Thema:
Re:Noch mehr Laberei, wegen gehyped sein und so flat
Autor: hoover2701
Datum:08.05.17 18:33
Antwort auf:Re:Noch mehr Laberei, wegen gehyped sein und so von Slapshot

>Aktuell spiel ich btw. grad wieder Evil Genius via GOG. Das ist eine Mischung aus etwas Wirtschafts- und viel Aufbau-Simulation, in der man mit einem kriminellen Superhirn die Weltherrschaft an sich reißt. Ist witzig, aber schon die erste Mission find ich relativ knackig. Vor allem weiß man trotz Tutorial nicht, wie man das Spiel richtig spielt. Aber ich schweife ab und wollte nur kurz einwerfen, dass ich ein noch älteres PC-Spiel spiele als du. :)

Ich fang mal damit an, weil meine Ausführungwen zu KSP vielleicht etwas länger werden... Von Evil genius habe ich auch schon gehört und das wollte ich immer mal ausprobieren. Danke, dass Du mich dran erinnert hast! ;)

>Edit: ich glaub, ich hab da was durcheinander gebracht. Ich hab grad Google bemüht und möglicherweise (!) meinte ich Space Engineers. Bei dem werd ich auch aus den Screenshots nicht schlau.

Also allzu sehr habe ich mich damit auch noch nicht beschäftigt, aber da scheint Minecraft im Weltraum wirklich die passende Bezeichnung zu sein...

>Und noch ein Edit: Schaut ja doch relativ komplex aus.
>
>[https://media-curse.cursecdn.com/attachments/110/952/18b6dda728d709420f4b8959464e32ba.png]
>


Also erstmal der Link, den Du gepostet hast, zeigt eigentlich "nur" die Optionen, die EIN Mod für das Spiel bietet. :)

Allerdings ist es auch einer der komplexesten und am meisten diskutierten Mods, nämlich "MechJeb". Dieser nimmt einem theoretisch total viel Arbeit ab, wenn man denn weiß, was man überhaupt machen möchte. Also Starts, Landungen, bestimmte Manöver etc. Zum Lernen ist das nix. Ich habe ihn allerdings am Laufen, weil er sich sehr gut eignet, um beispielsweise Satelliten in gleichmäßigen Abständen um einen Planeten zu platzieren.

Viele Spieler finden den Mod aber doof, weil er nicht dazu beiträgt, das Spiel von der Pike auf zu lernen. Ich sehe das aber ein bisschen anders, denn wenn man "MechJeb" beim Durchführen von Aktionen "zuschaut" kann man sehr wohl viel lernen und das dann vielleicht beim nächsten Mal selber besser umsetzen.

>>Falls Du wirklich Fragen haben solltest, dann immer gerne! :)
>
>Ja, hab ich tatsächlich.
>
>Was für ein Spiel ist KSP? Ist es Strategie/Wirtschaftsimulation/Simulation? Wie läuft das Spiel ab und wie spielt man es? Hast du vielleicht ein paar Screenshots vom Interface?
>
>Ich hab da wirklich keinen Plan von und ich stell mir darunter immer eine Mischung aus so ner Art Minecraft mit Wirtschaftselementen drunter vor. Gleichzeitig find ich dazu meistens nur bunte Bilder, die aber wiederum so gar nicht selbsterklärend sind, was man in dem Spiel eigentlich macht, also worin das Gameplay besteht.


Um es kurz zu fassen, würde ich KSP als Weltraum-Programm-Simulator bezeichnen. D.h. man ist eine Art NASA oder ESA und kann Raumschiffe designen, um mit ihnen zu anderen Planeten/Monden zu reisen.

Es gibt einen Sandbox-Mode, in dem steht einem von beginn an alles offen. Nix muss erforscht werden und das Bauen der Raketen kostet kein Geld. Da halte ich mich eigentlich nur auf, wenn ich teile testen will, die ich im Career-Modus noch nicht freigeschaltet habe.

