Thema:
Re:Überraschung (Nicht) flat
Autor: token
Datum:03.11.17 16:53
Antwort auf:Re:Überraschung (Nicht) von Slapshot

>>komplett bescheuert, für ... [die] Gamer die Lucky mochten.
>
>Ich kann deinen Gedanken leider nicht folgen.
>
>Warum ist es für Gamer bescheuert, die Lucky mochten, oder immer noch mögen? Welcher Nachteil entsteht jetzt konkret durch das neue Spiel?


Dass es genau auf der Hardware erscheint, und zwar exklusiv, die kein VR kann.
VR war der Clou von Lucky.
Das Spiel war aus reiner Platformer-Perspektive solide, es hatte einen ganz ordentlichen Knuffi-Style mit gutem Händchem für die Details der Maskotchengestaltung, aber alles andere war dezent subpar. Selbst hinter eher "soliden" Vertretern wie Yooka musste man Lucky ganz weit hinten einordnen.
Aber das Studio beherrschte eine Sache derart außerordentlich gut, dass dem Titel trotz seiner Biederkeit eine gewisse Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Nämlich die Integration des Genres in VR. Das haben sie, vor allem für einen ersten derart frühen Versuch, fantastisch hinbekommen, so gut wie wenige andere die ähnliches probiert haben. Das war die Disziplin des Studios in dem sie ein gewisses Mojo hat, alles andere war bestenfalls okay, bestenfalls.

Jetzt aus der Perspektive von Microsoft, da einen Deal zu machen, auch wenn dieser vergleichsweise günstig gewesen sein muss, bringt MS null, denn das Genre ist eh kein Gassenhauer, und Lucky als Vertreter derart schwach auf der Brust, und das war antizierbar wenn man Teil 1 gespielt hat dass die Jungs diesbezüglich nicht explodieren werden, dass es dem Laden Null bringt, es interessiert einen toten, hier mit Exklusivität zu werben ist eher kontraproduktiv, denn das ist die Form von Exklusivität welche die MS has no games Schiene eher unterfüttert, wenn das die Deals sind die der Laden macht und denen auch noch eine prominente Bühne gibt.

Für das Studio als solches ist der Deal auch Mumpitz, denn auch wenn sie die prominente Bühne bekamen und zumindest für diese Entwicklung finanzielle Sicherheit, können sie im Ergebnis nichts aufzeigen das sie aufwertet. Da wo sie hätten glänzen können, ist eben VR, hier hat man zwar keinen riesigen Markt, aber dennoch einen Titel der sich für das Studio hätte rechnen können und ihnen eine Perspektive hätte geben können, wenn sie damit Multiplat für Vive und PSVR gegangen wären. Genau da dürfen sie aber nun nicht, sie haben also einen Deal gemacht der dazu führt dass sie genau das was sie am besten können nicht zeigen dürfen.

Und für Fans von Lucky, und diese gibt es, ist es ein Scheißdeal, weil auch da gilt, du mochtest das Spiel nicht aufgrund seiner Platformerqualitäten sondern eben aufgrund der Fingerfertigkeit des Studios in Form der Integration des Genres in VR. Das ist es weshalb der Titel überhaupt irgendwem ein Begriff ist. Und da hätte nicht viel gefehlt, alles ein wenig abwechslungsreicher, ein wenig umfangreicher, mit eben der gleichen Fingerfertigkeit für VR war etwas nach dem die Freunde dieses Titels darbten, stattdessen bekommen sie nun einen TV-Titel, und das interessiert auch die Fans nicht mehr, eben weil die reinen Platformerqualitäten allesamt bieder sind und es selbst in diesem ausgehungerten Genre bessere Alternativen gibt, auch abseits von Nintendo-Konsolen.

Ein einziges Ärgernis. Michael Jordan spielt Golf.


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