Thema:
Re:Das krasse ist... flat
Autor: token
Datum:22.02.15 23:16
Antwort auf:Re:Das krasse ist... von Bullitt

>>Ich habe noch nie in einem Thread so viel Meinungen von Leuten zu einem Spiel gelesen, welches Sie nie gespielt haben.
>
>Nun ja, mit ein wenig Erfahrung im Hobby in Verbindung mit einer bemerkenswert großen Einigkeit der tausenden Informationsquellen muss man sich nun wirklich nicht mehr sonderlich weit aus dem Fenster lehnen, wenn man die Behauptung aufstellt, The Order sei in erster Linie eine Grafikdemo.


>Darf man das trotzdem erst sagen wenn man dafür Geld ausgegeben hat? Frei nach dem Motto "man kann Hundekot erst dann erkennen, wenn man ihn gekostet hat"?
>

Bis auf Schleuder ist hier eigentlich niemand der das Ding gezockt hat und es irgendwie rantet.
Die Einigkeit besteht wohl darin dass da mehr drin war, dennoch fühlt man sich vom gebotenen Unterhalten. Der ein oder andere ist gar RICHTIG angetan.

Der Witz an The Order ist die Schere die zwischen einzelnen Aspekten besteht, die reicht nämlich von Weltklasse bis Kreisklasse. Und das mit der Kreisklasse stimmt auch nicht so Recht, denn rein spielerisch sind alle Mechaniken mehr als solide. Man wundert sich halt über den sehr krass cinematischen Ansatz, wo einem das Spiel obwohl es sich für das was es spielerisch abliefert nicht schämen muss, erstaunlich selten die Kontrolle gibt.

Dann wiederum hat so ein mundgerechter Happen aber auch wieder ganz eigene Reize.


The Order wird Vollschrott sein für Spieler die einen absoluten Fokus auf Gameplay legen. Das war es aber auch.
Legt man den nicht, sondern ist für sowas was der Titel da treibt offen, hat The Order krasse Qualitäten am Start, ja, allen voran Technik im Verbund mit Artdesign, aber tun wir doch nun bitte nicht so als seien das Dinge die uns egal wären. Das sind sie nicht. Und in The Order sind sie so herausragend dass sie durch große Teile des Spiels tragen können.
Das sieht nicht einfach nur "gut" aus, es ist phasenweise atemberaubend.

Es ist sowieso relativ spannend wie verdammt unterschiedlich die Kritik diverse Variationen einer solchen Spielart einwertet.
Journey und Walking Dead sind da GOTY-Material, weil sie neben diesem Ansatz was künstlerisches an sich haben und irgendwo wirklich berühren. Dennoch ist das Gameplay dieser Titel quasi nicht vorhanden. The Order hat im Direktvergleich viel besseres und variantenreicheres Gameplay am Start. Dafür ergreift es emotional nicht, aber unterhält, und ist dann noch on top ein technischer BJ allererster Güte.

Das ist in Summe schon viel, dennoch lässt man sich von der emotionalen Berührung in Verbindung mit quasi nicht vorhandenem Gameplay dazu hinreißen über letzteres hinweg zu sehen oder es als nicht relevant zu deklarieren, weil artsyfartsy, ein knallharter Porno wie The Order darf aber nicht gefallen, weil es primitiv ist, auch wenn es fantastisch umgesetzt wurde und unglaubliche Schauwerte hat.

Ich finde das drumherum um das Spiel etwas heuchlerisch, ich glaube da haben sehr viele aus der Kritikerszene die das Spiel abwatschen durchaus eine anständige  Portion Spaß.


< antworten >