Thema:
Killing Floor 2 flat
Autor: Hanfling
Datum:21.11.16 22:01

das spiel ist am freitag erschienen und ich habe es mal kurzer hand eingesackt. das spiel interessiert mich schon länger. allerdings kenne ich den vorgänger nicht und kann daher kein vergleich ziehen.
vorweg...KF2 ist ein hordemodus zum halbwegs vollpreis (39€ auf PS4, ~25€ auf PC).
es gibt nur zwei modi. PVE (horde im 6er coop) und einen L4D2-gedächtnis-PVP.
letzteren habe ich aber noch nicht probiert. weis nicht ob der taugt bzw. ob der überhaupt wen interessiert.


dafür habe ich den horde modus ein paar stunden gespielt und einige der unterschiedlichen klassen (perks) gelevelt. so wahnsinnig unterschiedlich sind die 10 klassen allerdings nicht. zumindest in den ersten paar der 25 charakterstufen kann ich noch keine großartige verzahnung untereinander feststellen. die größten unterschiede ergeben sich im moment noch aus den unterschiedlichen waffen die man nutzen kann (man kann prinzipiell alle knarren verwenden, jedoch levelt die benutzte klasse nur mit den zugewiesenen klassenspezifischen waffen). der rest des spiels ist auch nicht sonderlich komplex. wobei...komplex ist hier eher gar nichts. es spielt keine rolle auf welcher der 12 karten man spielt. der ablauf ist immer gleich. es fühlt sich immer gleich an. es gibt 12 gegnertypen die keine KI haben und eher nur stur auf die spieler zurennen. es gibt keine faktoren die dem spielablauf würze oder nen kurzzeitigen twist verleihen. ich sehe noch keine gameplaymechanismen die man langfristig meistern kann, wenn man sich ins spiel beißt. außer eben, gut zielen zu können. taktik? zumindest auf normal und hard fehlanzeige bzw. nicht nötig.
wobei, es gibt noch zwei höhere schwierigkeitsgrade die sich interessanter weise darin unterscheiden, dass sich die gegneranzahl steigert und vorallem das die gegner neue moves auf lager haben. heißt, deren volles potential wird erst auf dem höchsten SKG ausgeschöpft (think diablo). imo ist das die interessanteste möglichkeit höhere SKGs zu designen, als einfach standardmässig nur die widerstandsfähigkeit, ressourcen und dergleichen am schieberegler zu ändern.


vieles von oben genanntem klingt jetzt ziemlich schlecht. ist es eigentlich auch.
ABER...der wichtigste kern des spiels, das gunplay, spielt dafür in einer eigenen liga. ich weiß nicht welche shooter hier mithalten können. die waffen sind wahnsinnig gut animiert, fühlen sich irre wuchtig an und das trefferfeedback ist sehr...feinfühlig? ich habe irgendwo gelesen, dass man die gegner in 22 stücke schiessen kann. je nachdem wo man trifft. schon der kopf besteht aus mehreren einzelteilen. schon irgendwie krank. dazu zucken die gegner an genau den stellen wo man sie trifft und ganz wichtig...die allermeißten biester kann man mit einem kopftreffer instant killen. "popcorn gegner" quasi. so muss das sein. ich habe schon in Halo am liebsten die Grunts mit einem gezielten schuss aus der pistole "weggeploppt". das macht einfach spaß. kann ich den ganzen tag machen.


zu dem ganzen gedönse kommt dann noch so`n richtig saftiger, fleischiger treffersound. man kann die treffer richtig nachfühlen. alles in allem...so krank das auch klingt...hat KF2 das befriedigenste feedback das mir in den letzten jahren im shooterbereich untergekommen ist. das ist wirklich sau gut. wenn dann auch noch regelmässig in die bullettime geschaltet wird, kann man eigentlich nur noch fies grinsen. oder sich angewiedert abwenden. ich verstehe bei reaktionen. das ist definitiv nicht für jedermann.
das gilt im übrigen auch für den streßlevel. der ist hoch. man ist ständig unter druck. ich habe zwischendurch schon das heavy metal geschraddel abgestellt, weil ich sonst noch völlig irre geworden wäre. stundenlang am stück können das wohl nur die hartgesottensten spielen. oder halt, wenn man den sound reduziert und nebenbei podcast hört. das geschiesse kann durchaus meditativ wirken. :-)

ansonsten sei noch die saubere technik lobend erwähnt. das spiel sieht überwiegend gut aus und läuft auf der normalen PS4 auf normal und hard nahezu mit konstanten 60fps. mir sind nur selten kurze slowdowns aufgefallen und wenn, dann ging soviel auf dem bildschirm ab, das ich eh kaum was vor blut und gekröse gesehen habe. auch der netcode ist ein traum. es läuft flüssig wie hulle. mir kommt das spiel wahnsinnig poliert vor. und soweit ich weiß, ist Tripwire keine besonders große entwicklerklitsche. wahrscheinlich haben sie sich deshalb auf das wesentliche konzentriert (gunplay, blitzsaubere technik, kein unnötiger gameplay balast) und das dann soweit wie möglich gepusht. achja, die PS4 ist während des spiels flüster leise. auch während des stärksten terrors fängt sie nicht an zu föhnen. ist mir inzwischen durchaus ein hinweis wert.


alles in allem ist für mich Halos Firefight immernoch die sperrspitze der hordemodi vorallem auch was abwechslungsreichtum und cleverness angeht, aber KF2 weiß mit seiner gezielten einfachheit und dem fantastischem gunplay durchaus zu faszinieren. auf dem PC gibts nicht wenige leute die schon die early access version mehrere hundert stunden gespielt haben. das spiel scheint also durchaus eine gewisse sogwirkung entfallten zu können.


horde liebhaber und wurzelgnome spielen probe.


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