Thema:
Zurück zum Minmus - Teil 3 (mit Explosion!) flat
Autor: hoover2701
Datum:03.03.18 11:33
Antwort auf:Kerbal Space Program - To boldly go... von hoover2701

Eine der Schwierigkeiten bei jeder Mission, die auf einem Planeten oder Mond stattfindet, ist die richtige Stelle anzusteuern. Wenn man jetzt nur in einem bestimmten Biom landen muss, dann ist das natürlich weniger problematisch, da es auf eine metergenaue Landung nicht ankommt. Schickt man allerdings Basisteile an eine bestimmte Stelle oder möchte eben eine Anomalie anfliegen, dann ist das schon nicht so einfach. Der Minmus ist hierbei noch mit der "einfachste" Himmelskörper, da er aufgrund seiner niedrigen Anziehungskraft eher Korrekturmanöver ermöglicht als das zum Beispiel auf Duna, dem Mars Pendant in KSP, möglich ist. Dort gibt es eine Atmosphäre, eine höhere Anziehungskraft und natürlich ist er auch viel größer als der Minmus.

Der Anflug auf die Anomalie ist jedoch fast eine Punktlandung. Schon im Anflug entstehen erste Bilder, die einen dunklen Monolithen zeigen, der keinesfalls eine natürliche Gesteinsformation sein kann. Die "Science Probe" landet nur ungefähr 100 Meter entfernt von dem Objekt. Hier die Sonde kurz vor der Landung:

[https://i.imgur.com/xCOy3m4.jpg]

Um die Sonde nicht zu gefährden, verzichtet das Kontrollzentrum im Kerbin Space Center (KSC) auf die weitere Annäherung. Nachdem die "Science Probe" all ihre wissenschaftlichen Experimente abgefeuert hat (auch der Seismik-Scanner funktioniert - Danke Mirny!), versuche ich, ein halbwegs gutes Bild der Anomalie mit der Schwarz-Weiss-Kamera einzufangen. Erst in der höchsten Zoomstufe der Kamera lassen sich verschwommen Details erkennen. Auf dem Monolithen ist eine runde Form zu erkennen. Sollte das ein Kopf sein? Unter dem "Kopf" meint man auch Zeichen zu sehen. Kann das sein? Die Kerbals sind wohl nicht die ersten Wesen, die auf dem Minmus gelandet sind... Von alleine kann dieses Ding hier nicht hergekommen sein!

[https://i.imgur.com/fBcdCxO.jpg]

Anstatt neue Erkenntnisse zu offenbaren, wirft die Entdeckung des Monolithen eine Vielzahl von Fragen auf. Mit der vorhandenen Kamera und ohne einen Kerbal, der das Ganze näher untersuchen könnte, sind jedoch keine weiteren Forschungen an dem Objekt möglich und so entschließen die Verantwortlichen im KSC auf Nummer sicher zu gehen, die wissenschaftlichen Experimente zu bergen und den Monolithen vorerst einfach nur einen Monolithen sein zu lassen. Eine spätere Minmus-Landung mit Kerbals an Bord kann hier vielleicht mehr Licht ins Dunkel bringen. Apropos Dunkel: Die Sonne steht schon tief am Horizont und die Solarpanele fangen schon die letzten Sonnenstrahlen ein. Die "Science Probe" wird zurückbeordert und startet ihren Aufstieg zurück in den Minmus-Orbit. Dabei wirft sie einen letzten Blick auf das mysteriöse Objekt.

[https://i.imgur.com/XSRQeEA.jpg]

Als ich zurück auf den "Minmus Destroyer" schalte, wundere ich mich über eine Meldung eines Ereignisses. Anscheinend hat die Entdeckung der Anomalie meine Wissenschaftler auf Kerbin derartig in Extase versetzt, dass diese auf dem Tech-Tree eine weitere Forschung freigeschaltet haben. Die Erfindung der "Nuclear Propulsion" ist immerhin 300 Science-Punkte wert und so hat sich das Erforschen des Monolithen schon mehr als gelohnt. Gerade die nuklearen Antriebe eignen sich hervorragend für weitere Raumreisen und da schon einmal den Fuß in der Tür zu haben, kann nicht schaden. Sehr schön!

