Thema:
Piraten überall - die Verteidigung hält flat
Autor: Slapshot
Datum:28.02.18 09:57
Antwort auf:Stellaris - Grand Strategy in Space/Paradox (PC,PS4,XB1) von sad

Krieg auf zwei Fronten - die Verteidigung hält

Noch zumindest.

Also erstmal: das Energieproblem ist gelöst. Hab auf allen Planeten auf Energieproduktion umgestellt und bin so wieder ordentlich ins Plus gerückt. Bis ein Wechsel an der Spitze meines Reichs den Ertrag mehr als halbierte. So bin ich von rund 50 Plus jetzt bei rund 20 Plus. Dafür ein großes WTF.

Auf jeden Fall reicht der Überschuss jetzt dicke, um den unterversorgten Sektor mit genügend Vorräten zu unterstützen. Und erneut würd ich mir eine Funktion wünschen, die das automatisiert. Unnötiges Mikromanagement.

Die Piratenaktivitäten haben inwzischen dafür ordentlich zugenommen. Meist zerstören die mir ein, zwei Systeme, bevor ich sie in die Schranken weisen kann. Doof nur, wenn das reparieren der eigenen Flotte aufgrund weit entfernt liegender Spaceports so lang dauert, dass sich eine zweite Flotte formieren kann.

Das hab ich mittlerweile durch ein etwas engeres Spaceport-Netz entschärft, aber richtig doof isses, wenn man nicht dazu kommt die Piratennester zu zerstören, weil man gerade angegriffen wird.

Der erste Angriff hat mich so halb hart getroffen. Obwohl die Grenze an sich gut gesichert war, hat die KI die gut ausgebauten Raumstationen umgangen, bzw. ist einfach an denen vorbei geflogen und hat sich dann auf die nicht so gut geschützten dahinter liegenden Systeme konzentriert. Bis meine Flotte eintraf, waren schon drei Sektoren in feindlicher Hand.

Danach war das einfach nur ein etwas nerviges Spiel, die feindliche Flotte aufzureiben, in dem ich in den angrenzenden Sektoren Verteidigungssatelliten gebaut hab. Hat die Flotte nicht aufgehalten, aber langsam aufgerieben. Irgendwann war sie klein genug, dass sie sich an den Verteidigungsstellungen lange genug aufgehalten hat, um von meiner Flotte eingeholt zu werden.

Eine zweite feindliche Flotte zerschellte an meinen Verteidigungsstellungen.

Hurra.

Danach konnte ich Weißen Frieden vorschlagen, wodurch alle eroberten Systeme wieder an mich zurück gingen. Dann konnte ich mich auch endlich um die Piraten kümmern, die inzwischen eine neue Flotte aufgestellt hatten. Wenn die eigenen Systeme noch vom Krieg gezeichnet sind ist das dezent nervig.

Aber gut, auch dieses Problem ließ sich lösen und ich konnte meine zerstörten Minen wieder errichten und auch langsam mein Reich wieder weiter ausdehnen.

Bis mein anderer Nachbar plötzlich die Idee hatte, mir den Krieg zu erklären.

Auch hier war meine Grenze mit Raumstationen und Verteidigungssatelliten gut gesichert und hier zerschellten die ersten Angriffe auch gleich an meinen Verteidigungsstellungen.

Im ersten Sektor war es ein denkbar knapper Sieg. Die Angriffsflotte war fast gleich stark und nur ein noch kurz vor dem Angriff in Auftrag gegebener Verteidigungssatellit vermochte das Schicksal zu meinen Gunsten zu kippen.

Die Verteidigung der feindlichen Flotte schrumpfte auf null und mit nur einem Schiff Verlust war sie dann verschwunden. Das ist btw noch so eine nervige Idee - wenn der Flottenwert auf null sinkt, dann verschwindet die Flotte. Dabei gehen keine Schiffe verloren, nur bis dahin abgeschossene Schiffe sind "tot". Der Rest der Flotte pausiert einfach ein paar Monate.

Nervig ist es natürlich nur, wenn es gegnerische Flotten betrifft.

Nachdem auch der zweite Angriff in einem anderen System erfolglos verpuffte hatte ich die Idee, meine endlich eingetroffene Flotte gegen das feindliche System zu schicken. Das erste System war komplett unbefestigt und einfache Beute. Aber wie aus dem Nichts erschien plötzlich eine feindliche Flotte, die meiner nicht nur mengenmäßig überlegen war. Schon bei den Angriffen auf meine Raumstationen hab ich bemerkt, dass mein Nachbar mit technologisch etwas überlegen scheint. Zumindest die feindlichen Schilde stecken wesentlich mehr weg, als meine eigenen.

Als ich die feindliche Flotte bemerkte, wollte ich meine zurückziehen, war aber zu langsam. Neben den Schilden scheinen auch die Triebwerke meines Gegners meinen eigenen dezent überlegen und so wurde ich noch vorm Sprung abgefangen.

Und jetzt kommt mir das vorher nervige Feature insofern zu Gute, dass ich nur drei oder vier Schiffe verloren habe, statt meiner ganzen Flotte. Die besteht derzeit übrigens aus Korvetten und Zerstörern. Plus drei Schiffe, die ich bei einer Forschungsmission bergen konnte und so zwischen Zerstörer und Korvetten liegen, technisch gesehen.

Nach der Niederlage hab ich dann gleich den anliegenden Sektor mit Satelliten verstärkt, die beim vorigen Angriff zerstört wurden.

Dann hab ich ausgemacht. War schon spät. Irgendwie vergeht die Zeit bei dem Spiel schnell. Sehr schnell. Zu schnell.

Und trotzdem hat es mich noch nicht vollends gepackt. Natürlich hat die Suchtspirale schon eingesetzt und natürlich will ich noch immer kurz irgendwas erledigen. Aber es gibt auch noch häufig WTF-Momente. Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass mir das Spiel Informationen vorenthält. Und Momente, in denen sich plötzlich Veränderungen ergeben, für die ich keine Erklärung habe. Wenn z. B. das Energieeinkommen von einem Monat auf den nächsten sinkt, ohne dass ich etwas verändert habe.

Oh, und die Forschung nervt. Ich hätte gern einen Forschungsbaum, in dem ich konkret auf ein Ziel entwickeln kann. Sagen wir die Solarsegel, die sad hier mal erwähnt hat. Stattdessen hab ich immer nur drei, bzw. mittlerweile vier (was man auch erst erforschen muss), Projekte zur Auswahl. Ich hab aber nicht die Möglichkeit, meine Zivilisation gezielt in eine Richtung zu entwickeln. Das finde ich schade. Nehmen wir wieder die Energie: meine Planeten haben recht selten Energie als natürliche Ressource. Es wäre also zielführend, meine Technologie darauf zu konzentrieren. Geht nur nicht. Oder ich weiß nicht wie, weil es mir das Spiel nicht erklärt hat.

Oder sagen wir, ich will eine größere Raumschiffklasse. Den Zerstörer hab ich erst seit kurzem, meine Gegner fetzen schon mit einer noch höheren Klasse rum. Statt gezielt daraufhin zu entwickeln, muss ich warten, bis mir das Spiel die Wahl gibt. Nervt. Vielleicht gibt's aber im Netz Entwicklungsbäume, die aufzeigen, welche Entwicklungen wofür nötig sind. Oder vielleicht gibt es das sogar im Spiel. Dann hab ich es aber noch nicht gefunden.  

Jetzt kann man freilich sagen, dass die Forschung ein Feature ist, um sich von anderen 4X-Spielen zu differenzieren. Mag sein. Dann ist es halt ein für mich nerviges Feature.


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