Dann gibt es einen Science-Mode. Dies ist so etwas wie ein abgespeckter Karrieremodus ohne Geld und Reputation. Man macht Wissenschaft (Forschung/Experimente) auf allen möglichen Himmelskörpern und deren "Biomen" und kriegt dafür Punkte, für die man direkt neue Technologien erwirbt, so dass man wieder weiter reisen kann und neue Experimente freischaltet. Habe ich noch nie angerührt.

Zu guter Letzt gibt es dann noch den Career-Mode. Der ist im Endeffekt das Gleiche wie der Science-Mode, aber mit Aufträgen, Geld, Reputation und "echten" Programmen, die man sich selber auferlegen kann. Diesen Modus spiele ich eigentlich nur (mit darauf abzielenden Mods).

Das Interface ist zunächst am Boden im Kerbal Space Center erst einmal übersichtlich. Das Hauptmenü ist der Blick auf das KSP, von dem aus man in die einzelnen Gebäude (Menüpunkte) kommt.

Hauptmenü:
[http://i.imgur.com/ocjsPhh.png]

Die wichtigsten Gebäude kurz zusammengefasst.

Research and Development:
[http://i.imgur.com/zfirCyw.png]
Hier forscht man im Tech-Tree und gibt dafür im Karriere-Modus Geld und Science-Punkte aus. Je nachdem, welches Programm man gerade am Start hat, sind eventuell andere Zweige interessanter. Willst Du weit entfernte Sterne kolonisieren, brauchst Du große Fuel-Tanks, riesige Motoren und natürlich Teile für den Basenbau, während Du beim Entwicklen von Flugzeugen und Space Shuttles eher im Avionik-Bereich forschst etc.

Das VAB (Vehicle Assembly Building):
[http://i.imgur.com/qQWmtXY.png]
Hier baust Du Deine Raketen zusammen. Im Menü links hast Du beispielsweise "Engines", "Fuel Tanks" oder "Antennen" usw. das Bauen geht einem bereits nach kurzer Zeit flott von der Hand und ist sehr intuitiv. Man kann alle seine Designs abspeichern und auch "Subassemblies" hinterlegen. Hast Du beispielsweise eine gute Trägerrakete gebaut, die Du gleich für Deinen nächsten Start gebrauchen kannst, dann baust Du nur den neuen, oberen Teil und hängst dann die Trägerrakete als Subassembly drunter. Auf der rechten Seite siehst Du die sogennaten "Stages", d.h. dort erkennt man, wann welche Motoren gezündet werden, wann Teile abgesprengt werden oder wann Fallschirme aufgehen sollen. Das ist immens wichtig und gerade am Anfang macht man beim Staging viele Fehler. Auch Action-Groups werden hier festgelegt, also Tastenkombis, mit denen Du dann im Flug z.B. alle Solarpanele auf einmal ausfährst etc. Hier verbringt man eine Menge Zeit. Ist ein bisschen wie virtuell LEGO bauen.

Tracking Station:
[http://i.imgur.com/aHIdfXx.png]
In der Tracking Station verbringt man nicht viel Zeit, aber sie ist DER Anlaufpunkt, wenn man zu einem bestimmten Ziel springen will oder sich einfach einen Überblick über die anwesenden Sonden, Satelliten, Raumschiffe bei einem bestimmten Planeten machen will etc. Man sieht in der Regel das Schiff und den Orbit, in dem es sich befindet.

Mission Control:
[http://i.imgur.com/BDh1Eko.png]
Hier sieht man alle verfügbaren, aktiven und abgeschlossenen Missionen. In der Regel sucht man sich die Missionen aus, die gerade passen oder auf die man Bock hat. Für diese gibt es bei Erfolg Geld, Reputation und auch manchmal Wissenschaftspunkte. es gibt sehr gute Vertrags-Mods, so dass das eigentlich so schnell nicht langweilig wird.

