Thema:
Re:Fand Rise ätzend flat
Autor: token
Datum:15.03.18 17:39
Antwort auf:Re:Fand Rise ätzend von Executer1983

>Warum dann nicht einfach ignorieren?

Das ist ja ein entscheidender Punkt.
Reboot hatte auf dem roten Faden eines der besten Pacings das ich in derlei Spielen je gesehen habe. Wie es den Rhythmus wechselt, kurze Leerläufe einbaut, dann wieder anzieht etc. war wirklich on point.
Wenn man mit so einem Actionformat nicht viel anfangen kann, liegt auch auf der Hand dass das jetzt nicht als Stärke begriffen wird, aber wenn doch war das ein von vorne bis hinten perfekt abgestimmter Ritt.
Dennoch hatte ich als Spieler immer die Möglichkeit mich aus der Pace auszuklinken, backtracken, sammeln, leveln, erkunden, alles in einem reduzierten Rahmen, aber doch möglich. Ich konnte hier mein Tempo selbst steuern.

Rise bricht das ab, es zwängt mich in wirr verschachtelte Level die aus der Vogelperspektive wie eine offene Umgebung ausschauen, im Level selbst aber ein Wirrwarr von Schläuchen darstellt, wo ich um irgendwo hinzukommen was eigentlich 10 Meter vor mir liegt und wo ich nicht erkennen kann, warum ich da als Spielfigur eigentlich nicht hinkommen könnte, dennoch vor einer unsichtbaren Mauer stehe und 300 Meter durch diese Schlauchgestaltung laufen muss. Ich hab hier keine Pace mehr aus der ich mich ausklinken kann, sondern eben diese Form von Leerläufen in die ich gezwängt werde, und die komplett überladen mit Sammelzeugs sind.
Das referenzverdächtige Pacing des Reboots verkommt hier zu einem kruden Stakkato, was man natürlich nicht merkt, wenn einem diese Umgebungen bocken und man die gerne abgrast, aber wenn nicht, herrje, dazu durchsetzt von dieser imo echt hochgradig beschissenen Geschichte die da auch noch ständig reingrätscht.
War die im Erstling wenn auch blöde immerhin ignorierbar flach und zweckdienlich, will Rise plötzlich voll einen auf Drama machen, und nervt weil dieses so schlecht ist, sich aber dennoch unheimlich ernst nimmt, wie Sau. Und die Locations mögen Geschmacksfrage sein, aber ich hab jetzt auch noch nicht gelesen dass jemand euphorische Gedichte über den Gulag schreibt, der sich ja echt extrem zieht.

tl;dr:
Warum nicht einfach ignorieren?
Weil das in Rise über weite Strecken schlichtweg nicht geht.


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