Thema:
Re:Ok, bin interessiert. Frage: Chat obligatorisch? flat
Autor: membran
Datum:25.05.16 14:30
Antwort auf:Ok, bin interessiert. Frage: Chat obligatorisch? von Pezking

>Kann man bei Overwatch, wie bei Splatoon und SW: Battlefront eben auch, einfach jederzeit spontan und komplett unkommunikativ in ein Spiel springen und Spaß haben?

Klar, aber in jeglichem Online-Teamsetting reißt man mit Kommunikation einfach mehr. Ein mäßig begabtes, aber sich absprechendes Team kann einem zusammengewürfeltem Team aus eigentlich bessereren, stummen Einzelkämpfern durchaus die Ohren langziehen. In jedem Spiel. Und natürlich funzt das besser mit Freunden als mit Randoms in einer Fremdsprache.

In Overwatch gibt es noch Quick Text Messages, zumindest auf PC, aber das halte ich für ne Krücke (abseits von "group up" und "need healing", oder so).

Aber es ist schon alles ziemlich in die Fresse und Einzelkämpfer, sollten sie nicht skillmäßig turmhoch über der Konkurrenz schweben, dürften mehr Zeit mit dem Warten auf den Respawntimer und dem Zurücklatschen zur Action verbringen als mit eigentlichem Gameplay. Mit Einzelkämpfer meine ich aber Leute, die überhaupt nicht auf ihr eigenes Team achten und wirklich wie Lone Wolf durch die Map rennen.

Ich spiele selber gerne mal Solo Matchmaking und auch eigentlich immer ohne Voice Chat (mache ich nur noch mit Bekannten, kein Bock mehr auf Quatschen mit Fremden wie in frühen Xbox Live Zeiten), ich bin mir dann aber auch der Nachteile bewusst und passe mein Spiel entsprechend an (z.b. in Rocket League). Ohne Voice Chat agiert das Team immer ein wenig verzögert auf alles, wie umfallende Domino-Steine und verschiedene Spieler entscheiden sich, mit der gleichen Situation konfrontiert, komplett unterschiedlich (der eine denkt: Rückzug; der andere: alle drauf!), das Ergebnis dürfte klar sein. Ein Team mit Voice-Chat (und gar einem Ansager / "Shot Caller") agiert stattdessen im Optimalfall als eine Einheit und unmittelbar. Wenn man alleine und stumm spielt, muss man darum sein Spiel dahingehend anpassen, auch vermehrt auf die Mitspieler zu achten und sich eher an die dranzuhängen, als darauf zu hoffen, dass diese einem folgen.

>Und ist das Spiel auch für eher mäßig befähigte Onlinegamer geeignet?

Zumindest einige der Charaktere sollten auch für Shooter-Neulinge spaßig zu spielen sein. Da gibt es bei den Tanks z.B. Nahkampf-Hühnen mit viel HP und Schild (Reinhardt), Supports mit viel eingebautem Super-Auto-Aim (Heilstrahl oder Symmetra) oder Torbjörn, der seine Turrets für sich ballern lässt.

Die Konsolenversionen haben dazu auch noch grundsätzlich das aus Halo bekannte Sticky Aim (eine Art Soft-Autoaim). Kann man ausschalten, wäre aber keine gute Idee. :)

>Nimmt das Matchmaking irgendwie Rücksicht auf das eigene Niveau?

Keine Ahnung, ich habe erst 10-15 Matches in der Vollversion am PC gemacht. Werden sie schon haben, würde mich wundern, wenn nicht. Die allermeisten Matchmaking Systeme sind mittlerweile auf Spielerspielstärke ausgelegt (mit Modifikatoren wie Party-Größe etc), auch in den "unranked" Playlists (das sind einfach ranked playlists, bei denen keiner, weder Gegner noch man selbst, jemals ein Ranking zu sehen bekommt, unter der Haube wird es jedoch berechnet).

Aber so richtig gegriffen hat das bei mir noch nicht (10-15 Matches reichen sonst  in vielen Spielen, einen Spieler erstmal grob richtig einzuordnen, weil die Ergebnisse der ersten Matches einen besonders stark in der Spielstärke-Bewertung steigen und fallen lassen, danach frieren die Spiele den Spieler so langsam auf seiner Bewertug ein). Die Unterschiede bei den Spielern in meinen Matches sind aber noch ziemlich hoch. Und richtiges ranked matchmaking soll ja erst im Juni kommen, wobei eigentlich immer auch unranked matchmaking einen (eben versteckten) Rank hat zum Finden fairer Matches. Zumindest ist mir aufgefallen, dass die Suche etwas länger dauert, je größer die eigene Gruppe ist. Das würde dafür sprechen, dass man als Gruppe auch tendentiell eher gegen anderen Gruppen antritt und somit indirekt auch für Skillbased Matchmaking, aber das ist in den ersten Tagen nach Release eines Spiels (oder neuen Playlist - haben meist ein eigenes Skill-Rating, was dann neu bestimmt werden muss) eh immer ein Crapshoot.

Unterm Strich würde ich aber schon sagen - das Spiel richtet sich v.a. an bestehende Multiplayer FPS Zocker, die mit Freunden im Voicechat abhängen.


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