- Das fängt allen Ernstes SCHON WIEDER am D-Day an? Stimmt, das haben wir ja erst 300 Mal gespielt.
- Am zweiten Weltkrieg waren ziemlich offensichtlich nur (bitterböse) Deutsche und (herrlich heldenhafte) Amerikaner beteiligt. Briten und Franzosen hatten da nur Kameo-Auftritte, und Russen? Was sind Russen? Sorry, wir kennen dieses Wort nicht.
- Supermegawahnsinnshappyend mit dem besten Kumpel, der, wie es der Zufall will, als einziger das Arbeitslager überlebt.
- Und dann noch diese Klischee-Abziehbilder: Der wohlmeinende Vorgesetzte, der natürlich draufgeht. Der Psycho-Vorgesetzte, der aber in Wirklichkeit nur eine verletzte Seele hat, und eigentlich auch ganz dufte ist. Der einzige Schwarze im ganzen Zweiten Weltkrieg. Die kleine Schwester der Zivilistin, die es innerhalb weniger Sekunden schafft, sich von der Gruppe zu lösen, und sich am anderen Ende des Gebäudes zu verstecken, woraufhin man sie suchen muss, während sich das Gebäude unerwartet mit Nazi-Hundertschaften füllt. Ihre große Schwester, die bei der finalen Flucht selbstverständlich erschossen wird.
Und noch viel mehr. Boah, das hat echt weh getan, so im Hirn drin. Die Inszenierung ist fraglos verdammt gut, vor allem die Renderfilme sind zum Teil echt der Wahnsinn - mit einer Ausnahme: Der „Traumsequenz“ kurz vor dem Ende, wo Daniels als Held nach Hause zurückkehrt. Da war vor allem seine Dame verblüffend schlecht modelliert und irgendwie zuckelig animiert. Das ist mir richtig ins Auge gesprungen. In Sachen Spieldesign fand ich eigentlich nur eine Mission wirklich interessant – nämlich die, wo man als die Französin das deutsch besetzte Hotel infiltrieren und auskundschaften muss. Der Rest war das obligatorische Abklappern der Call-of-Duty-Checkliste.
Aber gut, das ist auch genau das, was ich erwartet hatte. Noch ein WW2-Shooter, den ich nächste Woche schon wieder komplett vergessen haben werde.