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Ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass es mir so viel Spaß machen würde. Die meisten Reviewer haben nämlich exakt die Dinge kritisiert, auf die ich besonderen Wert lege. Zum Beispiel eine doofe Story und altbackenes Missionsdesign, zu wenig Neues usw.
Nach mehreren Stunden kann ich aber nur sagen: Ich finde es fantastisch!
1. Es sieht halt echt gut aus aufm PC
2. Der Sound ist der Hammer. Selbst wenn Du einfach nur im Wald stehst und nix passiert, erlebst Du ein geiles Surround-Erlebnis.
3. Extrem befriedigendes Bogenschützenfeeling. Ich bin ein feiges Camping-Schwein und bewege mich zu 85% in geduckter Haltung. Ich suche mir eine strategisch günstige Stelle und mache einen nach dem anderen mit Pfeilen weg. Einfach geil.
4. Mitstreiter befehligen funktioniert super, auch wenn es nicht funktioniert. Man kann KI-Mitstreiter gezielt auf einzelne Gegner hetzen. Die Mitstreiter sind superdämlich, rennen gerne mal in selbstgelegte Feuer, um laut kreischend zu verbrennen. Dadurch wirds aber gerade erst so lustig. Das ist so als würde man geistig behinderte Menschen in den Krieg schicken und aus der Entfernung zusehen wie sie sich total zum Affen machen. Der Witz ist, dass sie dennoch effektiv und nützlich sind, darum hatte ich noch keinen Grund mich über deren KI zu ärgern.
5. Viele schreiben, es wäre schlechter als FC4, aber ich sehe es genau umgekehrt. Ich hab FC4 nie durchgespielt, weil es mich nach einigen Stunden einfach gelangweilt hat. Irgendwie hab ich nicht wirklich ins Spiel gefunden. Far Cry 5 bietet imo eine geilere Progression und eine Map, die mich dazu animiert, die Welt zu erkunden. Irgendwie wirkt es nicht wie die typische Ubisoft-Map, die mit Zeug zugeschissen wurde, sondern eher wie bei Horizon: Zero Dawn oder Zelda: BOTW, wo man auf dem Weg zu einer Mission zehn andere Sachen entdeckt, auf die man Bock hat.
6. Die Story ist superdämlich, unglaubwürdig und voller Logiklöcher. Es stört mich aber nicht, weil alles in sich stimmig ist. Das ist wie im Film "The Purge", der einfach total unglaubwürdig ist, aber trotzdem unterhaltsam, weils innerhalb der eigenen Fiktionsblase funktioniert. Natürlich breche ich trotzdem alle Szenen ab, die man abbrechen kann, da mich Zwischensequenzen immer langweilen, aber ich kann die Story-Kritik der Reviewer trotzdem nicht wirklich nachvollziehen.
7. Das Gunplay gefällt mir sehr gut. Mir ist es wichtig, dass die Gegner realistisch zusammenfallen, wenn man sie perforiert. Ich mag es nicht, wenn Gegner wie mit Helium gefüllte Rag-Doll-Ballons reagieren, wenn man sie killt. Mein erster Kill war eine Redneck-Frau, die ich mit der Pistole erledigt habe. Da schoss ein heftiger Blutstrahl aus dem Einschussloch und dann ist sie zusammengesackt. Das ging mir fast schon an die Nieren und am liebsten hätte ich die Pistole geschockt weggeworfen. Klingt doof, aber so wars wirklich. Allerdings ist das bei gepanzerten Gegnern anders. Wenn man ein Magazin in so einen Penner pumpt, wünscht man sich einfach mehr Trefferfeedback.
Unterm Strich ein Spitzenspiel, mit dem ich auf jeden Fall lange Spaß haben werde.