| Assassin’s Creed Unity |  |
Hab es immer konsequent ignoriert, auch als es schließlich für Centbeträge bei den bekannten Codeklitschen verschleudert wurde. Serie zu ausgelutscht, allgemeiner Tenor zu Unity zu schlecht. Tja, dann das Teil durch ein Kombiangebot als Beifang untergejubelt gekriegt, und was soll ich sagen: Es ist richtig gut.
Klar, die Steuerung führt immer mal wieder zu Wutanfällen, die Karte ist nach kurzer Zeit grotesk überladen und allzu viele Nebenaufgaben sind reine Beschäftigungstherapie. Vom mittlerweile nur noch parodistisch zu kommentierenden Türmchengeklettere ganz zu schweigen.
Aber, Herrgott, das Spiel ist simpel genug, um das ein oder andere Hängenbleiben an Fensterrahmen oder fälschliches Springen zu verzeihen, lahme Aufgaben ignoriert man einfach, und *Hust* Türmchenklettern macht auf eine simple Art durchaus Spaß. Und dass AC generell höchst einfach gestrickte Unterhaltung darstellt, sollte sich langsam wirklich rumgesprochen haben...
Dabei ist die Hauptstory durchaus gelungen (und ziemlich umfangreich), und lockt vor allem mit erfreulich abwechslungsreichen Missionen. Da wird durchaus einiges rausgeholt, auch wenn gerade die zentralen Attentate häufig durch eine simple Rambotaktik einfacher zu lösen sind, als durch langwieriges Schleichen.
Der eigentliche Star ist aber, wie so häufig bei Ubi, die Welt; und die ist hier schlicht und ergreifend grandios. Das Setting ist so detailversessen umgesetzt, die Gebäude so reichhaltig ausgestattet und verziert, und die Straßen so belebt - es ist die pure Freude. Audiovisuell ist Unity auch heute noch schlicht grandios, und die Epoche exakt meins. Hier einfach nur stundenlang durch die Straßen und Paläste zu flitzen wäre mir Unterhaltung genug.
Auf meiner persönlichen AC-Liste würde ich Unity tatsächlich ganz weit oben und auf einer Stufe mit dem vielgelobten zweiten Teil sehen, und weit vor bspw. Syndicate. Und damit hätte ich vorab echt nicht gerechnet.