Thema:
Meine 2 Cents zu dem Thema: flat
Autor: holzschwert
Datum:21.01.18 17:45
Antwort auf:Chefdesigner im braunen Sumpf? von HomiSite

Ich hatte versprochen noch einmal meinen Eindruck zu schildern, sobald ich mich mehr mit dem Thema auseinandergesetzt habe.
Vieles wurde schon gesagt, deshalb hier nur kurz meine ganz persönliche Auffassung.
Die geht von meiner Überzeugung aus, dass ich Unternehmen, die unter rechtsradikaler Führung stehen, nicht unterstütze.

Herr Vávra ist nach dem was ich bisher gelesen habe mindestens ein unsympathischer Typ.
Seine Ansichten lassen sich mit den populistischen und völkischen Ideen etwa einer AfD vergleichen und driften in ihrer Ausgestaltung bisweilen ins Rechte ab.

Aber:
Wie auch die GamSstar herausgestellt hat, arbeiten an dem Projekt etwa 150 talentierte Entwickler, die ihre ganze Kreativität in ein sehr ansprechendes Konzept stecken.
Um ihretwillen muss nun abgewartet werden, wie sich der Inhaber des Studios zu den Vorwürfen positioniert.
"Zähneknirschend" hat sich dieser wohl bereits von rechter Ideologie distanziert und eingeräumt, gegebenenfalls schlecht kommuniziert zu haben.
(naja, er hat eben seine bedenklichen Ansichten kundgetan)
Es ist völlig zweitrangig ob seine Entschuldigung ernst gemeint ist oder nicht (was ich bezweifle).
Viel wichtiger ist, dass sowohl Spielejournalisten und Verbraucher gezeigt haben, dass für rechtes Gedankengut in unserem Hobby kein Platz ist.
Und das ist in diesen Zeiten ein wertvolles Zeichen.

Es ging mir nicht darum auf den Fackelzug aufzuspringen, sondern eine Besorgnis anzumelden, dass ein Unternehmen, was eventuell unter rechtsradikaler Führung steht, als völlig normal angesehen wird.
Es geht mir um diesen Präzedenzfall, den es zu vermeiden gilt.
Denn rechtes Gedankengut ist eben nicht in Ordnung - das gilt es nicht zu verharmlosen und dem Trend, dass so etwas mehr und mehr gesellschaftsfähig wird, entgegenzuwirken.
Und da lasse ich auch nicht das Argument eines Forenmitgliedes von weiter unten gelten, "alles Quatsch, im Osten sind die eben etwas ´konservativer´".

Insoweit sehe ich einige Vorwürfe bz. Herrn Vávra bestätigt.
Erfreulich ist aber, dass er sich anscheinend öffentlich von der Ideologie distanziert hat und - wenigstens für sein Unternehmen - damit die richtige Entscheidung getroffen hat.
Kaufe ich jetzt das Spiel? Hm, weiß ich noch nicht...

-VG-


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