Thema:
Super Mario 64 flat
Autor: Akira
Datum:19.10.16 20:46
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Wenn ich so darüber nachdenke, hab ich SM64 in meinem Leben glaub' ich nur zweimal durchgespielt - damals zum Launch, und gerade eben. Im Original. Auf dem US-N64. Auf Röhre. So, wie sich das gehört!

Am Ende hatte ich 103 Sterne auf dem Tacho, und ich kann nicht sagen, dass ich groß danach gesucht hätte. Wenn man in jedem der 15 Level alle 6 Sterne findet, hat man ja eh schon 90. 100 Münzen pro Level zu suchen, hab ich mir gespart, ab und und zu ist es rein zufällig mal passiert. Ebenso bei den geheimen Sternen: Ein paar Locations wusste ich noch von früher, ein paar hab ich zufällig gefunden - und auf ein paar hab ich auch bewusst verzichtet. Zum Beispiel so ein reiner Bonus-Fluglevel. Der war mir zu nervig. Ebenso hab ich im letzten Bowser-Level nicht die acht roten Münzen gesucht.

Wozu die Mühe machen? Ich kenne ja die Belohnung: Am Ende, wenn mal alles gesehen und alles gefunden hat, erscheint Yoshi auf dem Dach und schenkt einem 99 Extraleben. Na, schönen Dank auch. Damals wie heute der blanke Hohn.

Au heutiger Sicht gibt es natürlich eine Menge Sachen, die damals revolutionär waren, die man heute aber niemandem mehr antun kann. In erster Line würde ich da die Kameraführung nennen. Meine Fresse, ist die scheiße. War sie damals natürlich auch schon, aber damals war man ja noch nicht so verwöhnt wie heute. Heute hat auch Nintendo dazu gelernt und mit Super Mario Galaxy in Sachen Kameraführung die Perfektion erreicht, aber in SM64 ist sie ein einziger Krampf. In der Regel ist die Kamera entweder zu tief oder zu weit weg. Auf so eine bescheuerte Idee, Mario beim Fliegen von unten zu zeigen, muss man erst einmal kommen.

Noch ätzender ist aber das störrische Eigenleben des Lakitus, der sich ja einen Dreck um eigene Justierungen schert und spätestens nach zwei Schritten Bewegung wieder ganz woanders hinfährt - gerne auch mal mitten im Sprung, oder wenn man gerade über eine schmale Brücke balanciert.

Ansonsten ist die Steuerung auch heute noch top, leider ist der N64-Controller ja auch kein Geniestreich an Ergonomie. Das olle Gekurbel gegen Bowser ist mit verschwitzten Händen dann doch reichlich spaßbefreit - insbesondere wenn das Spiel zudem durch Slowdowns heftigst in die Knie geht.

Ich will jetzt aber nicht sagen, dass ich mich durchgequält habe. Irgendwas an dem Spiel hat genug Spaß gemacht, dass ich mir immerhin "fast" alle Sterne geholt hab. Das Leveldesign zum Beispiel ist grundsätzlich super, aber auch hier findet man leicht was zu meckern. Fact: Unterwasser-Level sind scheiße. Immer. In JE-DEM verdammten Spiel. War so, ist so, wird immer so sein. Ohne Ausnahme. Außer Silent Service vielleicht. Gegen Ende hat mich auch die Regenbogen-Welt genervt. Da jedes Mal mit dem lahmen Teppich über den ewig langen Regenbogen zuckeln zu müssen, ohne Checkpoints - das hat schon an der Geduld genagt.

Wie gesagt, man ist verwöhnt. Dem Gesetz der Serie folgend, müsste ich es in 20 Jahren noch einmal durchspielen. Hm, dann bin ich 60. Könnte schwierig werden.


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