Thema:
Eindrücke nach 2 Stunden... flat
Autor: Kilian
Datum:16.11.17 02:00
Antwort auf:L.A. Noire Remaster kommt am 14. November von Fred LaBosch

Tldr: Wer mit dem besonderen Setting und seiner tollen Atmosphäre und / oder der ungewöhnlichen Mischung aus OW-Game, Point-and-Click und Action-Spiel etwas anfangen kann, bekommt mit L.A. Noire einen top Titel to go auf die Switch! :)

Ausführlich: Habe mir heute L.A. Noire für die Switch gekauft, da ich das Spiel seinerzeit verpasst hatte, das Noire-Setting mag und die Spielidee sehr interessant finde. Nach dem Patch-Download, der fast zwei DS9-Folgen dauerte, ging’s los...

Rockstar-typisch wird man gleich ins Spiel geworfen, steuert die Hauptfigur und bekommt erstmal kleinere Aufgaben. Die Steuerung ist eher GTA IV als GTA V, aber für diese Art von Game akzeptabel. (Ein echtes OW-Spiel würde ich mir so aber nicht antun.) Die Grafik ist definitiv Last Gen, aber macht trotzdem auch auf einem großen Fernseher genug her, sodass man sich auf das Spiel konzentrieren kann und nicht ständig durch den Look aus der Immersion fällt. Denn die, und das ist die große Qualität des Spiels, ist absolut fabelhaft - die Musik, Kamera, Story etc. erschaffen eine tolle Atmosphäre, die einen in die Handlung hineinzieht. Letztendlich ist das der unique selling point von L.A. Noire. >>> Es spielt sich mehr wie ein langer, interaktiver Noir-Krimi á la Chinatown, Black Dhalia oder L.A. Confidential als wie ein klassisches Videospiel. Mir gefällt das super! :)

Die Verhöre waren beim Original wohl schon oft ein Ratespiel und trotz der neuen Antwort-Optionen (bzw. deren Umbenennung) bleibt es dabei. Das ist schade, aber kein Genickbruch, denn oft genug liegt man auch richtig, und dann nicht aus Zufall, sondern weil man vorher bei den Dialogen genau aufgepasst und / oder die Mimik der Verdächtigen richtig gedeutet hat.

Die Fälle gingen mir am Anfang zu schnell zu Ende, aber ich gehe davon aus, dass das nur das Warming Up war, sozusagen zum Reinkommen, und dass die späteren Fälle deutlich länger und komplexer werden. Gleiches gilt für die Karriere der Hauptfigur, die wohl einfach nur die Station als Streifencop schnell durchlaufen musste, um jetzt die interessanteren Fälle anzugehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie’s weitergeht und wie viele Fälle (mit welcher Dauer) mir bis zum Ende serviert werden...

PS: Hersteller sollten gezwungen werden, die Cartridges zu wählen, die die Datenmenge des Spiels benötigt!

PPS: Es ist IMO sehr clever von Rockstar, öfter mal solche kleineren Projekte wie L.A. Noire oder aber auch Bully rauszuhauen, sozusagen als Fingerübung, um später nicht seine AAA-Marken als Testballons auf unbekanntem Terrain (bspw. Nintendo-Konsolen) loslassen zu müssen. Würde mich freuen, wenn das Erfolg hat und von Rockstar künftig noch mehr auf der Switch kommt.


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