Thema:
The Assembly PSVR flat
Autor: Marukka
Datum:25.05.18 13:32
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

Bei The Assembly handelt es sich um ein eigentlich nettes Point 'n Click Adventure aus der Anfangszeit von VR. Man folgt abwechselnd zwei Protagonisten durch ein geheimes Forschungsinstitut und löst Rätsel, deren Schwierigkeitsgrad sich in Grenzen hält. Zu keinem Zeitpunkt musste ich auf irgendwelche Hilfsmittel zurückgreifen um weiter zu kommen und selbst die Sammelitems warem eigentlich recht leicht versteckt, sodass man sie mit etwas Neugier auch recht einfach findet.

Die Story ist meiner Meinung nach OK. Es soll groß um moralische Entscheidungen gehen und so weiter und so fort, aber eigentlich ist es auch immer nur derselbe Kram den man schon aus zigtausend Ecken und Enden kennt. Was es allerdings auch nicht wirklich schlechter macht, nur man sollte eben nix weltbewegendes erwarten. Der Anfang ist jedoch meiner Meinung nach super-schlecht umgesetzt. Als Madeline kommt man in der Forschungseinrichtung an indem man (sediert) auf einem Rollstuhl reingefahren wird. Man hat keine Interaktionsmöglichkeit und hört nur die Gespräche von den Leuten um einen rum. Zwischendurch kommen andauernd Erinnerungsfetzen ihrer Vorgeschichte und so nervig und desorientierend wie das klingt, spielt es sich auch. Ausserdem kann durch die gezwungene Bewegung mit dem Rollstuhl Motion Sickness aufkommen, wenn man dafür anfällig ist (bin ich eigentlich nicht, aber am Anfang war mir kurz mulmig geworden).

Die Steuerung ist ebenfalls davon geprägt, dass das Spiel recht "alt" ist. Mit dem Dual Shock Controller hatte ich Probleme bei der Drehung (nur im 90° Winkel möglich), und so hab ich auf Move Controller gewechselt. Das ist immerhin zu jedem Zeitpunkt im Spiel möglich. Mit dem Move Controller war es weniger desorientierend, weil zum Drehen eine Anzeige aufgerufen wird und man so immer den optischen Hinweis hat in welche Richtung man sich dreht, aber suboptimal blieb es.
Man spielt mit einem Controller, mit dem man zeigen und interagieren, teleportieren und durch Knopfdruck eben ein Auswahlmenue für die Drehungen aufrufen kann. Mehr Steuerung hat man nicht, abgesehen von einem ähnlichen Auswahlmenue für eine Schrittweise Auswahl, wenn man z.B. auf einem Nummerpad einen Code eingeben muss.
Negativ ist mir auch häufig aufgefallen, dass man in einer gewissen Entfernung zu Gegenständen stehen muss, um das Drehmenue aufzurufen. Mehr als einmal stand ich in einer Ecke (weil der Interaktionsknopf ebenso der Teleportationsknopf ist) und musste mich verdrehen um das Menue hinter mir aufzurufen, weil vor meiner Nase nicht mehr genug Platz war.

Bis auf das erste Kapitel gibt es m.E. keinerlei Sachen, die Motion Sickness auslösen könnten. Insgesamt wird das Spiel nach diesem Kapitel wesentlich besser.

Umfangreich was das Spiel auch nicht. Ich würde schätzen, dass ich so 4-5 Stunden gebraucht hab um das Ende zu sehen und ich hab mir schon viel Zeit gelassen und alles angesehen und ausprobiert. Alles in allem würde ich das Spiel eben als ganz nett bezeichnen, mehr aber nicht. Allerdings gibt es gerade im Bereich PSVR so viel Mist, dass es im Vergleich mit anderen Spielen schon als gut hervorsticht. Ich würde ihm 7 von 10 Designer-Laborkitteln geben, allerdings mit etwas Bauchschmerzen, denn die Steuerung ist echt gewöhnungsbedürftig.


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