Die meiste Zeit hält man sich bei KSP aber normalerweise im Flug-Modus des jeweils aktiven Schiffes auf. Es gibt eine "Nahansicht" und eine "Kartenansicht".

Nahansicht:
[http://i.imgur.com/CW4IDBB.png]
So sieht die Nahansicht bei mir normalerweise aus. Unten in der Mitte ist der NavBall, der einem zeigt, in welchem Verhältnis man zum jeweiligen Himmelskörper, zum Ziel oder zur Oberfläche positioniert ist. Dort kann man auch die eigene Ausrichtung vornehmen. Links unten siehst Du Pitch, Yaw, Roll und die aktive Stage. Benutze ich aber kaum. Links ist MechJeb mit dem geöffneten Maneuver Planner. Darüber sind Infos zur Missionsdauer und Verbindungen zum KSP (Funk) zu erkennen. Oben in der Mitte sieht man die aktuelle Höhe und eventuelle Atmosphärenstufen. Oben rechts dann allgemeine Infos zu Deinem Raumschiff (Energie, Treibstoff, Lebenserhaltende Systeme etc.). Die Statistiken rechts gehören zum Mod "Kerbal Engineer" und fast die komplette rechte Leiste (bis auf die oberen fünf Punkte) sind Mods, die man ansteuern kann.

Kartenansicht:
[http://i.imgur.com/ansa2ZO.png]
Per Druck auf "M" kommt man in die Kartenansicht. Diese ist der Ansicht in der Tracking Station sehr ähnlich. Hier plant man in der Regel Manöver und kann sich eine "Vorschau" der eigenen Flugbahn anzeigen lassen, die man nehmen würde, sollte man das Manöver wie geplant durchführen. Auch sieht man hier andere Flugobjekte, die derzeit im gleichen Einflussbereich unterwegs sind. zu diesen kann man dann auch sehr schnell und bequem wechseln.

Kartenansicht mit offenen Mod-Fenstern:
[http://i.imgur.com/eFCSp1f.png]
Hier habe ich mal ein paar Mod-Fenster geöffnet. Der Bildschirm kann also ganz schnell ganz voll werden, aber wie gesagt, ist das eigentlich nur bei Bedarf der Fall.

Es gibt im Karrieremodus kein festgelegtes Ziel. Laut der Community krankt das Spiel daran auch ein bisschen, bzw. wünscht man sich insbesondere eine Überarbeitung des Karrieremodus, um diesen herausfordernder oder sinnvoller zu gestalten. Da ich noch nicht ganz so lange dabei bin, stört mich das aber kaum. Ich "rollenspiele" sowieso sehr gerne in solchen Spielen und da kann ich ganz gut damit leben, wenn ich mir meine eigenen Ziele setze. Du baust und steuerst also in erster Linie Deine Raumschiffe und setzt Dir Deine eigenen Ziele (mit Ausnahme der Missionen, die Du benötigst, um Deine Ziele auch wirtschaftlich in Angriff nehmen zu können). Das Sonnensystem ist dabei dem unseren sehr ähnlich. Der größte Unterschied ist eigentlich das Größenverhältnis. Das Kerbol-System ist um den Faktor 10 kleiner als unser Sonnensystem, daher ist das Verlassen der Atmosphäre oder das Erreichen eines Orbits bei weitem nicht so anspruchsvoll wie in der Realität. Ansonsten ist es aber wohl eine sehr realistische Simulation von orbitalen Mechaniken und KSP wird auch oft als Edutainment-Software in Unis genutzt.

Ich habe über das Spiel sehr viel über unser eigenes Sonnensystem gelernt und verstehe, wie Apollo 11 zum Mond und zurück gekommen ist oder warum eine bemannte Marsmission so schwierig umzusetzen ist und das Wissen darüber macht die Sache eigentlich noch faszinierender als sie es ohnehin schon ist!

Wie Du siehst, beantworte ich gerne Frage zu diesem Spiel! ;) Ich hoffe, Du kannst mit meinen Ausführungen was anfangen...


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