Thema:
The Last Story (Wii) (keine Spoiler) flat
Autor: holzschwert
Datum:13.02.15 20:03
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 31 von Montana

Nach 25 Stunden bin ich jetzt durch.
Hat mir durchgehend gut gefallen, obwohl ich das Kampfsystem erst fast zum Schluss endlich kapiert habe.
Davon abgesehen ist es bisweilen sehr  vielschichtig und lässt trotz Echtzeit viele taktische Kämpfe zu.
Vor allem gegen Ende muss man wirklich wissen wie das alles funktioniert, da sich die meisten Bosse ohne bestimmte Angriffe garnicht besiegen lassen.

Obwohl sich die Geschichte teilweise ziemlich zieht und nicht wirklich über das alt bekannte Repertoire von Rollenspielen hinausgeht, fand ich sie ziemlich unterhaltsam und abwechslungsreich.
Ausserdem hat sie auch wesentlich mehr meinen Geschmack getroffen als etwa FFXIII, das ich seinerzeit ziemlich schnell hingeworfen habe.
Leider bricht die Bildwiederholungsrate regelmäßig und vor allem bei actionhaltigen Kämpfen stark ein und man merkt, dass die technischen Möglichkeiten der Wii hier an ihre Grenzen stoßen.
Aber gleichzeitig sieht die Grafik auf der antiquierten Hardware auch ausgesprochen schick und irgendwie stimmig aus.

Die englische Synchro und insbesondere das Spieledesign haben mir sehr gut gefallen, auch wenn ich die Entscheidung, nahezu alle männlichen Charaktere als androgyne Schönlinge mit Hang zu bauchfreien Outfits darzustellen, zumindest... diskutabel finde.
Ja, und dann kann man selbstverständlich sämtliche Klamottenteile nach belieben einfärben und wenn's denn sein soll auch im quietschigen Rosa.
Dann rennt halt der mächtige, androgyne, bauchfreie Held "Zael" in einer totschicken Kombo aus pinken Stiefeln, weißer Lederhose und lila Top durch die dunkle Festung der sog. "Gurak", so what!? Von der Möglichkeit, sämtliche Klamotten deiner Party "unsichtbar" zu machen, möchte ich garnicht erst anfangen.
Aber genau diesen Wahnsinn machen diese extrovertierten Spiele aus Japan meiner Meinung nach eben aus und ich werfe sie immer gerne mal ein, wenn mir ein battlefield oder Gta zu konventionell vorkommen.

The Last Story ist nach ziemlich langer Zeit mein erstes Japano Rollenspiel (weiß nicht obs noch ein Rollenspiel ist, da schon sehr Lineal) und bin sehr angetan von dem was Herr Hironobu Sakaguchi da gebastelt hat.
Irgendwo habe ich im Zusammenhang mit diesem Spiel mal die These gelesen, dass diese klassischen JRPGs stetig seltener werden und The Last Story damit eines der letzten seiner Art sein könnte.
Keine Ahnung ob das stimmt, aber ich hoffe es gibt auch später noch derart extrovertierte Spiele, die sich nicht den allgemein gültigen Konventionen unterwerfen.

Ich kann TLS durchaus empfehlen, vor allem denjenigen, die keine Lust auf rundenbasierte Kämpfe haben, sondern sich lieber an einem schnellen Gameplay mit vielen taktischen Möglichkeiten versuchen wollen.

Ich vergebe eine silberne "Empfehlenswert-Eurogamer-Medaille" und wünsche ein entspanntes Wochenende :D


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