Thema:
Re:Nach zehn Stunden dann doch eher :/ flat
Autor: token
Datum:06.11.17 13:58
Antwort auf:Re:Nach zehn Stunden dann doch eher :/ von suicuique

>>Teilweise werden auch Dinge kopiert, ohne dabei zu verstehen warum die Vorlagen überhaupt interessant sind. Der Batman-Detektivblick mutierte im Witcher zu kleinen Crimestories. Origins bedient sich daran, der Schauplatz Tatort. Aber es versteht nicht die Faszination dahinter, die Vorlagen gaukeln einem vor, man folge einer Spur, es ist im Grunde natürlich ein ablaufen von Triggerpoints in einer Suchzone, aber eben genau das kaschieren diese Vorlagen gekonnt, sie geben dir als Spieler ein Detektiv-Gefühl, selbst wenn dieses spielerisch einfältig gestaltet und inhaltlich von vorne bis hinten gescripted ist. Aber Origins macht nicht mal mehr das, dort ist es wirklich nur ein Collecting von Triggerpoints in einer Suchzone, ohne Verschleierung, ohne erzählerische Finesse, höhepunktfreie Beschäftigungstherapie halt.
>
>Da wo Du den Nachteil siehst, sehe ich den Vorteil.
>Die Triggerpoints in einem Areal zu finden involviert mich als Spieler mehr als einer Spur zu folgen.
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Das kann man so nicht stehen lassen finde ich. Wenn wir mit dem Witcher vergleichen dann ist das Folgen einer Spur nur ein Vehikel gewesen um Schauplätze miteinander zu verbinden. Am Schauplatz selbst hattest du ein nahezu identisches und gleichermaßen substanzloses Gerüst. Es gab einen Suchbereich und da bist du von einem Hinweisfleck zum nächsten gelaufen. Nur Witcher hatte da eine Illusion aufgebaut, die Kommentare vom Hexer zu den Hinweisen waren gut geschrieben, der hat halt so Sherlock-Mäßig die Hinweise interpretiert und nach und nach vervollständigte sich ein Bild das einen zum Miträtseln animierte. Und der Schauplatz war pfiffig aufgebaut, es fühlte sich wie ein echter Tatort an, in dem die Brotkrumen nach und nach im Kopf ein Bild zeichneten was vorgefallen ist, und dieses Bild war konsistent zum Schauplatz. Origins hingegen scheitert an dieser illusorischen Kunst, die Kommentare sind schlecht und generisch, der Schauplatz wirkt eher so als würden die Hinweispunkte einfach nur random im Feld verteilt, hier ein zerbrochener Krug, dort eine Blutlache, aber eben kein Kopfkino.
Beim Hexer habe ich die Illusion des Detektivs, bei Origins laufe ich einfach Triggerpoints in einem begrenzten Bereich ab. Genau das tue ich auch beim Hexer, aber eingebettet in eine erzählerische Eleganz, wohingegen sich bei Origins ein On-Screen-Balken füllt der mir sagt wie viele Triggerpoints noch im Suchfeld abgehakt werden müssen. Inwiefern das stärker involvieren soll weiß ich nicht, rein mechanisch passiert nämlich exakt das gleiche, abzüglich der Verkettung von Schauplätzen über eine Geruchsspur.


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