Thema:
Shadow of the Beast (PS4) flat
Autor: Shoryuken
Datum:21.02.18 16:35
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

Irgendwie trashig, aber trotzdem eine ganz gute Stimmung und ein paar tolle Designs, Setpieces, cooler Soundtrack. Spielerisch fand ich es bestenfalls durchwachsen, bisweilen frustig. Die Kämpfe finden in kleinen Arenen statt in denen man NIE genug Platz hat, Kampfanimationen bei besiegten Gegnern kann man (afaik) nicht canceln und Gegner können einen in diesen selbst-ablaufenden Mini-Squenzen jederzeit verletzten. Was ich ULTRA nervig finde. Ansonsten Quicktime-Events galore. Wenigstens sind die 6-7(?) Level mit einer Ausnahme recht fix durchgespielt wenn man die Cutscenes wegdrückt.

Dabei ist die Grundidee einen Combo-Multiplikator am laufen zu halten gar nicht verkehrt und wertet das einst reichlich uninspirierte Wegkloppen von Klongegnern schon auf. Aber mir mangelte es immer an Platz - dabei kann so ein Kampf schon ganz netten Flow aufbauen, wenn man wirklich 101% perfekt agiert und sich richtig positioniert, dabei wird allerdings eine Dynamik vorgegaukelt die es gar nicht gibt. Die Action ist ziemlich steif und alles wirkt irgendwie statisch. Es macht mir auf Dauer keinen richtigen Spaß, auch weil "Secret Encounter" an einen guten Abschluß solcher Arenen geknüpft sind und man dann zu oft irgendwelchen Quatsch neuspielen müsste um es dann nochmal zu probieren. Dafür ist mir dann aber meine Zeit zu Schade.

Insgesamt spielt es sich schwammig und alles andere als so direkt wie das Original, dafür stimmten aber Lore und ArtDirection um mich zum (zugegeben recht fetten) Finale spielen zu lassen. Netterweise ist das Original inklusive eingebautem Inf. Lifepoints-Cheat zum freispielen enthalten, weshalb das Ganze in meinem Schrank bleibt. Denn, das original Shadow of the Beast geht immer - das ist für mich nachwievor ein beeindruckendes, inspirierendes Stück Software speziell was die audiovisuellen Qualitäten angeht. Schade das es spielerisch trash ist und auch dieses Reboot/Remake/Remaster kein großer Geniestreich in der Hinsicht geworden ist.

Die 5 Euro die ich zuletzt im Sale für die Digi-Variante gelatzt habe sind okay gewesen, production value und polish sind eher so auf C-Level und hätten so auch ein sehr ambitioniertes Fanprojekt von Talentierten bei Steam Greenlight sein können. Schätzungweise mal einen Blick wert wenn man was mit Beast 1 anfangen kann (und kein Problem damit hat das es, wenn überhaupt, eine sehr freie Neuinterpretation des Oldies ist), Monsterfreunde die sich an der guten, alten Ultrabrutale erfreuen schauen ebenfalls mal rein.


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