlich getriggert werden. Dazu gibt es ganz andere Ansprüche. Was Dir gefällt, ist anderen wieder viel zu subtil, langweilig und die Motivation die Geschichte zu Ende zu spielen ist gleich null, wodurch ein neues Spiel aus der Schmiede wohl floppt. Ich gehe schon davon aus das sie Story, Dialoge etc schon von verschiedenen Gruppen haben abchecken lassen um dann zu versuchen viele zufrieden zu stellen. Es schaut ja auch nicht jeder Schindlers Liste und versteht ihn. Ich stell mir das schwierig vor.


Auch hier hast du natürlich absolut recht.

>>Ich finde das Spiel ja nicht schlecht eben weil die Entscheidungen cool sind. Nur hätte man sich dann die Sequenzen in denen man nur dumpf Knöpchen drückt um über Hindernisse zu springen auch gleich sparen können. Die sind furchtbar öde und bieten so gut wie keine Möglichkeiten für Alternativen. Da wird das Konzept dann unnötig aufgeweicht und das Spiel gestreckt.
>
>Wieder Deine Meinung. Jemand anderes mag die halt, sonst wären sie nicht drin.


Klar, ich kann ja nur von meiner Meinung aus gehen. Was soll ich machen. :D


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