Thema:
Re:Fazit: War gut (keine Spoiler) flat
Autor: D@niel
Datum:05.01.18 16:57
Antwort auf:Fazit: War gut (keine Spoiler) von tHE rEAL bRONCO 2ND

Ich habe es vorgestern Abend gespielt und war auch sehr angetan.

>Mir hat die Atmo sehr, sehr gut gefallen. Auch die Geschichte und die Erzählweise fand ich fantastisch. Dank der kurzen Spielzeit konnte ich mich gut darauf einlassen, denn die Machart von What Remains of Edith Finch würde in einem "richtigen" Videospiel imo nicht so gut funktionieren.

Ja, un das funktioniert deshalb, weil man den Spieler dazu zwingt, sich ans Erzähltempo zu halten. Und genau deswegen ...

>Um vollends begeistert zu sein, fehlt es mir als Videospieler dann doch zu sehr am tatsächlichen Gameplay. Es ist halt eine Visual Novel und es gibt einen Grund warum mich solche Sachen in der Regel weniger interessieren. WROEF hat mich mehr an Comics denn an Videospiele erinnert und da ich Comics nicht mag, hat sich in mir auch stets etwas gesträubt, das Spiel auch richtig zu mögen. Das war aber mehr unterbewusst, denn was Edith Finch sein will macht es wirklich gut. Da muss ich auch schon ehrlich sagen, dass ich diese Aspekte dem Werk von Giant Sparrow schlecht vorhalten kann.
>
>Ich denke für die Zukunft ist noch viel Luft nach oben und im Falle von Edith Finch liegt viel Gameplay-Potential brach. Die Zutaten sind nämlich alle da: Das Haus als Handlungsort ist prädestiniert für ein paar Rätseleinlagen. Das hätte das Spiel unheimlich aufgewertet und ich stelle mir das in der Umsetzung auch nicht allzu schwer vor. Ich denke auch nicht, dass die Message der Macher zu sehr verfälscht werden würde. Ich denke da auch an The Vanishing of Ethan Carter: Da gab es mehr Rätsel, die aber nicht gut in das narrative Konstrukt eingebaut wurden. Wenn da jemand einen besseren Mittelweg finden würde, wäre das eine geniale Sache.


... bezweifle ich, dass das ganze funktioniert hätte, wenn man Rätsel im haus verteilt hätte. Das Haus ist nur Kulisse für die Geschichten. Wenn man eine Sandbox daraus gemacht hätte, wäre das Tempo der Geschichte den Bach runtergegangen.

>Insgesamt eine gute Erfahrung, die aber noch besser sein könnte. Vor allem wenn ich da an einige Stellen im Spiel denke, die genau in diese Richtung gehen. Da gibt es mehr als nur den Bewegungsstick und R2 (PS4-Controller) und zeigt mir eben, dass da insgesamt einfach noch mehr drin ist. Denn viele dieser Stellen sind in ihrer Komposition fantastisch und verquicken Gameplay, Message und Kreativität.
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>Und dass man nicht Rennen kann und so langsam umherstreift, hat mich fast wahnsinnig gemacht :-)


Hat mich anfänglich auch gestört, aber auch hier: Das Tempo ist wichtig. Und genau deswegen sollte man das Spiel IMO auch in einem Ritt spielen. Damit geht auch die länge völlig in Ordnung.

Meine Lieblingsgeschichten waren übrigens Barbara und Lewis. Die waren einfach großartig inszeniert.


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