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Erstes Fazit nach 22 Stunden flat
Autor: Ness
Datum:16.12.15 23:56
Antwort auf:[Wii U] Xenoblade Chronicles X von drumcode

- Ich finde das Spiel bislang großartig und ich bin sehr froh, dass sich Xenoblade Chronicles X mehr oder weniger deutlich vom indirekten Vorgänger unterscheidet. Die Entwickler hätten es sich vergleichsweise leicht machen können und einfach einen direkten Nachfolger zu Xenoblade Chronicles mit besserer Grafik und neuer Story entwickeln können, aber XCX ist dann doch die etwas mutigere Entscheidung. Beide Xenoblade-Teile sind zwar eine Mischung aus klassischem JRPG und westlichen RPGs sowie MMORPG-Elementen, aber während XC stärker in Richtung klassisches JRPG tendiert und mehr Fokus auf die Story bietet, geht XCX mehr in Richtung westlicher Rollenspiele und MMORPGs, sodass das Erforschen der Spielwelt und das Erfüllen von Missionen hier noch mehr im Vordergrund steht. Des Weiteren unterscheidet sich auch der Stil vom Soundtrack deutlich vom Vorgänger, aber der neue Soundtrack ist ebenfalls ausgezeichnet und passt sehr gut zum neuen Spielgefühl.

- Xenoblade Chronicles ist für mich ein nahezu perfektes und rundes JRPG, während Xenoblade Chronicles X wesentlich mehr Ecken und Kanten besitzt. Das Spiel bietet Mängel, die mich schon bei anderen Spielen unheimlich nerven, z.B. generisches Questdesign, langwierige Anforderungen für die nächste Storymission oder lästige Sammelaufgaben ohne richtige Hinweise. Trotz dieser offensichtlichen Schwächen gefällt mir XCX ähnlich gut wieder Vorgänger und ich könnte das Spiel stundenlang spielen, da man stets mehrere Möglichkeiten hat sich die Zeit zu vertrieben. Entweder erkunde ich die Spielwelt, absolviere paar Nebenmissionen oder treibe die Story voran. Die Standardmissionen hätten sicherlich schöner umgesetzt werden können, aber sie sind dennoch oft unterhaltsam und wesentlich besser als beim Vorgänger, da es hier öfter interessante Informationen zur Spielwelt oder den Charakteren gibt.

- Die Story ist kurz vor Kapitel 7 noch immer äußerst überschaubar, aber die Ansätze finde ich recht vielversprechend und ich mag einfach die Prämisse mit der Strandung auf einem fremden Planeten. Sicherlich ist diese nicht sonderlich neu, aber selten wurde sie so konsequent in einem Spiel umgesetzt und kaum ein Spiel bietet dann tatsächlich auch eine Spielwelt bei der man das Gefühl hat, dass man eine fremdartige und gefährliche Welt erforscht. Das bloße Erkunden ist wieder spaßig und wird eigentlich stets belohnt, da man Erfahrungspunkte erhält, einen neuen Punkt für die Sonden findet, beeindruckende Landschaften erblickt und seltene Gegenstände oder starke Gegner auffindet.

- Was mir ebenfalls wieder ausgezeichnet gefällt ist die angenehme Komplexität, die es auch schon beim Vorgänger gab. Am Anfang braucht es zwar etwas Zeit bis man die ganzen Mechaniken verinnerlicht hat, aber mit zunehmender Spielzeit ist man dankbar für die vorhandene Spieltiefe, die vielen Möglichkeiten und die kleinen Details im Spiel. Es ist beispielsweise nur eine Kleinigkeit, dass man seinem Skell einen eigenen Namen geben kann, aber es sorgt direkt für eine engere Bindung zum Mech und erinnert an diverse Mech-Animes.

- Den richtigen Online-Modus habe ich noch nicht wirklich ausgetestet, aber ich finde es irgendwie angenehm, dass ständig Meldungen zu anderen Spielern eingeblendet werden und ich andere Spielfiguren überall auf der Welt antreffe. Es sorgt auf eine sehr simple Art und Weise für eine zusätzliche Lebendigkeit der Spielwelt.


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