Thema:
Re:Artikel über das SW Spiel und Schließung flat
Autor: Sven Mittag
Datum:28.10.17 11:58
Antwort auf:Re:Artikel über das SW Spiel und Schließung von X1 Two

Jaein. Der Artikel zeigt aber, wieso man von EA kein wirklichen Meilenstein mehr erwarten kann. Die Firma will mit Ihren Spielen Gewinn erwirtschaften, soweit so klar! Nur geht es Ihnen ausgehend von den Aussagen schon lange nicht mehr um Gewinn, sondern klar um Gewinnmaximierung (siehe auch den Trend zu Game as a Service).

GTA V hat sicherlich rein von den Abverkäufen eine Wagenladung Gewinn für Take2 erwirtschaftet und hat damit die sehr hohen Entwicklungskosten und die Gehälter des Konzerns getragen. RICHTIG Schotter hat aber erst die Online-Komponente als Sahnehäubchen oben drauf gebracht. Hier kommt zunächst mal also der Konflikt Suits gegen Creatives sehr deutlich zum Tragen. Wirklich schade ist dabei, dass EA ja für Electronic Arts steht und im Gründungsmanifest noch vom Urteam der kreative Kunstgedanke sehr klar im Vordergrund stand. Auf der anderen Seite aber irgendwo klar als börsennotiertes Unternehmen.

Zudem zeigt es recht deutlich, das dass Konzept der Milestones mit den Geldgebern einfach komplett verquer ist. Das hier mit zwei völlig unterschiedlichen Vorstellung an die Arbeit gegangen wurde, war irgendwo sehr deutlich zu sehen. Die Entwickler samt Henning gingen von einen AAA-Uncharted im Star Wars-Universum aus (wie vermutlich die Mehrheit der Spieler dort draußen), EA wollte ne weitere Cash Cow. Hier hätte man weit in der Vorproduktion schon sehr genau Ziele und vor allem Kosten abklären können. Selbst ein Leihe kann abschätzen, dass die komplette Neuentwicklung einer entsprechenden Marke nur mit irrwitzigen Investitionen möglich ist. Die Frage ist halt, ob man Vertrauen in das Projekt hat und entsprechend investieren will. Ein 90 % Metacritic-AAA-Star Wars-Spiel für 20-30 Millionen ist leicht...äh...naiv, wenn man sich mittlerweile die Investitionen von Take2, Ubi oder Sony anschaut. Das Bestehen auf Frostbite für ALLE Spiele macht zudem nur dann Sinn, wenn man die Neuentwicklungen in einem Genre wirklich als Investment versteht, sonst wäre es immer wirtschaftlicher im ersten Moment auf schon bestehende, darauf spezialisierte Tools zurück zu greifen.

Zu guter letzt finde ich jedoch die durchscheinende Arbeitsmoral in der Industrie erschreckend. Entwickler die keine "Lust" haben DLC für eine Marke zu entwickeln, sich gleich als "abgestellt" empfinden, wenn Sie nicht am Hauptprojekt arbeiten dürfen und eigentlich nur ihre Vision als Okay ansehen, finde ich schon ein starkes Stück. Irgendwie dachte ich immer man kriegt sein Gehalt, damit man das macht, was der Chef (im menschlichen, moralischen und gesetzlichen Rahmen) macht. Meckern weil man nen DLC mal entwickeln muss, finde ich schon echt hart...


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