[https://i.imgur.com/K3FNuSf.jpg]

Nun beginnt wieder die altbekannte Fleißarbeit. Die beiden verbliebenen "Science Probes" werden nacheinander abgekoppelt und besuchen zwei bislang nicht untersuchte Biome. Danach kehren beide in den Minmus-Orbit zurück und gleichen ihre Höhe dem "Minmus Destroyer" an. Anschließend noch dreimal Docking-Manöver und meine kleine Minmus-Space-Station ist wieder vollständig. Sämtliche Wissenschaft wird dann in einen der Science-Container transferiert und dort per Spacewalk von Bob Kerman eingesammelt. Insgesamt habe ich nun 24 Experimente im Gepäck. Die bereits per Funk übermittelten habe ich hierbei gar nicht mitgezählt. Bislang kann man also nur von einer sehr gelungenen Mission sprechen.

Bevor nun die Zerstörung des "Science Probe Carriers" ansteht, leitet Valentina sämtlichen Treibstoff aus den "Science Probes" und aus dem Carrier in den Tank des "Minmus Destroyer". Auch hier kommt ein sehr nützlicher Mod zum Einsatz. "Ship Manifest" erlaubt den Transfer von Crew, Treibstoff und allen erdenklichen Ressourcen von einem zum anderen Teil innerhalb eines Raumschiffs. Ein Grund mehr, warum das erfolgreiche "Grabben" des Carriers mit dem Greifhaken so nützlich war. Ich hätte sonst die Tanks mit Mirnys Hilfe per Leitungen miteinander verbinden müssen, um den Transfer des Treibstoffs zu bewerkstelligen. So ist das Ganze natürlich viel komfortabler.

[https://i.imgur.com/rHN4QHc.jpg]

Nun aber endlich: Explosion! Mirny wird nach draußen beordert, um den Sprengstoff am Carrier anzubringen. Sie bewegt sich also zunächst zum Container, packt das C-4 in ihr Inventar und befestigt die Sprengladung an der Außenhülle des "Probe Carriers". Der Detonationsradius wird auf 10 Meter, die Dauer bis zur Sprengung auf zwei Minuten festgelegt. Das sollte eigentlich mehr als ausreichen, um den "Probe Carrier" in leeren Weltraum zu verwandeln und den "Minmus Destroyer" in sicheren Abstand zu bringen. Es ist später in der Karriere sicherlich sinnvoller, Schiffe per Außeneinsatz Teil für Teil in für extraterrestrischen Schiffsbau verwendbare Teile zu zerlegen. Aber diese Technologie steht mir derzeit noch nicht zur Verfügung und deswegen wird das Ding jetzt einfach in die Luft gejagt - macht ja auch bedeutend mehr Spaß! Hier noch ein Bild unserer Ingenieurin Mirny beim Anbringen der Sprengladung:

[https://i.imgur.com/YacUGsY.jpg]

Nach dem Scharfschalten dann schnell zurück zur Kommandokapsel des "Minmus Destroyers", die "Advanced Grabbing Unit" lösen und sanften Schub Retrograde, um einen Sicherheitsabstand zum "Probe Carrier" zu haben. Während die Uhr heruntertickt werfen meine Kerbals einen letzten Blick auf das Raumschiff, das einen erheblichen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt der Kerbal-Rasse beigetragen und den ersten Beweis für außerirdische Aktivitäten im Kerbal-Universum erbracht hat. Und dann: BOOOOM!!! Der "Probe Carrier" explodiert in einem riesigen Feuerball und ist Geschichte. Wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann, ist der "Minmus Destroyer" nicht wirklich weit von der Detonation entfernt und da ich nach der Explosion erst einmal nur ein leeres Weltall vor mir gesehen habe, blieb mir doch der Atem stocken. Glücklicherweise war das aber wohl nur ein Bug, denn ich konnte im Anschluss wieder zum "Minmus Destroyer" umschalten. Puuuh! ;)

[https://i.imgur.com/MGS74vd.jpg]

