Thema:
dösen in der open world flat
Autor: Richter Belmont
Datum:26.12.16 11:11
Antwort auf:Final Fantasy XV - Das Warten hat doch kein Ende von magus

schwieriges spiel. es hat ein paar gute ansätze und der detailgrad mancher dinge ist auch nicht zu verachten. gut ist die möglichkeit den skilltree auch via tradeskills zu boosten, wie z.b beim fischen. kochen, reisen etc. hat schon was gutes oldscholliges, wie auch der levelaufstieg in schlafplätzen. gerade von wizardry auf FFXV war es schon eine nette überraschung. es war auf jeden fall eine gute entscheidung, damit der spieler die zeit überall verbringen kann und am ende keinen nachteil hat und vor allem keinen druck verspürt jetzt überall kämpfen zu müssen. eine vorliebe vom cheffe? ich mag auch das shenmue feeling im kleinen rahmen. gegenstände in läden in die hand nehmen und inspizieren, flyer lesen. deine mitstreiter stehen unabhänging voneinander herum und grüßen am morgen, so als hätten sie ihren eigenen kopf. auch wenns nur kleinere dinge sind, so ähnlich habe ich mir party rpgs nach shenmue vorgestellt. die läden sind nicht so prall gefüllt wie in yakuza, aber man musste halt strecken.

überhaupt hat die grafik style, so wie man es sich von einem FF flagship erwartet. schönes char design, schönes monster design. auf jeden fall einzigartig im bisherigen 08/15 open world look. was monster angeht, kann eigentlich nur dragon's dogma in sachen design und animation mithalten.

leider zieht eine open world auch FF herunter. ganz typisch fürs genre wird man die meiste zeit mit laufen und fahren verbringen. panorama leerlauf mit gelegentlichem kampf. die weitsicht ist beeindruckend, dafür sind seltener gegner anzutreffen. ich hätte mir mehr kämpfe gegen getier gewünscht. wer das möchte, muss sich mit hunts anfreunden und wie früher in FF12 vom questgeber zu monster und wieder zurück zum questfritzen bouncen. um die laufwege und/oder um die (langen) ladezeiten kommt man nicht herum. mit geschicktem car placement, chocobos und infinite stamina food fürs lückenlose sprinten lässt sich das etwas reduzieren, unterm strich ist es aber dennoch reinste open world gängelung.

kampfsystem, gameplay etc. das kampfsystem ist schlichtweg egal. es soll wie ein actionspiel daherkommen. in wirklichkei ist es mehr ein rundensystem via wait mode. mit wait wird alles eingefrohren während man still steht damit man in ruhe gegner anvisieren kann usw. ausweichen geht nur zuverlässig indem dich das spiel aufs knöpfchendrücken und ggf. countern hinweist. selbst lassen sich gegnerattacken nur unzuverlässig lesen weil das die animationsphasen gar nicht hergeben, sie sind einfach nicht für ein actionspiel gemacht worden. und wenn es mal funktioniert ist man oft mitten in einer animation gefangen und hat selbst keine möglichkeit den gegner zu lesen.

selbst wenn das alles funktionieren würde, wäre da noch das problem mit der cam. die macht was sie will und gehört so in kein videospiel. selbst außerhalb kommen einem dauernd bäume, gräser und gemäuer in den weg. in engen gassen? bitte niemals wieder. das einzig gute am ks ist wohl das warpen. macht spaß und hilft dem elend schneller ein ende zu setzten. als ich zwischendurch was anderes spielte, habe ich es sogar zeitweise vermisst.

bossfights: ich weiss nicht was das soll. ein bestimmter fight gegen einen summon wirft dich in die luft und lässt dich die ganze zeit mit der kamera kämpfen. nicht das das ganze gezappel irgendeinen nutzen hätte, aber irgendwie muss man halt spekulatius bieten. bei platinum games wäre das ein geiler fight in der last gen gewesen und man wäre befriedigt in die nächste stage entlassen worden. square wäre mit einer cutscene besser bedient gewesen.

der letzte boss ist auch ein komplettes rätsel. kameragezappel von anfang bis ende. mein gedanke war nur: ne den scheiss mach ich nicht nochmal. also habe ich mich hingestellt und wild rumgedrückt. zwischendurch eine potion im wert von 50gil rein und fertig. also nehmt für den kampf zur sicherheit 20 potions mit, der rest ist eh egal.

alles heiße luft. ich hätte gerne gesehen wie sich party und gegner vor jedem kampf kurz in position bringen und der kampf komplett rundenbasiert abläuft. oder zumindest arena wie in yakuza oder gar FF13 mit den schönen combojuggles. so ist das alles nicht besser als normales westliches open world rpg niveau. das einzige ow rpg mit gutem ks bleibt dragon's dogma.

ich hätte gerne spaß am ausrüsten gehabt, aber irdendwie war mir das während der spielzeit fast egal. das fishing war zur auflockerung imo top. hat vom rumtraben abgelenkt und mehr herausforderung als der übliche kampf geboten. ich war hart am fischen und hatte am ende doch nur knapp über 50% gefangen, sehr cool. cooking ist krass detailliert, aber da macht man ja selbst nix, wie beim rest.

zur story: keine lust groß darüber zu schreiben. ist halt der open world zum opfer gefallen. tragischer moment und hinterher die selfieparade? nuff said. kein lichtblick für die zukunft. da müssen sie mit XV-2 bis XV-7 nachliefern.

die haupttruppe habe ich übrigens gemocht.

fast vergessen: später läuft ein storysegment auf schienen ab. das ist tatsächlich mal gelungen. leider drfitet man dort stark ins fremdgenre ab. geschmackssache, aber ich brauch das halt nicht.

die dungeons sind okay, hätte man aber besser machen können. mini map muss weg und besseres level design muss her. der kanal ging mir auf den sack.

hat die open world spielerisch irgendetwas neues beigetragen oder ging es mal wieder nur darum laufwege ins unendliche zu verlängern? ich glaube die antwort ist eindeutig. ob man das square verübeln kann? schwierig. nach FF13 wollte man es anscheinend twitter casualis recht machen und hat, wie gefordert, kernaspekte von FF noch gründlicher sabotiert. es ging hauptsächlich darum es den größten schreihälsen recht zu machen. fragt sich nur wieviele davon das spiel gekauft haben, und wieviele davon zum launch.


musik und sound: perfekt. nur durch die open world hinuntergerissen, weil die anwendungsgebiete stärker limitiert sind.

abschließend muss ich noch die summons loben. ich habe in einem videospiel noch nie so eine brachiale gewalt erlebt. im zimmer haben die wände gebebt und die trümmerpartikel sind geflogen. ich hatte einfach nur respekt von den fuckern. meisterhaft. wahrscheinlich gab es deshalb nur so wenige.


< antworten >