Thema:
Re:Deutsche Spieleentwicklung - wohin geht's? flat
Autor: phaxy
Datum:29.12.17 18:06
Antwort auf:Re:Deutsche Spieleentwicklung - wohin geht's? von Spyro2000

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>>Und seien wir mal ehrlich: wenn die hiesige Presse seit Jahr und Tag nicht müde wird "deutsche Hausmannskost" einer Butze namens Piranha Bytes zu hofieren, wie ist es dann um die Kreativität der Entwicklerlandschaft bestellt?
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>Mom, was ist mit dem brillianten "Landwirtschaftssimulator" der sich hierzulande - und nur hierzulande - allergrößter Beliebtheit erfreut? Wenn der Deutsche in seiner Freizeit spielt, dann offenbar am liebsten Arbeit auf dem Felde. Nur kreativ darf es nicht sein!


Größte Beliebtheit? Ist das so?
So wie ich das wahrnehme macht der LWSS.. Lawiscsi.. oder wie den die Pros auch immer abkürzen in erster Linie eines: eine Lücke füllen.
Das heißt, dass die Verkäufe sich dahin zentralisieren und so in der Wahrnehmung größer prominenter als sie tatsächlich sind. In anderen Genres hast du ein halbes Dutzend oder deutlich mehr Vertreter. Das authentische Fußballspiel wird ja de facto auch nur von zwei Titeln dargestellt und dementsprechend verkaufen jene sich auch. Vor allem wenn die Freunde es spielen...
Klar, solche Simulatoren sind in europäischen Ländern, allen voran Deutschland ein Phänomen, aber Rückschlüsse auf das gesamte Kundenverhalten sind sie imo nicht.
PB macht in dieser Hinsicht sicher auch etwas, was in vielen anderen Spielen etwas verlorengegangen scheint. Von daher haben die Spiele für Presse, Publisher und Kunden eine nicht von der Hand zu weisende Relevanz. Aber wenn es in der internationalen Rezeption eines der wenigen kleinen Sterne am Himmel einer so großen Industrienation ist, ist das schon bitter.

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>>Letzteres für VR. Apropos VR, da lautet der teutonische Tenor: "mal schauen, ob das überhaupt abhebt.."
>>Das heißt: Experimentierfreude, Visionen und die Chance auf Gestaltungsmöglichkeiten - all das gibt es nicht oder wird nicht wahrgenommen.
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>Natürlich nicht, wir sind in Deutschland. Risiko ist was für Deppen, Kreativität ist für Kinder.


Überspritzt, zynisch, aber ja, diese Einstellung, dass erstmal nur sofort sichtbare Wertschöpfung auch tatsächlich eine Existenzberechtigung hat, ist in vielen Köpfen vorhanden. "Mach doch was Vernünftiges, Kind.." :)
Deutsche Grafikadventures sind dafür ja ein bekanntes Symptom.


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