Thema:
Re:Zocken das jetzt eigentlich paar Noobs? flat
Autor: token
Datum:12.03.18 13:11
Antwort auf:Re:Zocken das jetzt eigentlich paar Noobs? von suicuique

Alles gut, hab ja auch nicht grundlos selbstironisch direkt die BMF angeführt.
Bei mir persönlich ist es aber eher ein Bedauern aus Nächstenliebe, mir fällt da irgendwie keine andere Beschreibung die weniger  bekloppt klingt ein. Wenn ich sehe dass etwas das eigentlich so cool ist von Leuten die eigentlich drauf stehen würden aus den imo falschen Gründen verpasst wird, dann will ich was dagegen unternehmen ;)
Die Soulsgames haben halt einen großen Rucksack aus Fanmeinungen und natürlich auch aus Fanverhalten. Das baut schon etwas auf das einem die Lust nimmt sich aus vielerlei Gründen mit diesen Spielen überhaupt auseinander zu setzen.
Zumal die Spiele tatsächlich auch so aufgebaut sind, dass einen ein reinlinsen erstmal in allen Befürchtungen bestätigt.

Mir ging es da ja nicht großartig anders. Aus heutiger Sicht könnte ich mich jedoch in den Arsch beißen deswegen etwa Demon's Souls verpasst zu haben. Da ist einfach meine Empfindsamkeit für Kacktechnik zu ausgeprägt um DAS noch zu ertragen, selbst das diesbezüglich noch ziemlich okaye Bloodborne balanciert da echt scharf an der Grenze und fängt dieses Handicap nur durch Gameplay und Design auf.

Bloodborne war seinerzeit in einer Phase erschienen wo die PS4 nicht gerade in formidabler Spieleauswahl ertrank, ich hab es aus einer Laune heraus geholt, und im Gegensatz zum Anlauf mit Dark Souls echt mal die nötige Geduld aufgebracht um mich durch den sperrigen Einstieg zu möbeln. Im Anschluss an Bloodborne dann direkt Souls 1-3 durchgenuckelt, aus heutiger Sicht begreife ich die Reihe als das mitunter beste was mir jemals in die Zockgriffel geraten ist. Einmal weil es unglaublich Spaß macht, aber eben auch aus der analytischen Perspektive weil die Titel sehr viel von dem worüber man dachte wie das Medium zu funktionieren hat und woraus es seine Faszination zieht auf den Kopf stellt. Das fängt bei Kleinigkeiten an, etwa wie world building funktioniert, und wo teils gezielter Minimalismus ausgeführt wird. Es ist schon faszinierend wie hier trotz bewusstem Verzicht auf Lippenbewegungen beim Dialog und auch im Hinblick auf sehr reduzierte Dialoge ein eigentlich schärferes Profil von NPCs im Kopf entsteht, als in anderen Games. Man fragt sich, ist dieser technische Perfektionismus im Hinblick auf greifbare Emotionalität von Spielfiguren die zudem bei der technischen Weiterentwicklung immer wieder mit dem Uncanny Valley zu kämpfen hat, nicht eigentlich ein kompletter Irrweg?

Naja, das mal als eine Facette von denen es sehr viele in diesen Spielen gibt.
Ich wünsch da jedem der das Hobby liebt, dass er diese Reihe nicht aus den falschen Gründen verpasst.


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