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Re:Spieleveteranen kündigen Reboot für 2017 an flat
Autor: JPS
Datum:21.12.16 19:51
Antwort auf:Re:Spieleveteranen kündigen Reboot für 2017 an von king_erni

Bzgl. Deiner Antworten war mir das schon klar und sehe ich teilweise auch so. Ich habe nur versucht mich in Jörg Langer hineinzuversetzen. Und aus seiner Sicht muss das recht ungerecht wirken, so dass man dann natürlich auf die Idee kommen könnte, dass die Namen Langer + Lenhardt eigentlich eine ähnliche Zukraft haben sollten.

Nur sehe ich halt nicht wie die beiden die notwendige Zeit für ein gutes Podcast-Format aufbringen wollen. Jörg hat GG + Retro Gamer, Heinrich kann ich nicht einschätzen, er wirkt aber auch nicht so als wollte er da jetzt mal ein halbes Jahr mit 30+ Stunden pro Woche in Vorleistung treten.

Im Detail:

>- Stay Forever / Auf ein Bier bringen netten Exklusiv-Content, GamersGlobal zwar auch, ABER i.g. hat GG ein Format worüber sie sich definieren und das ist die Stunde der Kritiker und IMHO ist auch dieses Format qualitativ sehr stark schwankend und 5 Euro im Monat nicht zwingend wert

Man zahlt ja auch die Gratis-Inhalte mit, wenn man ein solches Projekt fördert. So wie man bei Stay Forever auch in erster Linie die Gratis-Inhalte zahlt. Die Bonusfolgen mit den Textadventures haben eine sehr kleine Zielgruppe und würden sicher keine $7500 einbringen.

Nur für Werbeeinnahmen lohnt sich der Gratis-Inhalt von GG sicher nicht. Das ist schon ebenfalls in die Abogebühren eingerechnet und muss zu Teilen darüber finanziert werden.

>- Podcasts sind allgemein gerade trendy und hip und sowohl Stay Forever als auch Auf ein Bier haben deutlich mehr Charme und Identifikationskraft als es Langer und Lenhardt halt eben haben

Trendy ja, aber wenn man schaut dass sich hier im Thread nur ein paar User zu Wort gemeldet haben, ist das jetzt auch keine riesige Zielgruppe, die pro Woche mehrere Stunden Podcasts hört. Da sollte eine klassische Website schon mind. genauso viele Leute ansprechen können.

>- GamersGlobal hat eine unfassbar ätzende Schutzschild-Community in der Herr Langer von vielen Usern als Quasi-Gottheit angesehen wird, was Neueinsteiger oftmals arg irritiert bzw. Neueinsteiger oft hart angegangen werden

Habe ich so extrem nicht wahrgenommen. Klar, wenn man das Format oder die Website angreift wird man Stunk mit den Stamm-Usern bekommen - die zahlen ja nicht aus Spass ihre Abos, sondern weil ihnen der Inhalt gefällt. Wenn ich hier im Maniac-Forum das 3-Frame-System oder Slapshot in seiner Mod-Funktion kritisiere, werde ich mich auch nicht sehr beliebt machen.

Quasi-Gottheit-Status hat Jörg Langer vielleicht bei 5-10 Usern. Der Rest mag einfach die Website und/oder Jörg Langer - aber in einem gesunden Ausmaß.

>- Das Konsumverhalten von Medien zum Thema Games hat sich hart geändert: im Fall von GG ist es halt heute nicht mehr so angesagt 6-Seiten-Tests zu lesen, wenn man das auch nett verpackt in einem 15-minütigem Video bekommt. Klar, das was GG macht ist aufwendig und nach ihren Maßstäben auch gut, nur wollen das heute so immer weniger haben.

Das sehe ich auch als Hauptproblem. Diese extrem ausführlichen Texte kosten sehr viel Zeit und sprechen weniger Leute als ein Video an. Und wenn dann mal ein Video produziert wird, hat er mit seinen zwei Mitarbeitern nicht gerade die optimale Besetzung, da deren Sprache/Dialekt wenig motivierend ist und sie auch nicht die nötige Ausstrahlung besitzen. Gamestar hat sicher auch solche Leute, aber die haben halt ein so großes Team, das man dann einen anderen Mitarbeiter für die Videoformate einsetzen kann (wobei hier die Abgänge der AeB-Crew auch stark geschmerzt haben und noch nicht im Ansatz ausgeglichen werden konnten).

>- Der Start von GG hat mit ihrer "ihr könnt bei uns für lau schreiben und wir schauen da mal drüber, ist das nicht geil"-Attitüde auch nicht gerade dafür gesorgt, dass sich da viele Blogger und Co. angesprochen gefühlt haben. Das wirkt sicherlich noch nach.

Ich finde die Idee eigentlich nicht schlecht. Wenn man das Schreiben von Artikeln lernen will, kann man da als User durchaus auch selbst einen Nutzen daraus ziehen.


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