Thema:
Ernüchterung nach 10 Stunden (Spoiler) + Fragen flat
Autor: Bergzwuckel
Datum:09.03.18 15:48
Antwort auf:Bloodborne # 6 - New Game PLUS von Pfroebbel

Also ich werd nicht hundertprozentig warm mit Bloodborne bisher und irgendwie stellt sich eine leichte Ernüchterung ein. Man muss dazu sagen, dass ich über die drei Jahre natürlich einiges an Videos über das Spiel gesehen hab, wobei mir jedoch nur (ein Teil) Bosse, NPCs (jedoch keine Questlines) sowie die Lore in Erinnerung blieb. Die Level an sich kenne ich zwar vom Namen aber weder an Gegner noch - und vor allem - die Levelarchitekturen kann ich mich erinnern. Fallen, Hinterhalte und auch einige Gegnertypen sind dann also doch neu für mich gewesen bisher.

Nachdem ich wie unten berichtet Amelia ins Reich der Toten verbannte, hab ich erstmal noch einige andere Gebiete erkundet, bevor ich den Schädel auf dem Tal überhaupt anfasste. Zuerst habe ich mich vom Snatcher fangen lassen, um im Gefängnis ein wenig zu erkunden und dort die Items aufzunehmen, die Nonne in die Kapelle zu schicken sowie ein wenig Twin Bloodstone Shards zu farmen, um die Waffe auf +6 zu bringen. Groß war das Gebiet ja aber nicht.
Dort dann auch zu Darkbeast Paarl gekommen. Einen Boss, den ich bisher glaub ich nur einmal in nem Video gesehen hab. War also doch Neuland für mich. Fand ich nicht besonders prickelnd. Seine Hitboxen bzw. sein Gezuckel mit den Beinen hat mich verrückt gemacht und genervt. Trotzdem beim ersten Versuch knapp geschafft.
Von dort aus nochmal fix zu Djura hoch, um sein Badge zu bekommen. Wusste gar nicht, dass er dann freundlich ist. Naja, hab ihn trotzdem getötet.

Dann hab ich überhaupt mal erst Cathedral Ward erkundet und untersucht. Hierbei Arianna sowie diesen keifenden Typen in die Kapelle geholt. Dann Eileen vor der Kapelle entdeckt und die nächste Phase der Quest getriggert. Also runter zum Grab und dann shit.. Was en Arschlochjäger. Eileen tot, ich tot... Meh.. Nach zehn Versuchen oder so doch noch gekillt, aber trotzdem nervig, dass ihre Questline endete. Hab natürlich kein Backup-Save davor gemacht. Mist.

Danach nach Hemwick. Hierbei auf dem Weg in dem kleinen Waldabschnitt mehrmals gestorben. Wahnsinn, was die Gewehre für einen Schaden raushauen... Von den Hunden nicht zu sprechen, aber gut. Hunde in Souls Spielen sind eh immer nervig. Danach aber super durchgekommen und den Kampf gegen die Witches gemacht. Was für ein lächerlich einfacher Bosskampf. Machen die überhaupt was außer die Mobs zu beschwören, die aber gefühlt eh nur ne Aggro-Range von nem Meter haben?

Danach dann den Schädel aktiviert und rein in Forbidden Woods. Gott, was für ein nerviges Gebiet. Nichtmal schwer oder so. Aber dieser schwarz-grüne-graue Einheitsbrei in so einem riesigen Gebiet hat mich dann doch gestört. Von dort aus zu Iosefkas Clinic und insgesamt mehrere Shortcuts geöffnet. Dann erstmal keinen Bock gehabt den Shadow of Yharnam Bosskampf anzufangen. Wahrscheinlich weil ich keine Lust hatte den Weg von der Lantern bis dahin zurück zu laufen, falls ich sterbe und dabei knapp 70k Blood Echoes zu verlieren. Also erstmal en bisschen gelevelt und en paar Koop-Kämpfe gemacht. Hach, immer wieder schön Amelia zu verprügeln :D

Heute dann doch gedacht, dass ich den Kampf mal angehen muss. Also die "Abkürzung" zurück zum Bossgebiet genommen und den Kampf begonnen. Ich hasse Bosskämpfe mit mehreren Gegnern unglaublich. O&S sind zwar prestigeträchtig, richtig Spaß hat der Kampf mir aber nie gemacht. Der Ganksquad in DS2 ist eh der größte Witz und die Dämonen in DS3 fand ich auch nur gerade erträglich. Aber gut, also 3 Ringgeister bekämpft. War entgegen meiner leichten Angst kein schwerer Kampf. Die KI der Dinger ist nicht die Beste. zuerst den Schwertkämpfer erledigt, weil der mir doch zu fix auf den Beinen war. Danach den Fernkämpfer ausgeschaltet und dann blieb nur noch der mixed typ mit seinem Flammenschwert. Und der hat halt mal ne richtig schlechte KI. Er weicht immer zur Seite aus. Wenn er jedoch in einer Ecke steht (bspw. hinter dem großen Grabstein), sodass er quasi nicht mehr ausweichen kann, sondern nur noch in Richtung des Spielers dasht, dann macht er das die ganze Zeit. Er schlägt selbst nicht zu und ich konnte ihn fix erledigen. Also auch die Ringgeister beim ersten Versuch down bekommen.

