Thema:
Ladies and gentlemen, the President of the United Earth flat
Autor: Slapshot
Datum:12.03.18 09:46
Antwort auf:Stellaris - Grand Strategy in Space/Paradox (PC,PS4,XB1) von sad

"Good morning. Good morning. Yesterday, spaceships from here joined others from around the universe, and we launched the largest space battle in the history of mankind. Mankind, that word should have new meaning for all of us today. We can't be consumed by our petty differences any more. We will be united in our common interest. Perhaps it's fate that yesterday was sunday, and you will once again be fighting for our freedom. Not from tyranny, oppression, or persecution, but from annihilation. We're fighting for our right to live, to exist. And should we win the day, sunday will no longer be known as holiday, but as the day when the world declared in one voice, 'We will not go quietly into the night! We will not vanish without a fight! We're going to live on, we're going to survive.' Today we celebrate our independence day!"

Naja, gut, so vernichtend wie im oben zitierten Film war mein Gegenschlag nicht, aber ich konnte Boden gutmachen und der Bedrohung einige Systeme abnehmen. Dabei geholfen hat mir ein Perk, der 50 % mehr Schaden für die Endgame-Krise austeilt. Das half, meine Verluste in Grenzen zu halten und gleichzeitig die gegnerischen Verluste zu maximieren. Und so kämpften wir uns voran, rangen um einzelne Systeme und besiegten Flotte um Flotte. Ja, es gab kleinere Rückschläge, aber es schien, dass die Kriegsmaschinerie der Menschheit sich dem Sturm stellen konnte und nicht darin untergehen würde.

Doch dann begann der Gegenschlag.

Er kam unerwartet. Nur noch wenige gegnerische Flotten war im sichtbaren Bereich. Es schien so, als könnte uns nichts mehr aufhalten. Aber dann kamen sie aus dem Nebel. Flotte um Flotte wurde in das mir bekannte Universum gezogen und die zurückeroberten Systeme fielen eins um das andere. Von der Offensive wurde ich in die Defensive gedrängt und während ich damit beschäftigt war, den Status Quo vor der Offensive wieder aufrecht zu erhalten, wurde meine vorgeschobene Basis zerstört. Noch nicht vollständig ausgebaut, aber ein Leuchtturm der Menschheit, ein Symbol der Rückeroberung wurde aus dem Universum getilgt und auf der Asche ein Stützpunkt der geheimnisvollen Alienrasse errichtet.

Dann erfolgte ein Vorstoß auf meine letzte Verteidigungslinie. Drei voll ausgebaute Raumstationen schützen meinen Raum und geben den dahinter liegenden Systemen Hoffnung, den aufziehenden Sturm zu überstehen.

Während meine Flotten im Dock zur Reparatur lagen, wagte sich eine feindliche Flotte in meinen Raum vor und eröffnete das Feuer. Nur wenige Schiffe standen zur Verteidigung bereit. Hauptsächlich Nachschub, der meine drei Hauptflotten verstärken sollte. Sie hatten der Bedrohung nichts entgegen zu setzen und nur wenigen gelang der Notsprung. Der Rest wurde pulverisiert und ihre Leichen trieben im Weltall.

Unbeeindruckt setzte die feindliche Flotte ihren Weg fort und eröffnete aus allen Rohren das Feuer auf meine Raumstation. Die feuerten zurück, konnten aber der feindlichen Übermacht nicht viel entgegen setzen. So bestand ihre einzige Hoffnung darin zu überleben, bis die im Dock liegenden Schiffe zur Verstärkung eintreffen würden. Und das taten sie. Die Schilde der Station waren bereits auf null, sämtliche Verteidigungssatelliten zerstört und nur noch physische Panzerung schützte das Bollwerk davor, von den Aliens zermalmt zu werden.

Dann flogen die Raketen und Artilleriefeuer blitzte auf. Noch bevor die feindliche Flotte reagieren konnte, zerbarsten ihre ersten Schiffe und im letzten Moment drehte sich das Schlachtenglück zu meinen Gunsten.

Wer hat hier eigentlich behauptet, dass Paradox-Spiele langweilig sind und Kackbraune Excel-Optik keine Immersion erzeugt?

Nun gut, die Station war gerettet, die Offensive damit wieder gestoppt und langsam ging ich wieder dazu über, kleinere Offensiven zu führen.

Aber ganz ehrlich: das ist jetzt nur noch ein Abnutzungskrieg. Um meine Flotten zu erneuern muss ich unglaublich viel Mineralien investieren. Noch habe ich Reserven, noch kann ich in meinen Sektoren gelagertes Material abziehen. Aber auch diese Vorräte schwinden. Gleichzeitig mache ich keine sichtbaren Fortschritte. Und gleichzeitig agiert die KI noch immer so kopflos wie zuvor. Statt Schlüsselsysteme zu verteidigen, zieht sich die KI lieber zurück und verzettelt sich in verlustreichen Schlachten, in denen ihre kleinen Flotten meist fast ohne Gegenwehr aus dem Weltall gepustet werden.

Das frustriert.

Und was nutzen Bündnisse, wenn die Bündnispartner während eines Konflikts lieber hinter den eigenen Grenzen hocken, statt dem Bündnis zu dienen? Und warum gibt es keine Möglichkeit, dass der Spieler dauerhaft den Befehl über das Bündnis übernimmt und z. B. auch deren Flotten nutzt, statt nur die Bündnisflotte. Für 10 Jahre! Danach geht sie 10 Jahre an den nächsten und wieder 10 Jahre an den nächsten, bevor man wieder Hand anlegen darf. Dabei bin ich es, der sich dem Sturm stellt, während der Rest abwartet und dabei zuschaut, wie meine Ressourcen schwinden.

Nun gut. Wie auch immer.

Gestern habe ich noch meine ersten Megastrukturen gebaut. Sprungtore, um kritische Systeme schnell erreichen zu können. Unter anderem in dem oben erwähnten System. Nur so konnte die rettende Flotte dort rechtzeitig eintreffen. Dann noch im Norden. Dort geht die Offensive zwar wesentlich langsamer voran, aber es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch dort meine Raumstationen in Gefahr sind.

Aber ich will ehrlich sein: Unter Megastrukturen hab ich mir was anderes vorgestellt. Gigantische Verteidigungs- und Feuerbasen zum Beispiel. Da war ein Sprungtor schon etwas enttäuschend. Wenn auch am Ende durchaus hilfreich.

Nun denn. So führ ich dann meinen Kampf weiter. Für die Menschheit. Für die Freiheit. Für ein vereintes Universum.


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