Thema:
Re:Belgium says loot boxes are gambling flat
Autor: suicuique
Datum:22.11.17 09:31
Antwort auf:Re:Belgium says loot boxes are gambling von token

>>>>Eigentlich sollten gerade wie deutschen Spieler bei politischer Einmischung keinen Grund der Freude haben.
>>>
>>>Warum sollten ausgerechnet die Spieler hier jammern?
>>
>>Naja ich finde es schon befremdlich wenn bei der Diskussion (zb auch in den anderen bekannten Foren) auf Gesetzgebende Gremien als "Retter" geschaut wird.
>>Panikschlagzeilen ala "unser Kind hat 5.000 $ für MTX ausgegeben" aus der Boulevardpresse werden auch unreflektiert übernommen. "Denkt denn niemand an die Kinder?"
>>
>>Dass man sich da Mechanismen bedient die man jahrzentelang als erzkonservative und unbegründete Meinungsmache gegen Videospiele, Rockmusik und Gewaltmedien verstanden und bekämpft hat stört hier auf einmal keinen.
>>Aber hey wieso auch, schliesslich geht es ja um "was Gutes" und etwas "was einen selbst auch gar nicht betrifft". Zweck heiligt die Mittel und so.
>>
>Moment, es ist hier ja schon ausschlaggebend ob man argumentativ einen Punkt hat, oder ob man sich was aus den Fingern saugt um Stimmungen zu bedienen.
>Es stellt sich meines Erachtens erstmal eine Grundsatzfrage. Will man dass Staat wirklich konsequent liberal steuert und sich aus allem heraushält und im Sinne der Eigenverantwortung alles beim Verbraucher parkt, oder will man dass Staat da wo es sinnhaft ist, reguliert.
>
>Sofern man Verbraucherschutz durch staatliche Regulation prinzipiell als angemessen erachtet, muss man eben schauen wo Dinge passieren die eine solche Regulation erfordern. Glücksspiel für Geld ist hierbei etwas das in Deutschland eben als regulationswürdig erachtet, aus Gründen, bspw. der nachgewiesenen Suchtgefahr.
>
>Und Regulation bedeutet eben nicht zwingend Verbot, es bedeutet Kennzeichnungspflicht, Alterskontrolle, eventuell auch Sonderbesteuerung.
>Lootbox-Prinzipien wirken hierbei tatsächlich wie ein klassisches Glücksspielvehikel, natürlich müsste man das seriös untersuchen lassen, und nicht aus der Hüfte entscheiden, aber eine Studie darüber die zum Ergebnis käme dass es kein Glücksspielvehikel ist, würde mich eher überraschen, es hat schon seine Gründe warum genau so ein Prinzip zu Monetarisierungszwecken gewählt wurde, es hat seine Gründe warum dieses Prinzip so einträglich ist.
>
>Und die Konzerne sind hier noch absolut narrenfrei und im unregulierten Raum unterwegs. Wenn man Regulation per se ablehnt, dann ist das legitim, dann heißt es in letzter Konsequenz aber auch dass man auch an Geldspielautomaten, Sportwetten und den Pokertischen der Nation die Schranken öffnen kann.


Alls das obige könnte man so stehen lassen wenn Lootboxen Glücksspiel sind.
Das ist aber die eigentliche Frage die ich für meinen Teil verneine.
Weder fallen diese unter die gesetzliche Definition von Glücksspiel (look it up: Gesetze im Internet sind die einfachste aller Google Fingerübungen :), noch wirken diese als solche.

Wenn sie so eindeutig  darunter fallen würden, gebe es die Schlupflöcher erst gar nicht.

>Ob das sinnhaft wäre, darüber lässt sich diskutieren, das ist dann aber eine eigene Baustelle. Hingegen zu sagen, hey, da passiert was was mich doch stark an die Killerspieldiskussion erinnert ist hingegen kein tragfähiges Argument, sondern der klassische Logikfehler des Umkehrschlusses.

Nein, es ist genau die richtige Frage die man stellen sollte.

Du hast hier mehrfach im Thread geschrieben dass Du dir komplett im Klaren bist dass in diesem aktuellen Fall all die Mechanismen greifen die mit einem Internet Shitstorm Hand in Hand gehen. Von Übertreibungen bis zu Falschmeldungen bis zu Mutmassungen und Drohungen ist da alles dabei.
Du nimmst das alles in Kauf wohlwissend dass es einem Zweck dient denn Du billigst.

Im Gegensatz dazu nehme ich die Nebengeräusche eins Mobs nicht einfach so beiläufig hin. Ich find sie untragbar.

gruß


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