Thema:
bin durch! Fazit flat
Autor: denda
Datum:20.03.16 12:13
Antwort auf:Demon's Souls - Teil III von paiste

Nach 29 h lief nun der gute Abspann über den Bildschirm.
Es war wieder ein extrem intensives Erlebnis mit echten Höhenflügen, selbst für die Souls-Reihe, und mit nur sehr wenigen flaws.

Aber kurz zum Schluss: Warum man nicht nach 1-4 noch aufleveln durfte (160 000 Seelen im Gepäck) und einen das blasse Mädel direkt mit nach unten zieht bleibt wohl des Masterminds Geheimnis...

Zu den Eigenheiten von Demons hatte ich ja im Herbst letzten Jahres noch Einiges geschrieben: Das Itemload kann wirklich übel sein wenn man Dinge in den Levels zurücklassen muss, und diese nach der Rückkehr in den Nexus dann permanent im Nirvana enden.
Wenn man die schweren Ausrüstungsgegenstände wenigstens ablegen könnte. Aber so ist das Ganze schon arg frustig mit etwas Pech. Wer also nicht nach jeder Tour alle überflüssigen Items wieder deponiert, der wird sich ein ums andere Mal schwarz ärgern.

Ich habe es zuletzt immer so gemacht, dass der Ring der die Traglast erhöht immer erst als Opion in Betracht kam wenn ein Item bereits zu schwer für mich war- so hatte ich dann zum richtigen Zeitpunkt immer noch ausreichende Reserven durch den Ring (allerdings war da der Nachteil, dass dafür natürlich einer der Ringe abgelegt werden musste den man extra für das jeweilige Level aufgesetzt hatte.

Ansonsten muss ich sagen, dass mir diese Nexus-Schose als HUB mit seperaten Levels im Grunde genauso gut gefallen hat wie die mehr zusammenhängende Welt in DaS. Zum einen sind die Verbindungen eh meist reine Laufwege, zum anderen heißt das nicht, dass in DeS nicht auch Abkürzungen und WTF-Momente zum Tragen kommen. Es ist so einfach wunderbar aufs Wesentliche reduziert, und ebenfalls muss designtechnisch nicht auf homogene Übergänge zwischen den Welten (nicht Levels) geachtet werden.
Somit müssen die Welten nicht zwangläufig einen übergeordneten Sinn im Rahmen der kompletten Weltgestaltung und ihrer Kohärenz machen, sondern die Designer können sich wirklich austoben, ohne über dieses "passt es zum restlichen Spiel?" zu sehr nachdenken zu müssen.
Das hat alles zweifellos auch seine Vorteile, die ich als nicht unwesentlich erachte.

Vom Pureness-Faktor ist dies schon ein extrem starkes Souls-Debut. Schon sehr rund und gediegen in seinen Mechanismen. Ich finde den Gift-Status hier zum Beispiel am allerbesten: Dass die Heilitems im vergifteten Zustand nur noch halb so effektiv macht erstens Sinn, und zweitens den Status als solches wesentlich bedrohlicher.
Allerdings lässt das Schmiedesystem in seiner Übersichtlichkeit und Transparenz doch sehr zu wünschen übrig, das hat man in den Vorgängern wohl nicht umsonst deutlich zugänglicher gemacht.

Ich mag dieses extrem düstere von Demon's Souls ganz enorm. Dagegen ist ja selbst Dark Souls noch eine karibische Insel. Wobe ich durchaus Jemand bin der Düsterness um der Düsterness wegen nicht besonders weise findet.
Allerdings hat ein dunkles Setting nie besser zu einem Spiel gepasst als hier in DeS. Das Spiel hat im Rahmen der Serie seinen ganz eigenen Charme, und ich werde sicherlich noch öfters zu diesem Spiel zurückkommen- genauso wie zu den anderen Teilen. Eine Rangliste der Souls-Spiele möchte ich hier aber nicht aufstellen, das erscheint mir wenig sinnvoll. Imo unterscheiden sie sich alle auch in ihrem Vibe so stark, dass ein "anders" angemessener ist als ein "besser".

Von der Qualität her fand ich DeS jedenfalls ungefähr gleich gut wie DaS. Es ist zwar deutlich weniger umfangreich, aber diese Straffheit finde ich ehrlich gesagt sehr erfrischend. Es ist kurzweiliger, und kompakter (ich habe mir mit meinen 29 h wirklich gemütlich Zeit gelassen und bin nicht durchgehastet), und hat gegen Ende quasi keine Längen oder Ausfälle (im Gegensatz zum Nachfolger).
Allerdings hat mich das quantitativ arg eingedampfte Equipement doch etwas enttäuscht.

Viele der Bosse machten sogar eine gewisse Strategie notwendig (eine, welche über "geduldig sein und im passenden Moment zuschlagen" hinausgeht). Das hätte ich mir in den Nachfolgern wieder verstärkt gewünscht. Allerdings kam dies nur in der ersten Spielhälfte gehäuft vor- in der letzten waren die Kämpfe dann doch gewöhnlich.

Optisch fand ich es durchaus noch ansprechend, wenngleich man auch in DaS sicherlich einen ausgereifteren Stil gefunden hat. Technisch lief es nach meinem Empfinden eine Ecke besser als DaS auf der 360. Über sehr weite Strecken werden 30fps gehalten, dafür gibt es im Rahmen der zerstörbaren Items oft ganz extreme Slowdowns. Tearing gibt es null, und stilistisch ist das schon eine sehr gelungene Sache, die andeutet was dort einmal an Ausgereiftheit mit Bloodborne auf uns zukommen sollte.

Einige der Level stellen wohl für mich neue Favorites der Serie dar: z.B. liebe ich den kompletten Palast von Boletaria, aber auch 3-2, den Tower of Latria. Letztere hat eine Atmosphäre die jeder Beschreibung spottet. Unlgaublich intensiver shit, wie man heute so sagt.
Eines der besten Souls-Level of teh Ev0r.
Unglaublich bedrohlich, unglaubliche Soundkulisse, fettes Design, angenehm komplex, aber auch kurzweilig, und natürlich abgefahren. Eine bestechende Mischung.
Puh, wie intensiv Videospielen sein kann.:)
Auch den zweiten Sumpflevel fand ich in Bezug auf die Atmo extrem fett- ein besseres Blighttown in meinen Augen.

Hail FROM! Falls es da noch Leute gibt, die das Teil noch nicht gespielt haben. Gebt euch einen Ruck- euch entgeht etwas. Schwierigkeitsmäßig fand ich den Titel insgesamt fast am einfachsten- das mag aber auch am Geübtsein mit den Mechaniken und an meinen unfasslichen Skills liegen.:)
Oh, und die Spielbarkeit fand ich einen Tick besser als in DaS. Es steuert sich etwas flüssiger und direkter imo. Hat das noch Jemand so wahrgenommen?
Beste Grüße
denda


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