Danach nach Byrgenwerth weiter und das war, wow, erstaunlich langweilig. Davon kannte ich außer Rom absolut nichts, weswegen das komplett neu war. Aber irgendwie hab ich da en großes, bibliothekartiges, verwinkeltes Gebäude erwartet. Und dann war da eigentlich nicht viel. Am meisten blieb mir davon noch das Monster in Erinnerung, dass aussieht wie ein Gaping Dragon in klein und langweilig. Kann nix, hat aber viel zu viel eingesteckt. Naja. Dann also Rom bekämpft und... oh man.. Ich dachte der Covetous Demon in Dark Souls 2 wäre leicht und langweilig. Aber das hier ist locker auf einer Stufe mit den Witches und ihm. Die Spinnen um sie herum versuchen zwar zu attackieren, sind aber so langsam, dass Ausweichen kein Problem ist. Und Rom an sich hat nur die AOE-Attacke, die gefährlich ist. Den Meteoriden läuft man davon, seine Kopfnuss trifft einen nicht. Joar. War fix down und erstaunlich ernüchternd.

Jetzt ist der Blutmond also da und Yahar'gul next. Und joar, es ist wieder ein schwarz-graues Gebiet mit Statuen. Dieses mal aber mit ein bisschen violett. Mal schauen, was da auf mich zukommt. Vielleicht geh ich auch erst nach Cainhurst, da haben mir die komischen Insekten direkt am Anfang aber schon derbe Schaden reingehauen und selbst wahnsinnig viel ausgehalten. Bin da wohl noch zu unterlevelt für.

Also insgesamt bin ich echt ein wenig ernüchtert. Ich find vor allem das Leveldesign so langsam irgendwie anstrengend. Auch wenn die Grundlevelarchitektur schön durchdacht ist und mit wenigen Laternen, dafür guten Shortcuts, auskommt, find ich einfach das Artdesign null abwechslungsreich. Alles ist gefühlt in dem selben schwarz-grauen Einheitsbrei und neue Gebiete haben für mich nicht den Flair neuer Gebiete. Dafür ist mir das alles dann doch zu ähnlich. Es wird einfach nur noch verrückter und "lovecraftiger", aber wirklich divers und spannend ist das für mich nicht.
Klar, es spielt alles in Yharnam bzw. der direkten Umgebung. Aber wenn ich das mit Lordran, Lothric oder sogar Drangleic vergleiche, liegen da für mich Welten dazwischen. Zwar war in Drangleic die Welt null zusammenhängend, aber immerhin waren die Gebiete schon vom grundlegenden Design unterschiedlich genug, um sich frisch anzufühlen und dafür über die Konnektivität hinweg zu täuschen. Den hohen Status eines Lothric oder noch einer Stufe höher von Lordran, kann das bisher null bei mir auslösen. Und eben auch die Bosse bestechen bisher für mich nicht durch spielerischen Anspruch.

Achja und noch ein riesiges Problem, das ich mit dem Spiel hab: Durch die unfassbar wenigen Waffen und Ausrüstungen sowie der Möglichkeit seine Stats nicht neu auszurichten, ist das Entwickeln des eigenen Charakters einfach unfassbar tröge und langweilig. Zwar sind die Trick-Weapon grundsätzlich alle schön unterschiedlich. Da man sich aber je nach Build eh nur die Auswahl von 2-4 Waffen hat, bringt das mir ja aber nichts.

TL,DR:
Darkbeast Paarl, Witches of Hemwick, Shadow of Yharnam & Rom jeweils im first try besiegt. Ernüchterung was vieles im Bereich Design, Bosse und Character Builds angeht. Central Yharnam war für mich irgendwie bisher das beste Gebiet und seitdem geht es bergab.

Fragen:
1) Bin ich mit Level 45 wirklich so heftig unterlevelt für Cainhurst? Dadurch, dass ich da ja noch früher hätte hingehen können, bin ich doch leicht erstaunt. Oder sind einfach nur die Insekten am Anfang dämlich?
2) Wie funktioniert Frenzy? Ich werde getroffen (Bspw. die Typen vor der Amelia Kathedrale) und das Ding geht nach oben. Dann auf einmal geht es wieder zurück. Nur wann? Wenn der, der es mir reingehauen hat, tot ist? Wenn ich weit genug von dem entfernt bin? Ich kann da bisher noch keine wirkliche Regel erkennen.
3) Was bringt es mir viel Insight zu haben? Ja, ich bekomme mehr von der Welt mit (quasi Loreinformationen), aber Gegner bekommen neue Attacken (Diese Typen in Cathedral Ward hatten ja dann bspw. Fernkampfattacken) und das Spiel wird ja dadurch eher schwerer. Hat das also neben den Lore Aspekten irgendwas positives an sich?


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