Thema:
Re:+ 100 flat
Autor: incubation
Datum:14.12.15 04:42
Antwort auf:Re:+ 100 von suicuique

>>>>>Gem. Steamspy hat zb Zestiria 85.000 Einheiten verkauft. Soviel ich weiss war es bisher nicht im Sale. Verkaufspreis sind 49 $. Aber nehmen wir dennoch 40$ pro Einheit im Durchschnitt. Nach Steam Cut bleiben also rund 2.400.000 $ für Namco.
>>>>>Preisfrage: Wieviele Konsolen Zestirias muss Namco retail für 60$ verkaufen um auf die selbe Summe zu kommen? Na?
>>>>Kommt wie bei allem auf die Marge bei den Konsolen an. Ich kenne sie nicht.
>>>Eurogamer, Gamasutra, Pachter etc. haben des Öfteren doch schon analysiert wer welchen Teil eines verkauften Retail-Exemplars bekommt. Ich habe derlei Artikel auch schon hier und da verlinkt. Beim Publisher landen (je nachdem wie man es rechnet) 30-40% des Verkaufspreises als Umsatz.
>>Wobei die echten Zahlen wie immer nur jemand kennen kann, der tatsächlich die Verträge gelesen hat. Ich bezweifle jedenfalls stark, dass eine Marktmacht wie ActiBlizz sich mit einem Cut unterhalb der 70%-Marke zufrieden gibt.
>Ich versteh nicht wie Du das so einfach schreiben kannst.
>Das hat nichts mit "Marktmacht" zu tun sondern mit simpler Mathematik.
>Von 100% des Verkaufserlöses, landen erst mal 16% beim Staat (19/119).
>17% landen bei Sony bzw Microsoft (20/119).
>Das allein führt doch deine Vermutung mit den 70% ad absurdum.
>Dann hast Du noch die Herstellung und die Logistik zu bezahlen. Oftmals wird gern vergessen dass beim Retail Markt auch Kosten für hergestellte aber nicht durchverkaufte Exemplare gedeckt werden müssen.
>Dann hast Du noch den Cut an die gesamte Händlerkette (Grosshändler - Endhändler).
>Gleich kommt aber sicher generyx um die Ecke und erklärt Dir dass MM & Co. das aus reiner Nächstenliebe ins Regal stellen :)


Das was Du da schreibst geht aber auch eher in die Richtung Gewinn vor Steuern oder (Einzelhandels-)EK-Kalkulation. Mit Umsatz bzw. Brutto-/Nettoerlös (und darauf beziehst Du Dich ja) hat das aber nichts zu tun.

Umsatz ist exakt der Erlös aus dem Verkauf einer Ware/Dienstleistung, der beim jeweiligen Verkäufer ankommt (zum Beispiel Einzelhandel, Zwischenhändler, Publisher). Die Verbrauchersteuer spielt hierbei aus kaufmännischer Sicht keine Rolle, da diese lediglich einen durchlaufenden Posten darstellt, mit dem weder Hersteller noch Verkäufer kalkulieren müssen. Lediglich der Endkunde hat die auf seiner Sollseite. Beim Publisher - sofern dieser nicht aus taktischen/steuerlichen Gründen noch einen firmeneigenen Zwischenhändler einschaltet - kommt, wenn er seine Spiele direkt an den Einzelhandel durchverkauft, die volle Summe des vereinbarten Einzelhandels-EKs (Bruttoerlös) eventuell abzüglich irgendwelcher vereinbarten Rabatte/Gutschriften (Nettoerlös) an (bevor Du dazu ansetzt: Nein, die Steam-Kosten oder Sony-/MS-Lizenzgebühren fallen nicht unter diesen Punkt, da diese idR bereits Bestandteil der Preiskalkulation sind). Und diese Erlöse sind eben nicht nur "30-40% vom Umsatz", sondern idR 100%, da 100% Einnahmen durch Verkauf von Ware X = 100% Bruttoerlöse durch Verkauf von Ware X. Ehrlich gesagt bin ich mir aber ziemlich sicher, dass Du das alles selber weisst. Von daher verstehe ich Deine Argumentation nicht wirklich. Missverständnis?

Wie auch immer: ich bin davon ausgegangen, dass Du wirklich "30-40% vom VKP" meinst. Und wenn dies bei kleineren Herstellern (oder in diesem Fall Publishern) oder Produkten mit generell hohen Einzelhandelsmargen auch durchaus mal der Fall sein mag, so ist diese These im VG-Bereich bei den großen Umsatzgenerierern und im Alltagsgeschäft eben mehr als zweifelhaft, da - selbst unter Berücksichtigung des MwSt-Anteils des Endkunden-VK - kein Hersteller dem Einzelhandel eine Gewinnzone von 40-50% für sein Produkt einräumen würde. Niemals nicht. Jedenfalls nicht bei Videospielen.

Ansonsten würde Generyx Diamanten zum Frühstück fressen und das halbe Forum einen Videospielladen bereiben - mich inklusive. Und die Publisher wären alle längst pleite.


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