| Das wird nie meine Serie, aber es macht Spass |  |
Ich habe ALLE Teile gespielt (auch auf PSV), und mich oft über Elemente der Serie geärgert. Allen voran die dämliche Shooter-Mechanik, die stets zwischen Schießbude und hakelig pendelt, und auch das wenig aufregende Gameplay in diesem Bereich. Begeistert war ich immer vom Abenteuer-Feeling, von Schauplätzen und Schauwerten.
Uncharted 4 macht Bock, weils überragend inszeniert ist. Die PS4 ist wohl das, was ND immer wollten, um sich richtig auszutoben. Ich bin in Kapitel 10, und was hier schon an Stimmungen, Schauplätzen, Lichtspielen, verschwenderischer Ausstattung usw. aufgefahren wurde, ist der Hammer. Jeder Raum ein Gedicht, jedes Element bis zum Ende durchdacht und designt.
Ich spiele auch motiviert weiter, aber: das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass unterm Strich das Gameplay relativ schwach ist. Die Kletterpartien sind völlig ohne Anspruch, die Einblendungen der Kontext-Buttons entheben dem Spieler jeder Verantwortung (kann man vielleicht ausstellen, ändert aber nix daran), und die Shootouts sind... besser als früher, weil man endlich nicht mehr den Eindruck hat, dass man mit Erbsenpistolen schiesst, aber: gut sind die immer noch nicht. Es fehlt Wucht, Spannung, Abwechselung. Als ich gestern Abend Gräber suchen musste und dachte: yeah, das wird spannend - da habe ich die Rechnung ohne ND gemacht, die dann eben ausgewählte 5 von 30 Gräbern direkt mit einem Dreieck-Kontext versehen haben, so dass man auch hier eigentlich nicht gucken, sondern nur Marker abklappern muss. Als wäre die komplette Spielerschaft von Uncharted ein debiler Haufen. Nach Doom, das fordert und fördert, ist das Spiel mit seinem belanglosen Rumgerenne, den immergleichen Shootouts nach Schema F und Rätseleinlagen die kaum welche sind mehr oder weniger lachhaft. Es ist kaum mehr als die Quantic Dream Spiele, aber mit einer schönen Weltreise verknüpft. Deshalb spielt man weiter, auch weil die Story sehr gelungen ist.