Thema:
Re:eine Menge guter Ideen! flat
Autor: SpaceGoat
Datum:06.04.16 20:19
Antwort auf:eine Menge guter Ideen! von Amian_3rd

>Okay, ich bin durch. Einmal, auf der wie ich jetzt gelernt habe, "neutral route".
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>Es gibt drei:
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>genocide route: alle Monster/Gegner töten.
>pacifist route: niemanden töten.
>neutral route: alles dazwischen.
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>Das bedeutet ich habe nicht alle Gegner getötet, sondern nur vier der Endgegner (in meinem Fall Flowey, Toriel, Undyne, Mettaton), und das auch nur weil ich nicht wusste das man diese ebenfalls verschonen kann (ist erheblich umständlicher).
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>Anschließend habe ich mir einen weiteren Durchgang bzw. dessen perfect/true Ending auf youtube angeschaut.
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>So, was macht Undertale so ungewöhnlich? *spoiler*
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>1) Es ist gegen Ende sehr Meta und bricht die 4th Wall sehr konsequent. Der Endgegner weiß wenn du deinen Spielstand neu lädst, nimmt ihn dir später sogar weg um nicht dir als Protagonist, sondern dir als Spieler vor dem Computer deine Machtlosigkeit vorzuführen. Das Ende ist wirklich sehr interessant & spannend gestaltet!
>Beim zweiten Durchgang ändern sich Dialoge, da sich auch Spielfiguren an das vorherige Spiel "erinnern" können.
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>2) Die Kämpfe sind sehr unkonventionell. In Undertale hat man RPG style Kämpfe mit dem bekannten "Attack" und "Item" Menü. Verteidigt wird aber indem man mit einem kleinen Icon gegnerischen Attacken wie in einem Actionspiel durch schnelle Reaktion ausweicht.
>Mit diesem System wird aber auf wilde Weise gespielt und gebrochen, Scherze getrieben und der Spieler immer wieder überrascht. Endgegner sind deswegen etwas auf das ich mich stets gefreut habe. Die Spinne gefiel mir dabei am besten!
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>3) Es ist manchmal sehr lustig. Der Humor ist über Strecken simpel und flach, aber gelegentlich wirklich gelungen. Ich musste öfters grinsen, besonders bei Mettaton, der verrückte Computer der wirklich eine Menge gelungener Ideen an den Tag bringt.
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>Das war die Top 3, und hier ist im Gegenstück was mich gestört hat:
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>1) Es hat Längen. Undertale packt einen erst im letzten Drittel. Davor plätschert es mit gelegentlichen neuen Gameplay Ideen und einer Menge unspannender und unlustiger Story dahin (die aber beides sein soll). Und dann soll man das ganze natürlich ein weiteres Mal durchspielen um die volle Story mitzukriegen. Nein danke --> youtube!
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>2) Japan Anime Kitsch Kram. Manche Figuren und Dialoge sind sehr J-RPG kleinkindmäßig. Ging mir auf die Nerven.
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>3) Auch wenn Undertale absichtlich mit RPG Klischees wie der immer stärkeren Ausrüstung bricht, ein wenig nutzerfreundlicher könnte die UI schon sein.
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>Die Technik kritisiere ich bewusst nicht, da mich Retro Titel mit hässlicher Grafik nicht stören, solange der Rest stimmt.
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>Und, was meint ihr?


Obwohl ich großer Earthbound-Fan bin habe ich Undertale nun nach ca. 3 Stunden beim Spinnen-Abschnitt abgebrochen, irgendwie hat das Spiel eine unheimlich anstrengende Wirkung auf mich. Gegen den Humor an sich habe ich nichts, aber da _ständig_ auf Gags abgezielt wirken diese überfrachtet, vorallem die ganzen Internetkultur-anspielungen raubten mir den letzten Nerv.
Ich verstehe schon dass sich bewusst gegen die ganzen RPG-Klischees entschieden wurde und genau das Sinn der Sache ist, aber ein wenig RPG-Repetivität im gesunden Maße als Puffer zwischen all der Craziness würde dem Spiel meiner Meinung nach richtig gut tun.


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