Nun ist es an der Zeit, Abschied vom Minmus zu nehmen und die Kerbals auf die Heimreise zu schicken. Unser Delta-V liegt bei 1.640. Um nach Kerbin zurückzukehren, benötigen wir gerade einmal 164 Delta-V. das bedeutet massig Reserven für den Wiedereintritt und meine Kerbals sind nicht nur auf den Aerobrake auf der Periapsis um Kerbin angewiesen. Auch Supplies sind noch für 13 Tage Weltraumaufenthalt vorhanden. Die ungefähr 9 Tage dauernde Rückreise ist also auch nicht gefährdet. Tschüss, Minmus!

[https://i.imgur.com/u0EwG5i.jpg]

Der Rückflug verläuft ohne weitere nennenswerte Ereignisse und wie vorausgesagt hilft der viele Treibstoff dabei, die Wiedereintrittsgeschwindikeit so weit zu reduzieren, dass einer entspannten Landung nichts im Weg steht. Nachdem meine Flugbahn mir verrät, dass ich auf jeden Fall eine Landung herbeiführen werde, trenne ich den Großteil des "Minmus Destroyers" ab, so dass nur die Kommandokapsel übrigbleibt. Supplies, Solarpanele usw. benötige ich jetzt nicht mehr. Auch alle Experimente sind in der Kommandokapsel verstaut, demnach läuft alles nach Plan!

[https://i.imgur.com/hewDvrI.jpg]

Das starke Abbremsen in die Atmosphäre von Kerbin führt dazu, dass erst relativ spät die rohen Kräfte des Luftwiderstandes ihre Auswirkungen zeigen. Nichtsdetotrotz wird es jetzt noch einmal ein wenig heiß und ungemütlich. Wer dabei aber der aufgehenden Sonne entgegenfliegt und seinen Heimatplaneten nach einer 21-tägigen Mission zum Greifen nah vor sich sieht, der muss auch mal ein paar G-Kräfte abkönnen.

[https://i.imgur.com/pGmKPzK.jpg]

Meinen Landepunkt habe ich aber nicht wirklich im Auge gehabt und so wird mir ein letztes Mal mulmig, als ich sehe, dass meine Kerbals in den Minmus-Highlands runtergehen. Wie ich hier schon einmal geschrieben habe, kann es passieren, dass die Kapsel an einem Hügel oder noch schlimmer an einem Berghang landet und dann eventuell ins Rollen kommt. Das hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Tod meiner Kerbals und den kompletten Verlust aller wissenschaftlichen Experimente zur Folge. So schön also der folgende Screenshot aussieht, so leichtsinnig war es von mir, die Kapsel nicht über dem Wasser oder aber zumindest über den Greenlands von Kerbin runtergehen zu lassen. Wenigstens habe ich genug Fallschirme mitgenommen, so dass meine finale Fallgeschwindigkeit von gut 6 Metern/Sekunde nicht zur Folge hat, dass ich direkt beim Aufprall zerschelle.

[https://i.imgur.com/AXuJPxE.jpg]

Meine Kerbals haben aber anscheinend einen Glücksbringer auf dieser Mission dabei, denn die Kapsel landet sanft auf einem Hochplateau. Hierfür gab es sogar noch ein Abzeichen für die drei Kerbals, denn sie gehören nun zu den Auserwählten, die eine Landung auf Kerbin auf über 2.000 Höhenmetern hingelegt haben. Nice!

Die Mission ist in jeder Hinsicht ein absoluter Erfolg! Alle Kerbals sind heil zurückgekehrt, Valentina und Bob sind sogar einen Level aufgestiegen, die 24 Experimente haben insgesamt 1.293 Science-Punkte eingebracht, die Anomalie wurde untersucht und hat unsere Wissenschaftler zur Entdeckung der Nuklearantriebe animiert und zu guter Letzt ist auch noch der "Minmus Probe Carrier" erfolgreich zerstört worden. So kann es gerne weitergehen mit dem "Hoover Space Program"! Vielen Dank Valentina, Mirny und Bob!

[https://i.imgur.com/Vhv1g49.jpg]

Over and out!


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