Thema:
Re:Warum? flat
Autor: Kilian
Datum:30.01.18 16:33
Antwort auf:Re:Warum? von Slapshot

>Strategie braucht diesen Old-School-Look. Dieser Old-School-Look ist übersichtlich, unkompliziert, erfordert meist keine separate Map und hat sich seit Jahren bewährt.

Aus dem von mir verlinkten Review: "Graphisch hält sich das Spiel mit einem simplen Stil eher zurück, was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Die 3D-Modelle sind (...) gelungen und wirken deutlich moderner als die guten alten 2D-Bilder der ›Advance Wars‹-Spiele."

Mit der Übersichtlichkeit hatte ich in Tiny Metal so gut wie keine Probleme; einzig zu kapieren, wie bereits bewegte und noch nicht bewegte Einheiten sich unterscheiden, war ein kurzer Lernprozess. Aber das lag eher daran, dass es mittlerweile kaum mehr Anleitungen für Spiele gibt, was ich grundsätzlich sehr bedauere.

>Rein persönlich find ich die Tiny Metal-Grafik auf deinem geposteten Screenshot unglaublich spröde, langweilig, generisch und naja, grad noch so übersichtlich. Dem ziehe ich jeden Advance Wars-Teil seit den GBA-Episoden vor. Grafisch.

Klar, ist Geschmackssache. Nur zur Sicherheit: Du findest auch die Wargroove-Grafik besser als die von Tiny Metal!? Und was die Übersichtlichkeit angeht, kann ich nach knapp 30 Stunden versichern, dass es in der Hinsicht kein Problem bei Tiny Metal gibt.

>Spielerisch kann ich dazu nichts sagen.

Die AI lässt manchmal zu wünschen übrig, aber nicht in dem Maße, dass man es exploiten könnte. Die Missionen waren ziemlich anspruchsvoll und hatten, Mission für Mission, eine sehr gute Lernkurve.

>dass es ein Klon mit ungewisser, bzw. unseriöser Finanzierung ist, macht es für mich auch nicht besser.

Was das Thema angeht, war ich ursprünglich der lauteste Hahn im Stall: [http://maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=board&brdid=1&thrdid=167004&msgid=4236548]

Die Macher haben daraufhin mehrfach öffentlich versichert, dass die Finanzierung des Spiels korrekt ablief und sie den Ex-Mitarbeiter wegen Verleumdung vor Gericht zur Verantwortung ziehen werden. Ich denke, dass er - ob gerechtfertigt oder nicht - einen immensen Schaden angerichtet hat, denn viele Medien haben sich beim Release lieber mit dem Thema befasst als mit dem eigentlichen Spiel. Bei Destructoid gab es dazu auch noch ein vernichtendes Review, ausgerechnet von einem Tester, der leidenschaftlicher Crowdfunding-Unterstützer ist. Das ist schon ziemlich übel gelaufen für das kleine Team von Area 35...

Nicht zuletzt die Tatsache, dass Sony über sein Unties-Label das Spiel rausgebracht hat, sollte einem aber die Gewissheit geben, dass der Titel sauber finanziert worden ist. Sony kauft sich sicher keinen Skandal ein für sein erstes Spiel unter dem Label, sondern hat diese Thematik - und das hieß es auch - geprüft. Überhaupt war Sony bzw. Unties nah dran an der Entwicklung und wohl auch dafür verantwortlich, dass der Titel noch vor Weihnachten auf den Markt kam.

Ich finde, es ist ein in jeder Hinsicht tolles Taktik-Spiel geworden, das es nicht verdient hat, durch die Diskreditierung eines Ex-Team-Mitglieds zu scheitern. Ob einem Tiny Metal als Spiel zusagt, ist - wie immer - Geschmackssache. :)


< antworten >